Der Weltentwurf der "Seven Realms" Reihe überzeugt mit einer mittelalterlichen Atmosphäre, die hier und da von übernatürlichen Elementen durchzogen ist. Allerdings bleibt das deutlich im Hintergrund und spitzt sich erst zum Ende hin deutlich zu. Die Welt besteht aus sieben unterschiedlichen Reichen, wobei es anscheinend im Süden Kriege gibt, die ein wenig Unruhe reinbringen. Hier ist es auch interessant, dass es neben den Königreichen noch die Camps gibt, die mich ein wenig an Indianer erinnert haben, da sie mit der Natur im Einklang zu leben scheinen. Da man beides hat - die Sicht der Erbprinzessin und die Sicht eines armen Straßenjungen - bekommt man ein gutes Bild für die Verhältnisse der Welt. Ich muss allerdings zugeben, dass ich fast durchweg deutlich lieber mit Prinzessin Raisa Unsinn gemacht habe, als Hans Gedankenwelt zu lauschen. Das liegt aber vermutlich auch daran, dass bei Raisa einiges mehr los ist - gerade im Hinblick auf Liebe, Verrat, Intrigen und Geheimnissen. Dennoch empfand ich beiden Figuren als enorm gut gezeichnet, weil sie einfach beide ihre individuellen Charakterzüge haben und sich somit im Kopf des Lesers einbrennen, obwohl Han manches mal ein wenig undurchsichtig erscheint - aber auch das hat seine Gründe.
Insgesamt haben mich gerade die Figuren überzeugt - an erster Stelle natürlich Raisa, die einfach unglaublich sympathisch ist und durch ihre sture Art wunderbar rebellisch. Sie hat viele Facetten und das macht sie so vielseitig und liebenswert. Aber auch die Nebenfiguren sind plastisch und machen viel her. Das fällt gerade deswegen auf, weil "Der Dämonenkönig" für mich eher eine Art Einleitung in das Geschehen ist, was aber nicht bedeutet, dass es wenig spannend gewesen wäre. Ganz im Gegenteil, gerade zum Ende hin spitzt sich die Lage so sehr zu, dass sich in mir alles
Ja, Chima erfindet keinen Epos, der den Leser durch seine Komplexität völlig wegreißt - zumindest noch nicht. Dennoch hat mich "Der Dämonenkönig" bis zum Ende wahnsinnig gut unterhalten können und hallt auch im Nachhinein sehr stark nach - was für mich eigentlich meistens ein Zeichen für ein gutes und einzigartiges Buch ist. Außerdem kann ich mir vorstellen, dass da noch sehr viel Luft nach oben ist - wie schon gesagt, das Buch wirkt wie eine Einleitung, als würde da noch viel mehr kommen und als wäre das eben nur die Einführung gewesen. So endet die Geschichte zwar nicht mit dem schlimmsten Cliffhanger aller Zeiten, dennoch bleibt sie sehr offen und macht neugierig auf das, was da wohl noch so kommen mag.