Noch einmal habe ich ein veganes Kochbuch für euch! Dieses Mal wird es richtig modern, nicht zurückhaltend und vor allem: sehr bunt! Gaz Oakley ist Koch, seit einigen Jahren selbst Veganer und ist über Instagram bekannt geworden. Dies ist sein erstes Kochbuch und er präsentiert darin seine Vorstellungen zur veganen Küche.
Bereits bei meiner Rezension zu der veganen Familienküche hatte ich erwähnt, dass ich kein großer Freund von dieser „Nachbauküche“ bin: Also die Idee, aus veganen Zutaten Gerichte nachzubauen, die Fleisch als wesentlichen Bestandteil haben. An einigen Stellen geschieht auch in diesem Buch so etwas. Beispielsweise bei den Kentucky Fried Chick’n, dem Seitan „Steak“ Wellington oder den Fish & Chips. Würde das Buch nur aus solchen Rezepten bestehen, wäre ich damit sicherlich nicht glücklich geworden. Allerdings gibt es viele Rezepte, in denen Fleisch keinerlei Rolle spielt – auch nicht in der Überschrift oder der Idee nach.
Was man dem Buch anmerkt, ist, dass hier ein Profi gekocht hat: Die Rezepte sollen zwar verspielt daher kommen, gleichzeitig sind sie aber sehr akkurat angerichtet und auch die Aromen- und Konsistenzkombinationen wirken professionell. Hier merkt man, dass Gaz Oakley als „echter“ Koch gearbeitet hat. Auch daher kommt es vielleicht, dass viele Gerichte aus mehren Komponenten bestehen. Das ist an sich nicht schlimm und den Zubereitungsanweisungen kann man auch bei umfangreicheren Rezepten gut folgen. Trotzdem sind diese Rezepte vielleicht für einen absoluten Neuling in der Küche etwas überfordernd.
Wenn man Seitan, Tempeh, Hefeflocken und ähnliches nicht dazu zählt, werden im Buch keine besonders exotischen Zutaten verwendet und sie sind alle gut zu beschaffen. Schön ist übrigens auch das Anfangskapitel, in dem uns der Autor einige Basisrezepte verrät, sodass wir veganen Käse, Butter und Co einfach zu Hause herstellen können.
Rezepte, die ich bereits ausprobiert habe:
Focaccia: Mit frischen Tomaten, Basilikum und Oregano belegter Hefeteig, der im Ofen knusprig gebacken wird. Das ist die perfekte Zwischenlösung aus Pizza und Fladenbrot. Immer wieder gern gesehen, auch diese Variante konnte voll überzeugen!
Rote Bete Risotto mit karamellisierten Walnüssen: Meine Kleine probierte den Risotto, schob es weg und meinte: „Mama, das darf ich doch nicht essen! Da ist Käse drin!“. Nachdem ich ihr dann erklärt hatte, dass es Hefeflocken seien und kein Käse, war sie sehr begeistert und aß alles auf. Ähnlich begeistert war sie von den Walnüssen – die sie erst skeptisch beäugte mit dem Kommentar: „Es gibt etwas Süßes zum Abendessen?!“. Viel mehr braucht man dazu nicht sagen, oder? Es blieb nichts übrig und alle Testesser waren zufrieden und satt.
Noch ganz weit oben auf meiner Nachmachliste sind: Schokoküchlein mit flüssigem Kern, Not-Ella und das Minz – Schoko – Matcha – Eis.
Mein Fazit: Dieses Buch bietet tatsächlich eine bunte Mischung! Es gibt tolle, vegane Rezepte für quasi alle Lebenslagen, die Rezepte sind teilweise sehr kurz und leicht nachkochbar, für einige braucht man etwas mehr Geduld und teilweise auch gern Kocherfahrung. Alle sind aber bunt, einfallsreich und appetitanregend! Aus dem Buch habe ich sicherlich nicht das letzte Mal gekocht!
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Das Buch „Vegan 100“ von Gaz Oakley umfasst gute 220 Seiten, kostet 24,90 Euro und erschien im Narayana Verlag. Vielen Dank für die Bereitstellung als Rezensionsexemplar.
Das Buch könnt ihr beispielsweise direkt beim Verlag, beim örtlichen Buchhändler oder bei Amazon bestellen.