Rezension: Totenmaske von Helene Henke

Von Krimizeitschrift.de @krimizeitung

Helene Henke widmete sich 2006 dem Schreiben und schuf zuerst eine Fantasy-Triologie, bevor sie sich im Krimi-Genre versuchte und “Totenmaske” veröffentlichte. Das Debüt ist ihr gut gelungen!

Inhalt

Die 21-jährige Zoe versteht es meisterhaft, Verstorbene für das Begräbnis herzurichten. Nach dem Tod ihres Großvaters übernimmt sie das traditionelle Familienunternehmen. Respektvoll bereitet sie die Verstorbenen für ihre »letzte Reise« vor und macht sich schnell einen Namen als jüngste Bestatterin Deutschlands. Die Bewohner des kleinen Dorfs im Hunsrück stempeln die ungewöhnliche junge Frau jedoch schnell als Sonderling ab. Als eines Tages Boris und seine zwei Freunde auf ihrem Behandlungstisch landen, findet sich Zoe rasch im Kreis der Verdächtigen wieder – hatte doch einer der jungen Männer Zoe vor ein paar Jahren fast vergewaltigt. Das BKA ermittelt. Die Stimmung im Dorf gleicht einem Hexenkessel, als Zoe plötzlich spurlos verschwindet.

Meine Meinung

Der Kriminalfall spielt im beschaulichen Hunsrück, was mir schon mal sehr gut gefallen hat. Die eher dörfliche Idylle des Schauplatzes wird dem Leser sehr gut übermittelt.

Hauptprotagonistin ist die 21 Jahre alte Zoe, die dem Leser als jüngste Bestatterin Deutschlands vorgestellt wird. Zoe ist ein Charakter, der sich nicht einfach in eine Schublade stecken lässt. In ihrem Dorf gilt sie als Sonderling, was schon ihr Beruf mit sich bringt. Sie ist einsam und lebt ganz für ihren Beruf, den sie sehr liebt. Das wird dem Leser sehr gut übermittelt, und man kann Zoes Sonderstellung unter den Dorfbewohnern gut nachempfinden.

Auch Zoes bester und eigentlich auch einziger Freund Josh wird gut dargestellt. Er ist erst 17 Jahre alt, geht noch zur Schule und ist sehr interessiert an Zoes Arbeit.

Zoes Arbeit wird im Übrigen im Buch auch gut und zum Teil auch sehr detailliert beschrieben. Wer also einen empfindlichen Magen hat oder einfach nicht lesen möchte, wie Tote für ihre letzte Reise hergerichtet werden, dem kann ich dieses Buch nicht unbedingt empfehlen. Es wird schon sehr genau beschrieben, wie zum Beispiel zerdrückte Schädel oder abgerissene Gliedmaßen wieder hergerichtet werden, so dass sie vorzeigbar sind.

Der eigentliche Kriminalfall beginnt erst, als Zoe die drei Leichen von Boris und seinen beiden Freunden auf ihrem Behandlungstisch liegen hat. Man fragt sich natürlich unweigerlich, ob es wirklich ein Unfalltod war. Bis es jedoch soweit ist, dauert es ein wenig. Die Spannung wird erst nach und nach aufgebaut. Zu Anfang erfährt der Leser zunächst etwas mehr über Zoe und ihr Leben.

Fazit

Mir hat die Geschichte im Großen und Ganzen gut gefallen, allerdings muss ich zugeben, dass ich mit Zoe hin und wieder Probleme hatte. Ich weiß nicht, ob es an ihrem jugendlichen Alter lag oder daran, wie sie manchmal verkleidet die Nächte durchfeierte, aber ich konnte sie als Bestatterin nicht immer wirklich ernst nehmen. Dennoch möchte ich eine Leseempfehlung aussprechen, denn der eigentliche Kriminalfall ist wirklich spannend, originell und lesenswert!

Info

  • Deutscher Titel: Totenmaske
  • Autorin: Helene Henke
  • Verlag: Droemer HC
  • Erscheinungstermin: 1. November 2013
  • Seiten: 432
  • ISBN: 978-3426226322
  • Preis: 14,99 Euro

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