Autor: Manuela Salvi
Titel: Tod oder Liebe
Teil einer Reihe? Nein.
Gebundene Ausgabe: 352 Seiten
Verlag: Fischer FJB
ISBN-13: 978-3841421432
Preis: 14,99€
Originaltitel: E sarà bello morire insieme - Una storia d'amore e di mafia
Genre: Realität; Jugendbuch;
Themen: Mafia; Familie; Geheimnisse; Liebe; Gewalt
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«Wenn dir plötzlich jemand eine Waffe vor die Nase hält, glaubst du im ersten Moment gar nicht, dass sie echt ist. [...] Du stehst fassungslos da und sagst dir, dass es nicht sein kann, dass solche Dinge nur im Fernsehen passieren, dass du nichts getan hast, um so etwas zu verdienen. Vielleicht ist es mit der Liebe genauso. Wenn du merkst, dass du ihr schon bis zur letzten Faser deines Körpers verfallen bist, ist es zu spät, sie rankt sich bereits wie Efeu um dein Herz. Dein Leben hängt von ihr ab.»[aus "Tod oder Liebe" von Manuela Salvi; S. 113]
Der Einstieg in die Geschichte ist mir vorerst eher schwer gefallen. Das mag an dem Erzählstil liegen, der auf mich erst distanziert wirkte und mich dadurch nicht richtig mitfiebern ließ, später dann jedoch irgendwie besser wurde. "Tod oder Liebe" beginnt wie beinahe jedes Jugendbuch dieser Art mit einem eher schüchternen, zurückhaltenden und andersartigen Mädchen, dass mit ihrem Vater in eine kleine Stadt weit weg von Mailand zieht. Ein Pluspunkt für die Geschichte war für mich auf jeden Fall die Kulisse Italiens, die für eine Mafiageschichte ja geradezu geschaffen ist und hier überzeugt Salvi mit präzisen Orts- und Atmosphärebeschreibungen. Auf den ersten Blick wirkt das trotzdem eher ernüchternd und altbekannt und der Anfang zieht sich meiner Meinung nach auch ein wenig, obwohl Manuel und Bianca sich schon sehr früh kennenlernen.
Bianca war mir leider von Anfang an eher unsympathisch und obwohl man ihre Vergangenheit, die sie in Form von Briefen verarbeitet erst nach und nach kennenlernt, passen da einige Sachen doch nicht so ganz ins Bild. Zu Beginn der Geschichte ist sie unnahbar, beinahe schon herablassend und urteilt über alle ihre Mitschüler und gegen Ende wurde sie immer naiver und handelte in meinen Augen nicht mehr glaubwürdig. Manuel hingegen fand ich interessant, was daran liegt das mir die bösen Jungs in Geschichten immer am besten gefallen, allerdings ist er auch viel zu schnell aus seiner Rolle gefallen. Ich hätte mir da noch etwas mehr Tiefgründigkeit gewünscht, da die Themen, die im Buch behandelt werden ja auch alles andere als oberflächlich sind, denn neben der Liebe geht es um Verlust, Trauerbewältigung, Selbstfindung und Kraft, Stärke und Selbstbewusstsein. Manuel hätte diese Seite des Buches sehr gut wiederspiegeln können, hat dies meiner Meinung nach aber nur bedingt gut erfüllen können.
Spannend, wenn auch vorhersehbar, ist die Geschichte allerdings trotzdem. Es gab Passagen, die mir wirklich gut gefallen haben und auch die Tatsache, dass Sexualität endlich mal in einem Jugendbuch eine Rolle spielt, fand ich erfrischend. Meistens wird dieses Thema vollkommen ausgelassen, obwohl es doch mit dazu gehört. Trotz der Schwächen und Fehlerchen habe ich das Buch gerne gelesen und meine Ladung Kitsch und Gefahr bekommen, obwohl es mich nicht hundertprozentig überzeugen konnte. Das Buch beginnt eher zäh und altbekannt, entwickelt sich aber schon bald zu einer rasanten und leidenschaftlichen Geschichte, die mich letztendlich doch zu fesseln wusste.
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Für die Bereitstellung dieses Rezensionsexemplares bedanke ich mich bei