[Rezension]: Uppercut – Fred Ink

" 'Sie werden einen Obdachlosen verprügeln. Wen, ist uns egal." [...] "Seien Sie nicht zu sanft. Es muss Blut fließen. Und stecken Sie eine Kamera ein, Sie werden nämlich eine Fotografie davon anfertigen. [...]' "

[Rezension]: Uppercut – Fred Ink

Der ehemalige Boxer Robert Strauss möchte seine dunkle Vergangenheit hinter sich lassen und sesshaft werden. Seine wunderhübsche Frau Tamara scheint der beste Anlass dafür zu sein. Das neue Leben gefällt ihm!Doch dies ändert sich, als er einen erschreckenden Brief erhält: Tamara wurde entführt!Um sie zu befreien, stellen die Entführer widerwärtige Aufgaben, die er erfüllen muss...
Wie weit wird er gehen, um seine geliebte Freundin wieder in die Arme nehmen zu können?

Was soll ich sagen? Es war einfach... wow... sprachlos!

Wer Bücher von Fred Ink kennt, weiß seine locker-leichte Art zu schreiben einfach zu schätzen. Ich persönlich liebe sie und kann gar nicht genug davon bekommen (an dieser Stelle kann ich euch seine Strange Days-Trilogie nur wärmstens ans Herz legen!!!)

Auch wenn man Rezensionen nicht mit "Eigentlich lese ich das ja nicht..." beginnen sollte, muss ich trotzdem anmerken, dass ich NIE im Leben gedacht hätte, diese Art von Büchern zu mögen, ja sogar zu verschlingen. Das hört sich vielleicht im ersten Moment abwertend an, ist es aber nicht - vielmehr sehe ich es als großes Lob für einen Autor, Leser an ein neues Genre zu führen.
Sofort ist man gefesselt, man verliert sich nicht in nichtigen Dingen oder weitreichenden Ausschmückungen. Roberts Nüchternheit hat mich des Öfteren verdutzt schauen lassen und insgeheim dachte ich, dass er wirklich recht hat, mit dem was er sagt.

"Robert riss eine Seite aus dem Telefonbuch und notierte sich alles mithilfe eines abgekauten Bleistifts, den er immer bei sich trug. Scheiß auf Blackberry und iPhone - ein Bleistift stürzt nicht ab, litt niemals unter geringem Ladestand und wurde nur äußerst selten gestohlen." (Seite 46)

Die Geschichte zieht den Leser in einen moralischen Zwiespalt: zählt man den Protagonisten Robert zu den Guten, oder zu den Bösen?
Auf einer Seite wird er quasi gezwungen, die ihm gestellten Aufgaben zu erfüllen. Auf der Anderen schadet er dabei Unschuldigen, um sein Ziel zu erreichen.
Wie oft habe ich mich während des Lesens gefragt "Was wärst du bereit zu tun um einen geliebten Menschen aus den Fängen erbarmungsloser Entführer zu retten?".
Inwieweit heiligt der Zweck die Mittel? Diese Frage hat mich das ganze Buch über verfolgt und lässt mich auch jetzt nicht wieder los.

"'Für den Moment gibt es nur eine Regel: keine Polizei. Sie warten, wir melden uns. Sollten Sie doch zur Polizei gehen, ist Ihre Frau tot.'" (Seite 9)

Roberts außergewöhnliche Unterstützung Lilian - auf die er mehr oder weniger zufällig trifft - ist das komplette Gegenteil von ihm: sie glaubt an das Übersinnliche, an Auren und Esoterik, hat hingegen mit Gewalt nichts am Hut.
Lilian hält ihm nicht nur den Rücken frei sondern versteht sich auch darin, Situationen aus einem komplett anderen Blickwinkel zu betrachten und (intuitiv richtig) einzuschätzen - eine sehr wertvolle Hilfe auf Roberts Weg, die Forderungen der Entführer zu erfüllen.

Es bleibt nur noch die Frage offen, ob er sein Ziel erreichen kann oder ob er sich selbst auf dem Weg dorthin verliert.

Mein bisher drittes Buch aus der Feder Fred Inks. Ich bin wirklich froh, auf diesen Autor getroffen zu sein. Jedes seiner Bücher hat mir klar gemacht, dass es sich lohnt, auch mal neues Territorium zu betreten und nicht nur seinen Lieblingsgenres treu zu sein.
Dieses Buch kann ich all jenen (nicht Zartbesaiteten) empfehlen, die Lust auf eine actionreiche und erbarmungslose Jagd mit ungewöhnlichen, haare-raufenden Wendungen haben.
Dabei wird weniger Wert auf eine ausgeschmückte Darstellung gelegt, sondern vielmehr auf das Wesentliche. Das macht es sehr sehr leicht "am Ball zu bleiben" und nicht von Belanglosigkeiten abgelenkt zu werden, die die Geschichte nicht weiter bringen.
Auch wenn die Grundidee keine neue ist, so ist die Umsetzung allemal einzigartig, garantiert!
Daumen hoch!

[Rezension]: Uppercut – Fred Ink

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