Gray ist auf der Suche nach der verschollenen »Gruppe A«, einst ein Dorf wie Claysoot und Saltwater. Von den Überlebenden erhoffen sich die Rebellen Unterstützung im Kampf gegen den Diktator Frank. Doch hinter der Mauer, die die Gruppe A umgibt, wartet neuer Schrecken auf Gray: Die entmenschlichten Überlebenden verstecken sich in einer unterirdischen Burg und beanspruchen alle Frauen unter den Rebellen für sich - auch Emma und Bree. Als auch noch der frankonische Orden seine menschlichen Kopien in die Gruppe einschleust, kann niemand mehr unterscheiden, wer Freund und wer Feind ist. Schließlich steht Gray seiner eigenen Kopie gegenüber, und ein Kampf um Leben und Tod beginnt.
Taken: Das erforene Land beginnt dort, wo der erste Roman, Das Laicos-Projekt, aufgehört hat. Gray ist unterwegs mit einer kleinen Gruppe Rebellen und auf der Suche nach einer von Frank's Truppen aufgegebenen Kolonie, wo die Gruppe A gelebt haben soll. Angeblich lebt dort niemand mehr doch haben die Rebellen eine kleine Hoffnung, dort doch noch Menschen vorzufinden und sich dort einen zusätzlichen Stützpunkt aufzubauen und die Zahl der Rebellen im Geheimen zu vergrößern, um gegen die vermeindliche Übermacht von Frank und seinen Handlangern eine Chance zu haben. So ist Gray also u.a. mit Emma und Bree unterwegs in Richtung Westen, um diesen Hoffnungsschimmer aufzugreifen. Auf ihrem Weg begegnet der Trupp zahlreichen Schwierigkeiten und Herausforderungen, denen die Gruppe nicht immer gewappnet ist. Sei es die Konfrontation mit den Doppelgängern, die Bewältigung von schwerzhaften Verlusten oder der ständige Konflikt mit Gray's Erzrivalen Marco, welcher der Gemeinschaft immer wieder aufs neue schwer zusetzt.Nach kurzen Schwierigkeiten, in die Geschichte zu finden, konnte ich mich aber nach einigen Seiten doch wieder an die Handlung des ersten Romans erinnern. Es ist viel in Taken: Das Laicos-Projekt passiert, da viel es mir schwer, mich an alles zu erinnern. Zum Glück hat die Autorin Erin Bowman das aber bedacht und es dem Leser einfacher gemacht, sich an die bisherigen Ereignisse zu erinnern, da sie des öfteren kleinere Hinweise und Rückblicke in die Handlung hat einfließen lassen, wodurch ich doch ab und zu einen Aha!-Effekt hatte. Nach meinem Geschmack hätten diese Rückblicke aber noch etwas häufiger kommen können. Wer die Bücher direkt nacheinander liest, hat aber denke ich keine Schwierigkeiten, sich in die Materie hineinzuversetzen. Mir haben die Rückblicke auf jeden Fall gefallen und auch durchaus geholfen.Wie bereits in Band 1 hat auch dieser zweite Roman wieder vier Teile, die sich von Teil eins bis vier jedes Mal weiter in der Spannung und den Ereignissen steigern können und sich die Handlung zum Schluss hin regelrecht überschlägt. So entsteht ein kontinuierlich hoher Lesefluss, der sich nur noch weiter steigert und ungeheuren Spaß am Lesen beschert hat, weshalb ich vor allem zum Schluss das Buch gar nicht mehr an die Seite legen wollte. Der einfache Sprachstil ist sehr angenehm zu lesen und die zahlreichen Überraschungen erhöhen dabei den ohnehin schon hohen Lesespaß nur noch mehr!Nicht ganz so gut haben mir hingegen anfangs die Charaktere gefallen, da mich die Naivität, vor allem von Emma und Gray doch sehr genervt hat. Dies hat sich zum Glück im Verlauf der Handlung gebessert. Die zwischenmenschlichen Beziehungen und die Zwiespalte, in denen sich Gray während ihrer Reise befindet, sind hingegen durchaus detailliert und plausibel geschildert, weshalb ich mich in dieser Hinsicht ganz gut in ihn hineinversetzen konnte.Mir hätte hingegen eine zweite Sichtweise bzw. Erzählperspektive gut gefallen, da man in diesem Band nur die Sicht von Gray erfährt. Vor allem hätte ich mich gern einmal in Bree hineinversetzt gefühlt, um die Handlung auch einmal wenigstens teilweise aus ihrer Sicht zu erleben. Ein weiterer, wenn auch nur kleiner Kritikpunkt, ist die räumliche Distanz zu den Geschehnissen des ersten Romans. So bewegt sich die Gruppe kontinuierlich von diesen Ereignissen weg. Zwar heizt Marco, ein Gefolgsmann von Frank, Gray und Co. ordentlich ein. Darüber hinaus sieht man sich aber völlig neuen Personen und Handlungen gegenübergestellt. Ein etwas größerer Bezug zu Band eins hätte ich hier angebracht gefunden. Keine Frage, mir gefällt diese Herangehensweise auch sehr gut, aber ein paar Seiten mehr hätten dem Buch auch gut getan. Damit hätte Erin Bowman noch mehr Details einfließen lassen und einen stärkeren Bezug zu Band eins generieren können.
Das Ziel der Reise
Haben wir am Ende von Band zwei aber zum Glück noch lange nicht erreicht. Zwar ist das Ende von "Das erfrorene Land" in sich stimmig und macht einen runden Eindruck ohne größere Cliffhanger, nichtsdestotrotz geht die Geschichte rund um Emma, Bree und Gray in einem dritten Roman weiter. Ob natürlich jeder der Protagonisten im nächsten Band mit dabei ist, verrate ich hier natürlich nicht.
Auf jeden Fall hat Erin Bowman mit diesem Roman eine hervorragende Fortsetzung geschrieben, die absolut zu überzeugen und vor allem auch zu überraschen weiß, da es unzählige Wendungen in der Geschichte gibt, die man als eifriger Leser absolut nicht erwartet, weshalb ich diese Fortsetzung, trotz einiger Kritikpunkte, uneingeschränkt empfehlen kann.
Diese Buchreihe ist auf jeden Fall eine absolute Leseempfehlung und ein Muss für jeden Fan des dystopischen Genres. Ich hoffe, dass auch Band drei so gut wird wie die bisherigen. Vielleicht überrascht und Erin Bowman ja auch noch mit Band vier? Ich würde mich auf jeden Fall freuen.
Ostfriesenfeuer
- Autor: Erin Bowman
- Verlag: Piper Verlag
- Erscheinungsdatum: 12.05.2014
- ISBN:978-3492702676
- Preis: 16,99 Euro
- Format & Umfang: Klappbroschur, 352 Seiten
- Reihe: 2/3
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Gesamtwertung:
4/5
Fazit:
>>Hochspannend vom Anfang bis zum Ende mit starken Charakteren und tollen Wendungen. Eine absolut gelungene Fortsetzung!<<
Band 1: Taken: Das Laicos-Projekt - RezensionBand 2: Taken: Das erfrorene Land (Das Laicos-Projekt 2)Band 3: Taken 3 (Erscheint voraussichtlich Mai 2015)