[Rezension] Vampire’s Kiss – Die Wächter

[Rezension] Vampire’s Kiss – Die Wächter

Bewertung[Rezension] Vampire’s Kiss – Die WächterInhalt

Drew ist im zweiten Schuljahr der Vampirakademie Isle of Night angekommen. Dort wird sie als Vampirwächterin, eine Acari, ausgebildet. Bereits in den letzten Monaten sah sich Anneliese Drew allerlei Gefahren ausgesetzt, doch ihr Vampirlehrer Alcantara hat nicht vor, seine junge Schülerin nun zu schonen. Er möchte gemeinsam mit Anneliese auf eine Reise gehen, die unter der Mission, einen entführten Vampir des Clans zu befreien, steht.

Meinung

Nachdem der erste Band der Reihe ein solches Überraschungserlebnis für mich war, konnte ich es kaum erwarten, den zweiten Band in die Hand zu nehmen. Vielleicht war meine Vorfreude dieses Mal ein wenig zu hoch, sodass er mich nicht in dem Maße überzeugen konnte, wie der erste Teil.

Während ich die Sprache im ersten Band zum Teil als sehr vulgär empfunden habe, so hat mir der Schreibstil in ‘Vampire’s Kiss’ unheimlich gut gefallen. Zwar ist die Sprache auch hier immer noch sehr jugendlich, doch ist er definitiv angenehm zu lesen. Ich hatte beinahe das Gefühl, als würde ich mich mit der Protagonistin unterhalten. So ist es beispielsweise eine besonders ansprechende Idee, die Protagonistin Drew noch vor dem ersten Kapitel die wichtigsten Informationen aus dem ersten Band in Form einer Liste erzählen zu lassen. Anneliese Drew spricht den Leser direkt an, bringt ihn auf den neusten Stand, bevor die eigentliche Handlung beginnt.

Der gesamte Sprachstil passt wie die Faust aufs Auge zur Protagonistin Anneliese. Acari Drew ist das perfekte Beispiel für eine ausgelassene und lebensfrohe Protagonistin und so mag sie eigentlich so gar nicht zu diesem düsteren Ort, der Isle of Night, passen. Anneliese ist dafür verantwortlich, dass die Geschichte so wunderbar kurzweilig ist und man sie in einem Rutsch herunterlesen kann. Sie versteht sich darauf, Nebensächlichkeiten, die vielleicht von Natur aus gar nicht so fesselnd sind, zu etwas Besonderem zu machen.

Leider strotzt auch der zweite Band der Reihe nicht mit einer Handlung, die mich ununterbrochen den Atem hat anhalten lassen. Während der erste Teil ab der Hälfte die Kurve bekommen hat, mich schließlich doch überraschen konnte und mich hat über die Schwächen hinwegsehen lassen, so fällt in ‘Vampire’s Kiss – Die Wächter’ leider negativ auf, dass die Autorin ihre Grundidee nicht vollständig ausschöpft.

Obwohl Anneliese sich an einer sehr angsteinflößenden Vampirakademie befindet, so gibt es für den Leser doch nur eine Handvoll Momente, die zu fesseln vermögen. Leider lässt Veronica Wollf ihre Protagonistin immer wieder in nervige Teenieschwärmerein verfallen, die auch im Laufe der Handlung nicht abnehmen wollen und an denen ich mich daher schnell sattgelesen hatte. Wer von Schülern und Lehrern der Isle of Night nicht bei drei auf den Bäumen ist, gerät in Gefahr, Teil von Annelieses stürmischen Gedankengängen zu werden. Es vergeht kein Kapitel, in dem der Leser nicht miterleben darf, wie Anneliese das Aussehen ihrer männlichen Mitmenschen bewertet, sich vorstellt ihnen näherzukommen oder aber sich wünscht, endlich ihren ersten Kuss zu bekommen. Gegen jugendliche Schwärmereien ist absolut nichts auszusetzen. Doch sollten sie nicht im Fokus der Handlung stehen, gerade dann nicht, wenn eine Grundidee so viel Raum für weitaus fesselndere und abwechslungsreichere Momente bietet.

Wenn die Autorin sich darauf besinnt, dass in ihrer Geschichte doch eigentlich sehr gefährliche Vampire vorkommen, erhält die Handlung nach und nach mehr Schwung. So manövriert Veronica Wollf ihre Protagonistin in sehr rasante und für den Leser spannende Abenteuer, die aber leider viel zu schnell erzählt sind.
Bereits am Anfang der Geschichte macht Veronica Wollf dem Leser eine Reise schmackhaft, die Anneliese mit ihrem Lehrer Alcantara, einem angsteinflößendem Vampir, unternehmen soll. Obwohl Anneliese noch eine sehr junge und unerfahrene Acari ist, wird ihr die Ehre zu Teil, eine geheime Mission zu unterstützen. Auf den nächsten 250 Seiten wird der Leser aber dann immer wieder vertröstet und muss auf die angekündigte Reise warten. Bis knapp 70 Seiten vor Schluss habe ich schon gar nicht mehr damit gerechnet, dass die Mission überhaupt noch in diesem Band thematisiert wird. Für meinen Geschmack hätte Veronica Wolff diesem Handlungsstrang viel mehr Aufmerksamkeit schenken müssen, denn schließlich ist die Reise doch das Element, das den zweiten Teil von seinem Vorgängerband abheben soll.

Blick in die Zukunft

‘Vampire’s Kiss’ ist der zweite Band einer Reihe. Der dritte Band ist im August 2012 unter dem Namen ‘Blood Fever‘ auf Englisch erschienen, Teil vier, ‘The Keep‘, folgt im Juni. Deutsche Erscheinungstermine sind noch nicht bekannt.

Fazit

Leider konnte der zweite Band der Wächter Reihe mich nicht mehr in dem Maße überzeugen, wie es der Vorgängerband geschafft hat. ‘Vampire’s Kiss – Die Wächter’ ist nicht so spannend und rasant, wie es die Inhaltsangabe vermuten lässt. Denn dafür verfällt die Protagonistin Anneliese viel zu sehr in jugendliche Schwärmereien, die die Überhand in der Handlung gewinnen. Dafür ist aber der Schreibstil wunderbar leicht und kann bis zum Schluss unterhalten und fesseln.

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