Rezension: The Cage. Entführt - Megan Shepherd

Rezension: The Cage. Entführt - Megan Shepherd

© Random House

The Cage. Entführt| Megan Shepherd |

Verlag: Heyne fliegt 2016

Seiten: 464 ISBN: 9783453268937

MEINE BEWERTUNG 

-Im Käfig Cora öffnet die Augen und glaubt es kaum, dass sie mitten in einer Wüste erwacht. Schnell denkt sie daran, wie sie sich im Entführungsfall verhalten soll. Sie begreift aber rasch, dass ihr die einstigen Lektionen, die sie als Gouverneurs-Tocher erhalten hat, in der jetzigen Situation nicht weiterhelfen. Denn sie ist nicht allein. Drei Jungs und ein Mädchen sind mit ihr gemeinsam in der seltsamen Umgebung aufgewacht. Schnell wissen sie, sie befinden sich in einem Käfig, aus dem es kein Entkommen gibt.
Wer wird bei diesem ansprechenden Inhalt nicht neugierig? Als ich den Klappentext gelesen habe, wusste ich sofort, dass ich dieses Buch unbedingt haben muss. Ich mag Jugendbücher, die ihre Protagonisten in abenteuerliche Settings entführen, einen mysteriösen Rahmen haben und das Lesevergnügen durch Spannung anheizen.

Am Anfang sind diese Komponenten durchaus vertreten. Die Jugendlichen erwachen in einer künstlich angelegten Welt, die mich sofort angesprochen hat. Sie sitzen darin fest und wissen nicht so recht, warum sie hier sind und was sie nun erwarten wird. 

Leider wird diese Situation schon während der ersten Seiten aufgeklärt und die Handlung hält keine weiteren Überraschungen bereit. Man erfährt viel zu früh, wohin es die Jugendlichen verschlagen hat und warum sie überhaupt dort gelandet sind. Die Hintergründe sind also rasch geklärt und damit ist auch die Handlung Geschichte. Auf viel zu vielen Seiten ziehen sich nur wenige Ereignisse, was ich als sehr langweilig empfunden habe.

Die Figuren sind großteils sehr passiv und es fehlt der jugendliche Elan, der für Jugendbücher eigentlich typisch ist. Statt gemeinsam nach einem Ausweg zu suchen, sind sie sich gegenseitig gegenüber sehr aggressiv eingestellt und bis auf kleinere Beziehungsdramen tut sich wirklich nicht sehr viel.

Außerdem gab es etliche Elemente, die trotz des fantastischen Rahmens jeder Logik entbehren. Zum Beispiel können Gedanken nicht gelesen werden, wenn man sich selbst Schmerz zufügt. Diese Abwehrmaßnahme wird öfter praktiziert, wenn jemand über Geheimnisse spricht. Daher, wenn eine Person etwas Vertrauliches äußern möchte, zwickt sie sich einfach selbst. Aber zu erfolgreicher Kommunikation gehören meiner Meinung nach zumindest zwei. Deshalb verstehe ich nicht, warum in einen solchem Fall nicht einfach die Gedanken der zweiten Person gelesen werden, die zwickt sich nämlich nicht. 

Trotzdem möchte ich dieses Buch keinesfalls schlecht reden, weil mir doch auch vieles daran gefallen hat. Ich mochte den Weltenentwurf dahinter, die Konstellation der Charaktere hat mir sehr gut gefallen und insgesamt war die Situation, in der sich die Jugendlichen befanden überhaupt nicht uninteressant.

Außerdem fand ich den Schreibstil der Autorin sehr einnehmend und sie schafft es auf jeden Fall, ein Gefühl für die Gruppe und den Käfig zu transportieren. 

Mir hat es bei „The Cage. Enführt“ an Handlung, Logik und Spannung gefehlt. Dennoch kann ich mir vorstellen, dass dieser Reihenauftakt durchaus begeistern kann, auch wenn ich mich den überwiegend positiven Leserstimmen nicht anschließen kann.

________________MEINE BEWERTUNGDie Trilogie:
1) The Cage. Entführt
2) The Cage. Gejagt
3) The Cage. Zerstört
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