Rezension: Vegan frühstücken kann jeder

Ich habe ein Problem: Morgens bin ich meist nicht besonders energiegeladen, ich gehöre nicht zu diesen Menschen, die die Augen aufklappen und sofort hellwach sind. Diesen Artikel hier schreibe ich um halb 3 Uhr nachts, das ist meine Zeit. Frühstück ist deshalb auch kein ganz leichtes Thema für mich… Auf der einen Seite (und das ist die, die im Alltag fast immer überwiegt und gewinnt) will ich morgens einfach nur schnell einen Kaffee machen und irgendwann später esse ich dann noch etwas Brot. Für mehr fehlt mir die Lust und die Energie. Auf der anderen Seite liebe ich ausgedehnte Frühstücke, vor allem in Schottland habe ich immer das ausführliche Frühstück genossen. Herzhaftes gleich am Morgen? Ja, gern!

Rezension: Vegan frühstücken kann jeder

Nun haben aber Nadine und Jörg vom Blog Eat this! ihr zweites Buch veröffentlicht und da ich ihren Blog mag und das erste Buch so tolle Kritiken bekommen hat, war ich neugierig auf dieses Werk. Außerdem bin ich stets auf der Suche nach schnellen, unkomplizierten Ideen, um bei meinem Frühstück vielleicht doch die beiden Seiten von oben zusammenzuführen.

Die Rezepte sind in folgende Kapitel aufgeteilt:

  • Smoothies, Säfte & Co
  • Frühstück to go
  • One Bowl Wonders
  • Vom Herd & aus dem Ofen
  • Für Naschkatzen
  • Wochenend-Brunch
  • Kaffee, Tee & Co
  • Basics

Zusätzlich gibt es einen Einführungsteil, in dem viele verschiedene Zutaten wie Nüsse, Beeren und Saaten genauer vorgestellt werden. Auch die verschiedenen Aspekte von Tee und Kaffee werden beleuchtet. Am Ende des Buches gibt es dann noch einen Index (= Alphabetische Auflistung aller Rezepte), da bereits im Inhaltsverzeichnis alle Rezepte aufgeführt sind, hätte man sich den Index aus meiner Sicht auch sparen können. Hilfreicher wäre ein schönes Register gewesen, immerhin hat das Buch fast 200 Seiten.

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Die Bilder bestechen durch unfassbar intensive Farben und klare und schöne Arrangements. Immer steht der Smoothie, das Brot oder was auch immer gerade an Gericht aktuell ist im Fokus. Jedes Rezept ist dabei bebildert. Außerdem gibt es immer eine Zubereitungs- und Kühl- / bzw. Backzeit, eine Portionsangabe, eine Kennzeichnung, ob es sich um ein eher leichtes Essen oder Comfort Food handelt und leicht verständliche Button, die zeigen, ob das Rezept glutenfrei, zuckerfrei oder sojafrei ist. Immer gibt es einen kurzen Einleitungstext, in dem meist kurz beschrieben ist, warum die eine oder andere Zutat besonders gut für dich ist, was man gut vorbereiten kann oder ähnliches. Die Rezepte selbst sind sehr übersichtlich verfasst: Links die Zutaten untereinander und rechts, in Einzelschritte unterteilt, folgen die Zubereitungsschritte. Alles ist dabei wirklich sehr klar und recht reduziert, aber nie so, dass man das Gefühl hat, es fehlt etwas.

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In vielen modernen, veganen Koch- und Backbüchern habe ich manchmal das Gefühl, dass die Autoren sich geradezu bemühen, besonders exotische Superfoods in ihre Rezepte zu integrieren. Deswegen möchte ich dazu noch gern kurz etwas sagen: In diesem Buch ist nach meinem Eindruck eine Art Mittelweg gewählt worden. Die Hauptzutaten sind meist gut zu besorgende „Alltagszutaten“, aber es kommen auch immer wieder Zutaten vor, die wohl nicht jeder immer daheim hat: Quinoa und Chia-Samen sollte man auf jeden Fall vorrätig haben, damit man einige Rezepte aus diesem Buch nachmachen kann. Dazu kommen dann noch verschiedenste Flocken, schwarzer Reis, Hanfsamen, Amaranth, Kurkuma und einiges mehr – allerdings werden diese Zutaten jeweils nur in wenigen Rezepten verwendet.

Rezepte, die ich bereits ausprobiert habe:

Goldene Milch: Von diesem Wundergetränk hatte ich schon einiges gelesen und so wanderte dieses Rezept gleich auf meine Liste, als ich es im Buch entdeckte. Leider trennte sich bei mir die (frische!) Pflanzenmilch beim Vermischen in ihre Einzelteile auf und ich hatte nur noch irgendeine geronnene Brühe im Topf. Ehrlich gesagt hatte ich danach schlicht erst einmal keine Lust mehr, einen neuen Versuch zu starten. (Wobei ich ganz klar nicht dem Rezept im Buch die Schuld am Missgeschick gebe, irgendwas passte halt nicht, das passiert.)

Kokos-Chia-Pudding: Chia Pudding, der hier mit Kokosmilch als Flüssigkeit angerührt wird. Grundsätzlich eine gute Idee, aber mir wurde die ganze Sache doch deutlich zu fett. Auch die Beeren machten das nicht wirklich besser. Insgesamt nicht so ganz mein Ding.

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Gurken-Hummus: Hummus ist klasse, ich liebe die Creme aus Kichererbsen, Tahini und Kreuzkümmel. Hier wird das Ganze durch etwas Gurke aufgelockert, Knoblauch und Kreuzkümmel werden weggelassen – ersteres übrigens ausdrücklich, weil Knoblauch am Morgen wohl nicht immer so gut kommt, da stimme ich absolut zu. Auch wenn ich wohl eher beim Klassiker bleiben werde, ist dies hier eine leckere Variante. Wer mag, kann HIER mein Standardrezept für Hummus anschauen.

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Mein Fazit: Das Buch machte auf mich einen sehr guten Eindruck: Es wirkte sehr klar, strukturiert (bis auf das nicht so gelungene Register) und die Bilder gefallen mir gut. Auch die Rezeptauswahl ist sehr vielfältig und tatsächlich gibt es durch Overnight Oats und Co auch viele Gerichte, die morgens wenig Zeit in der Küche fordern. Die nachgemachten Rezepte klappten gut, trafen aber nicht alle komplett meinen Geschmack.

Und wer jetzt Lust hat, selbst mal einen Blick in das Buch zu werfen: Du hast Glück! Gerade läuft noch mein Blog-Event, bei dem es unter anderem ein Exemplar des Buches zu gewinnen gibt.

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Das Buch „Vegan frühstücken kann jeder“ von Nadine Horn und Jörg Mayer umfasst rund 190 Seiten, kostet Euro und erschien im Neun Zehn Verlag.

Vielen Dank für die Bereitstellung als Rezensionsexemplar.


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