[Rezension] "Verbannt" Tales of Partholon 2 von P.C. Cast


Mittlerweile lebt Shannon seit sechs Monaten in Partholon. Sie liebt ihr Leben dort und ist glücklich an ClanFintans Seite. Nur eine merkwürdige Krankheit macht ihr sehr zu schaffen. Aber nicht nur die Sorge um ihre Gesundheit bringt Shannon aus dem Gleichgewicht. Ihr geliebter Mann und Zentaur ClanFintan befindet sich auf einer Erkundungstour, um festzustellen, wie es dem Volk Partholons nach den Kämpfen gegen die Fomorianer gelingt, wieder ein angenehmes Leben zu führen. Shannon vermisst ihren Ehemann und so schiebt sie ihr Unwohlsein auch auf diese Tatsache.
Nachdem ClanFintan und seine Begleiter wieder in den Tempel Eponas zurückkehren, wird ein großes Fest gefeiert, bei dem Shannon dann zusammenbricht. Allerdings leidet sie nicht wie befürchtet an einem tödlichen Gehirntumor, sondern eine großartige Überraschung wartet auf Shannon. Doch soll ihr Glück nicht von langer Dauer sein, mit ClanFintan und ihrer Stute Epi macht sie einen Ausritt zu einer wunderschönen Stelle im Wald. Epi verhält sich merkwürdig, dem misst Shannon allerdings keine Bedeutung bei und so passiert es, dass Shannon sich plötzlich wieder in Oklahoma wiederfindet.
Als sie wieder erwacht, findet Shannon sich in einer Waldhütte wieder, gemeinsam mit einem Mann, der ClanFintan zum Verwechseln ähnlich ist. Sie will nur eines, zurück nach Partholon! Doch hat sie erst in ihrer Welt ihre Aufgabe zu erfüllen und ob es einen Weg zurück nach Partholon gibt, ist ungewiss.
Kritik
Unter dem Titel "Verbannt" setzt P. C. Cast die Trilogie um die "Tales of Partholon" fort. Der zweite Teil der Trilogie spielt diesmal nur kurz in Partholon, was zur Folge hat, dass die mystisch anmutenden Sequenzen der mystischen Welt Partholons fast völlig fehlen. Dies ist recht schade, machten doch genau diese den Zauber des ersten Bandes "Ausersehen" aus. Komplett muss der Leser aber nicht auf die keltisch anmutende Magie verzichten, nicht nur das Böse ist Shannon nach Oklahoma gefolgt. Shannon trifft auf ClanFintans Spiegel Clint Freeman, der sich als Schamane entpuppt.
P. C. Cast bleibt ihrem detaillierten und flüssigen Schreibstil treu und so ist es ein Leichtes der Geschichte nicht nur zu folgen, sondern in diese abzutauchen. Die Autorin schafft es, die Leser in ihren Bann zu ziehen. Fesselnd und unterhaltsam werden die Ereignisse geschildert. Der Zeitraum, in dem sich die Ereignisse zutragen, ist auf wenige Tage beschränkt. Daher überschlagen sich die Ereignisse so manches Mal, was den Lesefluss aber eher anregt als stört. Der Plot ist wieder äußerst spannend, teilweise lässt er aber an Humor vermissen. Witzige Elemente sind zwar nach wie vor vorhanden, allerdings deutlich sparsamer eingesetzt. Zum Plot passt dies aber ausgezeichnet, schließlich vermisst Shannon ihren Ehemann sowie die in Partholon gewonnenen Freunde sehr und muss zudem mit Erschrecken feststellen, was Rhiannon in ihrer Welt alles angerichtet hat.
"Verbannt" ist in zwei Teile unterteilt. Im ersten Teil, der gerade 99 Seiten umfasst, befindet Shannon sich noch in der Parallelwelt Partholon. Der zweite Teil erzählt uns Lesern dann von den Abenteuern die Shannon in der realen Welt bestehen muss.
Wie schon im ersten Teil wird die Geschichte rückblickend aus Shannons Perspektive in der Ich-Form erzählt. So erlebt der Leser die Ereignisse direkt aus erster Hand mit. Auch Shannons Gefühle und Ängste werden sehr gut übermittelt.
Auch an unterhaltsamer Spannung wird wieder einiges geboten. Diese zielt allerdings weniger auf grauenvolle Kämpfe ab sondern wird unter anderen schon dadurch getragen, dass Shannon verzweifelt nach einem Rückweg nach Partholon sucht. Dank dem bekannten Bösen, das Shannon nach Oklahoma gefolgt ist und Shannons Spiegel Rhiannon wird es trotzdem nicht an greifbaren Gegnern fehlen.
Zum Ende löst sich alles zufriedenstellend auf. Trotzdem bleibt die Neugier auf den nächsten und abschließenden Band.
Die Darstellung und Entwicklung der verschiedenen Figuren ist der Autorin wieder hervorragend gelungen. Sympathisch, greifbar und äußerst glaubwürdig werden die Darsteller beschrieben. Entwicklungen, die die Figuren infolge der Ereignisse machen, passen zum Konzept der einzelnen Protagonisten, wobei sich die bekannten weiterentwickeln und die neu dazugekommenen authentisch konzipiert sind.
Neu kennenlernen dürfen wir Leser Clint Freeman, Shannons Vater und auch die Hintergründe Rhiannons werden ausgeleuchtet.
Clint Freeman lebt nach einem schweren Unfall zurückgezogen in den Wäldern Oklahomas. Ein Rückenleiden zwang ihn, seinen Job aufzugeben. In großer Not offenbarte sich ihm der Wald, Clint hat eine besondere Bindung zu den Bäumen, die ihm neuen Lebensmut gaben. Als Schamane sieht er sich in der Pflicht Shannon und Rhiannon wieder auszutauschen, was misslingt.
Ein sehr interessanter Charakter ist Shannons Vater. Dass Rhiannon nicht seine geliebte Tochter sein kann, hat er schnell begriffen. Das neue Leben seiner wirklichen Tochter erscheint ihm erst etwas abstrus, trotzdem hilft er ihr, wo er kann und ist auch bereit, sie für ihre Liebe loszulassen.
Interessant ist auch Rhiannon konzipiert. Im ersten Band eigentlich nur ein Schatten, bekommt Rhiannon in "Verbannt" ein Gesicht und eine solide Geschichte, die verstehen lässt, warum sie zu dem wurde, was sie ausmacht. Auch wenn dies nichts Schönes ist.
Autorin
P. C. Cast ist in Illinois geboren und pendelte während ihrer Jugend oft nach Oklahoma. Dort hat sie ihre Liebe für Quarter Horses und Mythologie entdeckt. Im Gegensatz zu anderen Kindern konnte sie zuerst reiten und lernte danach das Gehen. Später las sie jedes Buch, das sie in die Hände bekommen hat, bis ihr Vater der Zehnjährigen den "Herrn der Ringe" geschenkt hat. Nach Tolkiens Meisterwerk hat sie Anne McCafferys "Pern"-Romane für sich entdeckt und damit war ihre Leidenschaft für Fantasy vollends entbrannt.
Fünf Tage nach ihrem Highschoolabschluss ging sie zur Air Force, wo sie angefangen hat, professionell Reden zu halten und zu schreiben. Nach ihrer Zeit dort hat P. C. Cast 15 Jahre lang unterrichtet, bis sie sich ganz dem Schreiben widmen konnte.
Weltweit ist sie mit den "House of Night"-Romanen bekannt geworden, die P. C. Cast zusammen mit ihrer Tochter schreibt.
Die New-York-Times-Bestsellerautorin lebt mit ihrer fabelhaften Tochter, ihrer verwöhnten Katze und ihren Scotties - besser bekannt als Scottinators - in Oklahoma. Die Tochter studiert. Die Katze hat sich gegen Weiterbildung entschieden. Die Scottinators haben noch keine Zukunftspläne geschmiedet.
Fazit
Mit "Verbannt" ist es der Autorin gelungen, die Geschichte um Shannon Parker ansprechend und fesselnd weiterzuerzählen. Auch wenn sich der Ablauf doch deutlich von dem im ersten Band "Ausersehen" unterscheidet, ist es P. C. Cast wieder einmal gelungen, einen wunderbaren Roman zu schreiben. Die Mischung des abwechslungsreichen und mystischen Plots mit ein wenig Humor, dezenter Erotik, absolut passenden Figuren und einem intelligenten Spannungsbogen macht süchtig.
Ich habe die Stunden mit dem Roman genossen und freue mich, wenn im Januar 2012 der nächste und abschließende Teil "Gekrönt" erscheint.
Tales of Partholon: Band 1: AusersehenBand 2: VerbanntBand 3: Gekrönt (Januar 2012)
Taschenbuch: 368 SeitenOriginaltitel: Divine by ChoiceISBN-13: 978-3899418934mira-taschenbuch.de

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