Rezension: The / Das – Freezer (Sinnbus, 2014)

Erstellt am 25. September 2014 von Wavebuzz

Jon Hopkins, Breton und Naked & Famous treffen sich zu einem Glas Wein in einer stürmischen Nacht. So oder ähnlich klingt die Band mit dem bestimmten englischen und deutschen Artikel im Namen: „The / Das“. Ihr via Sinnbus erschienenes, achtteiliges Debütalbum heisst – passend zum einkehrenden Winter – „Freezer“.

TIEFKÜHLER AUS DER PARALLELWELT
Fabian Fenk und Anton K. Feist stecken hinter der Musik von The / Das. Sie waren früher mit dem Berliner Trio Bodi Bill in der deutschen Clubszene unterwegs und haben sich so einen Namen gemacht. Nach der gefeierten Erscheinung ihres Minialbums “Speak Your Mind Speak” im letzten Jahr, wurde das Debütalbum von “The / Das” brennend erwartet. Der Gesang schwebt in diesem, so scheint die Inszenierung, immer etwas daneben. Ihren Stil bezeichnete die Band einst selbst als “Techno Tenderness” (innerhalb ihrer laut.de Biographie).  Neben elektronischen Klängen und ins Düstere verzogenen Gitarren fliegt die Sängerstimme über das Ganze hinweg und erschafft den für das Album „Freezer“ charakteristischen Klang. Drama trifft auf unheilschwangere Ruhe in der Ballade „Receiver“. „My Made Up Spook“ (= mein erfundener Schrecken) eröffnet das Album mit Keyboardläufen, dumpfen Electronica-Elementen und einem Gesang, der unverzüglich beim Hörer hängen bleibt. In „(Under) Miami Waters“ findet sich eine Liebeserklärung innerhalb der Zeilen „I was tired before I met you, you don´t have to feel that to make me feel better“. Diese Liebe spiralisiert und verliert sich in „Miami Waters“, was auch immer diese zu bedeuten haben. Diese Vielschichtigkeit, die sich in den meisten Songs auf „Freezer“ finden lässt, ist auch in Titeln zu finden: Zum Beispiel in „Parallel Worlds“, wo es um die Realität und deren Wahrnehmung geht.

Der gleichnamig zum Album betitelte Track „Freezer“ erzeugt eine versumpfte, eisig-dunkle Kulisse. Merkwürdige Klänge gelangen aus einer unbestimmten Tiefe an die Oberfläche. Der Erwartungswert ist hoch, dass sich im 9:04 langen Stück etwas entfaltet, etwas explosionsartig ausbricht, jedoch bleibt „Freezer“ die ganze Spieldauer hindurch im selben verhaltenen Modus bestehen. So endet das Album antiklimaktisch in einem Spinnennetz schwarzer Elektronik.

FAZIT: Wir sind von diesem Debüt ziemlich angetan und versehen es mit imaginären Schlagworten aus einer Parallelwelt; „dunkel“, „seltsam“ und „schön“. Speaking und acting in their name.

Note: 8 / 10


TOUR INFO:

Mo 13.10.2014 Hamburg (Mojo Club)
Di 14.10.2014 Münster (Café Sputnik [Sputnikhalle])
Sa 18.10.2014 Köln (Gebäude 9)
So 19.10.2014 Stuttgart (Zwölfzehn)
Mo 20.10.2014 München (Ampere)
Di 21.10.2014 Hannover (Lux)
Mi 22.10.2014 Dresden (Scheune)
Do 23.10.2014 Essen (Zeche Carl)
Fr 24.10.2014 Zürich (Bar Rossi)
Sa 25.10.2014 Frankfurt (Zoom)
Do 13.11.2014 Berlin (Schwuz)

KEEP BUZZIN


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