Rezension | "Todesstoß" - Karen Rose

Sie zitterte nun vor Angst, und genau so mochte er es. Die Worte, die durch seine Hand gedämpft wurden, klangen wie "Bitte, bitte". Das sagten seine Opfer immer. Und er mochte höfliche Opfer. [...] "Ich nehme jetzt die Hand weg. Wenn du schreist, bringe ich dich um." Manchmal schrien sie. Immer brachte er sie um. Er ließ seine Hnd von ihrem Mund zu ihrem Hals gleiten. "Tun Sie mir nichts", wimmerte sie. "Bitte. Ich gebe Ihnen auch alle Wertsachen. Nehmen Sie, was Sie wollen." "Oh, das werde ich", sagte er.

"Todesstoß" - Karen Rose
[S. 11]

Eve Wilson studiert Psychologie in den letzten Zügen und betreut aktuell ein Forschungsprojekt zwecks Persönlichkeitsentwicklung in Online-Spielen. Nebenbei jobbt sie als Kellnerin in einer Polizeibar. Eve lebt ein zurückgezogenes Leben und meidet neue Kontakte und Unterhaltungen, wo sie nur kann. Ihre Vergangenheit ist zu schmerzlich: Sie ist dem Tod und zwei brutalen Killern zweimal, nur ganz knapp entkommen.
Als die junge Studentin herausfindet, dass mehrere Versuchspersonen ihrer Studie Selbstmord begangen haben, ist jede Angst vergessen. Zusammen mit Noah Webster, von der Hat Squad, stürzt sie sich in die Ermittlung und gerät dabei erneut, in tödliche Gefahr und in das Visier eines Frauen mordenden Serienkillers.

Ein neues Ermittlerteam nimmt die Spur eines psychopathischen Serienkillers auf. Wird es das nächstes Opfer rechtzeitig retten können?

Auch wenn Wieder einmal weiß die amerikanische Bestsellerautorin Karen Rose, dieser Name steht für atemlose Spannung, Leidenschaft und einen rasanten Handlungsablauf. Frau Rose eine neue Ermittlergruppe erschafft und einen neuen, brutalen, grausamen und gruseligen Killer ins Rennen schickt, bleibt ihr Grundhandlungskonstrukt erhalten. Sprich: Vorzufinden ist der - von mir so geliebte - Thriller, mit romantischen Elementen. Wieder einmal finden wir zwei Hauptfiguren, die in ihrem Leben einiges erlebt haben, keine Beziehung eingehen oder Nähe zulassen wollen, sich aber trotzdem zueinander hingezogen fühlen und schließlich in tödliche Gefahr und das Visier des Killers geraten. Noah Webster und Eve Wilson, die beiden Hauptfiguren, sind ein wunderbares Gespann, zwischen denen es ordentlich und gewaltig funkt. Trotz allem zieren sich die Beiden bis weit in die Geschichte hinein, bis sie ihre Gefühle zulassen. Die ganze Zeit hofft und bangt man, dass sie endlich zusammenkommen - denn sie haben es, aufgrund ihrer Vorgeschichte, mehr als verdient. Trotz allem wirkt besonders die Geschichte von Eve sehr erzwungen - dies ist und bleibt mein Hauptkritikpunkt am Werk. Sie war schon in zwei anderen Werken der Autorin - die ich leider noch nicht gelesen habe - im Fokus und ist dort nur knapp zwei psychopathischen Figuren entkommen, in "Todesstoß" (ihrem dritten und wohl auch letzten Abenteuer) gerät sie erneut in das Visier eines Mörders und in tödliche Gefahr. Ein Charakter, der so viel Pech anzieht und sich sooft in den Mittelpunkt der Handlung spielt, ist schlicht und einfach unrealistisch. Karen Rose zu überzeugen und schickt ihre Leser zusammen mit der Hat-Squad in Minneapolis auf Serienmörder-Jagd. Dabei ermöglicht sie Einblicke in die Psyche eines, schon seit etlichen Jahren im Geheimen, Frauen mordenden Täters, dessen großer und grausamer Plan sich erst in den letzten Zügen offenbart. Wie nicht anders von der Autorin zu erwarten, versüßt sie gruselige und beängstigende Schockmomente, gekonnt mit einer leidenschaftlichen und romantischen Beziehung ihrer zwei Hauptcharaktere. Kurzum: Bei diesem gelungenen Thriller, bleibt mir schlicht und einfach die Luft weg!
Man verzeiht der Autorin diesen Fakt jedoch, da sie in anderen Bereichen auf voller Linie überzeugt. Ihre Schreibe ist spannend wie eh und je. Die Liebesgeschichte in alter Rose-Leidenschaft-Manier und die Perspektive des Killers Angst einflößend. Karen Rose, dieser Name hat sich im letzten Jahr in mein Gedächtnis gebrannt, mich in Besitz genommen und tief begeistert. Ich liebe die Autorin und ich liebe ihre Werke. Nach ihrer grandiosen Daniel Vartanian-Reihe bin ich in ein schwarzes Loch gefallen und mir wurde schnell bewusst: Der einzige Weg hinaus, führt über ein weiteres Werk der Autorin. Also begann ich mit ihrer Minneapolis-Reihe.
"Todesstoß" ist der erste von zwei Bänden rund um die Hat Squad-Ermittler. Das besondere an dieser Geschichte: Sie ist in der Realität verankert - die Hat Squad gibt es nämlich wirklich. Stadt und Figuren bleiben jedoch reine Fiktion der Autorin. Das besondere Markenzeichen dieser Ermittlergruppe sind Filzhüte. Diese werden - ähnlich wie eine Auszeichnung - an einen Detective verliehen, wenn dieser seinen ersten Mordfall erfolgreich gelöst hat. Da dieser Fakt in der ganzen Stadt bekannt ist, werden sie von den Bewohnern gefeiert und tragen ihren Hut - in allen Farben und Formen - mit Stolz.

Das Buch in Worten:
kraftvoll, leidenschaftlich, beängstigend, spannend

Knaur | Taschenbuch | April 2012 | 656 Seiten | € 9,99 | "I can see you" |


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