[Rezension] Tod d'Azur


[Rezension] Tod d'AzurTitel: Tod d'Azur
Autor: Birgit Hasselbusch
Verlag: Rowohlt
ISBN: 978-3-499-21619-0
Jahr: 2012
Seiten: 223 Seiten
Leseprobe: hier

Zitat: ,, Alle reden immer nur von den letzten Worten. Den berühmten letzten, die jemand spricht, bevor er stirbt. Was aber ist mit den ersten Worten? Ich Ella Thomsen, werde gleich meine allerersten Worte sprechen. Nicht Mama, Papa oder Ball, sondern meinen ersten Satz ins Mikrophon. [...] Meine Hand zittert." (S. 7)
erster Satz: Wenn die alle wüssten.


INHALT


Anonyme Anrufer, die Morddrohungen aussprechen, während man live auf Sendung ist - so hatte sich Ella ihr Volontariat bei Radio Bleue in Monte Carlo nicht vorgestellt. Doch irgendjemandem passen ihre Recherchetätigkeiten über Au-Pair-Mädchen und ihre Beiträge zu diesem Thema offensichtlich nicht. Auch aus Moderations-Kollege Jens wird Ella nicht schlau. Er bittet sie privat um ein Rendez-vous , will ihr aber bei der Sendung partout nicht helfen. Und der Chef de Police selbst warnt sie vor weiteren Interviews. Doch Ella lässt nicht locker und forscht mit Hilfe ihres französischem Nachbars weiter. Bis sie auf eine Tote stößt, ein Au-Pair-Mädchen verschwindet und es im Radiosender einen Mordanschlag gibt. Haarscharf am eigentlichen Ziel vorbei: Ella!
EIGENE MEINUNG
Dieses Buch war für mich ein ziemliches Wohlfühl-Buch. Es spielt in Monaco/Nizza, das Wetter ist gut und die Atmosphäre ist ziemlich entspannt. Tod d'Azur ist ein Jugendthriller, das merkt man beim Lesen, es ist zwar spannend, aber weder traumatisierend für die Charaktere noch sonst irgendwie blutig, was meine blutrünstige, Thriller-liebende Seele ein bisschen bedauert.
Die Charaktere sind sehr liebenswürdig, wir haben hier mit Ella ein temperamentvolles, neugieriges  Mädchen, dem ihre Neugier und Starrsinnigkeit ein paar Probleme bescheren. Sie ist eine durchwegs sympathische Hauptperson, auch wenn ihre Schwärmereien für zwei Männer gleichzeitig ein bisschen nervig waren. Da haben wir einmal Jens, der neu in die Station kommt, geschickt von dem deutschen Oberchef, und anscheinend zu dumm ist, das Mischpult zu bedienen, sie aber außerhalb der Redaktionszeit auf ein Date einlädt.Guillaume dagegen ist ihr Nachbar und Informatikstudent, der ihr bei ihrer Recherche hilft.
Auch alle anderen Nebencharaktere sind gut ausgearbeitet und sehr sympathisch.
Das Buch liest sich sehr angenehm, die Autorin benutzt eine relativ einfache, jugendliche Sprache, die gut zu Ella passt.
Auf den ersten 80 Seiten passiert nicht viel, Ella macht ihre Recherchen und trifft das Au-Pair-Mädchen Janne und bereitet ihre erste Sendung vor. Als dann genau diese verschwindet, nehmen die Geschehnisse Fahrt auf, bis zum Ende, das eine überraschende Wende bereithält.
Diese Wende war an sich logisch und schlüssig, allerdings blieben mir im Hinblick auf die Geschichte zuvor ein, zwei kleine Fragen. Auch die Auflösung des Rätsels war gut, meiner Meinung nach aber was das Ganze irgendwie ein bisschen unspektakulär.
Ich hatte vorher befürchtet, dass es ziemlich viele Anspielungen auf Französisch geben würde. Die gab es auch, allerdings waren diese meistens relativ angenehm zu lesen, einzig ein Satz hat mich genervt. Comme ci, comme ca. In Deutschland bekannt und gerne von Deutschen in Frankreich benutzt. Leider vollkommen ungebräuchlich und heißt soviel wie: wie dieses, wie jenes. Naja, das war eigentlich dazu mein einziger Kritikpunkt, ich hatte beim Lesen dieses Frankreich-Feeling und fühlte mich an meinen dreimonatigen Paris-Austausch erinnert.COVER & GESTALTUNGDas Cover gefällt mir sehr gut, man sieht den Titel Tod d'Azur, ein witziges Wortspiel, wie ich finde und mehrere Seesterne auf weißem Hintergrund. Das passt sehr gut zum Inhalt, wie mir erst im Nachhinein auffiel.
EMPFEHLUNGIch kann dieses Buch jedem empfehlen, der auf ein bisschen Sommer-Feeling mit Spannung hofft. Da es ein Jugendthriller ist, ist es relativ unblutig und auch nicht tod-spannend, aber man ist gut unterhalten.
BEWERTUNGAngenehm zu lesendes, schönes Jugendbuch mit sympathischen Charakteren. Mir fehlte ein bisschen Spannung, ein bisschen mehr "Thriller" und ein bisschen weniger "Jugend" hätte keinem geschadet.[Rezension] Tod d'Azur

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