Rezension | „The Raven King“ (Raven Cycle #4) von Maggie Stiefvater

Von Nightingale @nightingale78

Autorin: Maggie Stiefvater / Seiten: 439 (Hardcover) / Verlag: Scholastic Press / Sprache: Englisch / Übersetzung erschienen bei: Loewe Verlag

Der Plot…

Eine beängstigende Dunkelheit hat sich über die Ley-Linien gelegt und droht, den magischen Wald Cabeswater für immer zu zerstören. Für Blue und die Raven Boys beginnt damit ein Wettlauf gegen die Zeit auf der Suche nach dem Grab des sagenumwobenen Königs Glendower. Denn wenn sie es nicht finden, wird Blues Kuss für Gansey tödlich sein. Und dieser Kuss wird für beide immer unausweichlicher…

Mein Resumé…

Noch einmal war es soweit. Noch einmal zog es mich nach Henrietta, zu Blue Sargent und ihren vier Raven Boys. Es war zugegebenermaßen ein verzögerter Ausflug für mich, denn ich hatte das große Finale schon eine ganze Weile in meinem Regal stehen. Die Befürchtung, mich nach all der Zeit nicht mehr zurecht zu finden, war groß. Die Angst, das Lesevergnügen dadurch zu ruinieren noch viel größer.
Doch dann riskierte ich den Sprung ins kalte Wasser doch noch und…ich schwamm fast wie von alleine. Ehe ichs mich versah, war es wie in alten Zeiten. Plötzlich war ich wieder mitten drinnen auf der Suche nach dem legendären und totgeglaubten walisischen König Glendower. 

Auch im großen Finale haute mich Maggie Stiefvater einmal mehr mit einem elektrisierenden Schreibstil aus den Socken. Sie bringt dem Leser ihre Figuren auf diese Art zu schreiben unheimlich nahe. Man fühlt und zittert ganz anders mit der Clique um Blue. Einen Luftkuss möchte ich der Autorin zuhauchen, dass Blues Tanten wieder ihre eigene kleine Showbühne bekommen haben. Wie ich diese Frauen liebe! Die Dynamik und das einander Verstehen zwischen den Frauen, ist wahrlich magisch und nicht von dieser Welt.
Die immer größer werdene Bedrohung ist im vierten Band greifbar wie nie zuvor. Das einst zauberhaft glühende Cabeswater nunmehr ein Schatten seiner selbst und schauriger Ort. In THE RAVEN KING geht es um alles, oder nichts. Mit jedem Buch wuchs die Befürchtung, dass nicht nur Ganseys Schicksal besiegelt wird. Für mich ging es in der Reihe, so toll er auch ist, nicht allein um Gansey. Dafür hat Stiefvater den anderen Figuren zu viel Herz und Seele einverleibt. Und daher fürchtet man im Finale ums vielfache. Einige Figuren konnten mich noch einmal überraschen. So hatte ich plötzlich eine wieder ganz andere Meinung von Adam, mit dem ich in Band zwei und drei überhaupt nicht zurecht kam. Auch die Form der Verbindung zwischen ihm und Ronan, war ein krasser Einschnitt, den ich nie hatte kommen sehen.

Auch die Atmosphäre wird noch einmal düsterer. Oftmals befürchtete ich, dass der Strudel der Dunkelheit alle mit sich reißen wird. Was Maggie Stiefvater wirklich vorhat mit ihren Helden, schmückt sie zum Leid des Lesers langsam und genüsslich aus. Was ist wahr und was ein Traum? Man soll sich dabei winden und unwohl fühlen, den Figuren zu folgen. Und das tat ich unzählige Male.

Zum Schluß komme ich noch zu meiner Kritik. Während manche Passagen viel Luft ließen, wurde diese zum Ende immer dicker um folglich ganz schnell zu verpuffen. Heißt übersetzt: ein so abrupt gesetztes Ende habe ich lange nicht mehr gehabt. Sehr spannende Unterhaltung bot sich mir, dann war es vorbei und ich etwas am Boden zerstört. Es blieben Fragezeichen im Kopf übrig.

Nichtsdestotrotz habe ich THE RAVEN KING genossen und sehr gerne gelesen. Lebewohl zu sagen fiel mir nicht leicht, aber es war schön, noch einmal zurück zu schauen.

Tacheles…

Blue und ihre Raven Boys mussten wichtige Entscheidungen treffen, ihre Gefühle entwirren und zurückstellen, metaphysische Mächte verstehen. Sie mussten sich Dämonen und Korruption, Opportunisten und Monster gegenüberstellen. Ein schwieriger, geradezu hoffnungsloser Kampf lag vor ihnen. Aber sie hatten vor allem einander. Ihre Freundschaft ist das Herzstück der Reihe.
Und nun bleibt mir nur noch zu sagen: wir sehen uns auf der anderen Seite!

Meinen Rezensionen zu: Buch 1, 2 & 3