Inhalt
Die Erde steht still, wenn Engel lieben. «Am Anfang ist da ein Junge, mitten im Wald. So alt wie ich, um die sechzehn, siebzehn. Dabei sehe ich ihn nur von hinten. Ein orangefarbenes Licht erhellt den Himmel. Die Luft ist voller Rauch. Als ich auf ihn zugehe, knackt ein Ast unter meinen Füßen. Er hört mich, wendet sich langsam um. In einer Sekunde werde ich sein Gesicht sehen. Genau da verschwimmt die Vision. Ich blinzele, und er ist weg.» Clara ist anders als all die anderen Mädchen auf der Highschool: Ihre Mutter gehört zu den Nephilim. Auch in Claras Venen fließt Engelsblut. Mit übernatürlichen Kräften ausgestattet, wird sie selbst zu einem Schutzengel werden. Vorausgesetzt, sie besteht ihre Bewährungsprobe. Doch die ist schwieriger als erwartet: Clara muss sich entscheiden – zwischen Himmel und Hölle,zwischen Christian und Tucker …
Meinung und Fazit
Durch den guten, flüssig zu lesenden Schreibstil kam ich gut in die Geschichte hinein. Zudem findet man sich schnell mitten in der Geschichte wieder, und versucht das Rätsel um den geheimnisvollen Jungen genauer zu ergründen und zu lösen.
Die Protagonisten haben mir insgesamt gesehen ganz gut gefallen, denn sie waren gut beschrieben und daher sehr plastisch. Im Grunde war die Mehrzahl aber nichts besonderes, einige fand ich sogar eher langweilig. Auch Clara und Christian hätte etwas mehr Facettenreichtum ganz gut getan. Doch Tucker und Angela, eine Freundin Claras, haben das mäßige Bild der Protas dann doch noch vollkommen heraus gerissen. Tucker war für einen Jugendroman beeindruckend normal und bodenständig, benahm sich dabei auch wie ein normaler Teenager und war nicht „Supermann“. Außerdem überraschte er mich auch das ein oder andere mal, und ich muss zugeben, dass in seiner Gegenwart Clara auch Pluspunkte sammeln konnte. Angela fand ich sehr interessant, weil ich bis heute nicht ganz sicher bin, ob sie nicht doch etwas im Schilde führt…. Diese beiden haben die Geschichte wirklich bereichert. Eine Figur gab es, mit der ich mich besonders schwer tat, und das war Claras Mutter. Auf der einen Seite kam sie als sehr authentische amerikanische Teenie-Mutter rüber, aber sobald es um Claras Vision ging, verkroch sie sich ins Schneckenhaus mit der Floskel, dass Clara alles selbst herausfinden müsste. Sie ließ sie in der Luft hängen, erklärte ihr nichts über die Herkunft der Engel oder sonst was, alles musste Clara sich erkämpfen. Hätte ich eine schlüssige Erklärung bekommen warum das so war, wäre es vermutlich nicht so schlimm gewesen. Doch die fehlte mir leider, daher nervte mich das Verhalten der Mutter irgendwann.
Was die Geschichte an sich angeht, so ist es eine nette Liebesromanze, die mit Fantasy-Elementen ummantelt wurde. Im Grunde fand ich das auch garnicht so schlecht, denn es passt zu Zielgruppe. Da die Geschichte einige Rätsel aufgibt und zum Ende hin auch sehr spannende Passagen hat, fand ich das Buch insgesamt gut.
Das Ende an sich hinterließ aber nochmal einen etwas schalen Beigeschmack, denn es passte sich nicht vollkommen stimmig in die Geschichte ein. Dieses Buch ist der Auftakt einer Reihe und weißt trotzdem keinen harten Cliffhanger auf, was ich sehr gut fand. Stattdessen ließ man aber die Protas als auch den Leser ratlos zurück. Das hätte man anders lösen können, um mehr Lust auf den Folgeband zu machen.
Trotz der Kritik habe ich das Buch ganz gerne gelesen, die Zielgruppe dürfte hier aber deutlich euphorischer sein.
Die Autorin
Cynthia Hand unterrichtet Kreatives Schreiben an der Pepperdine University in Los Angeles. Sie lebt mit Mann und Sohn in Südkalifornien. www.cynthiahand.blogspot.com