Wahrscheinlich muss ich keinem von euch erzählen, dass Streetfood eines der aktuellen Food-Themen ist: In Großstädten gibt es immer mehr Foodtrucks, die hungrige Menschen mit Leckereien versorgen, und für alle, die nicht das Glück haben, in so einem Ballungszentrum zu leben, gibt es lauter Kochbücher zum Thema. Mitgebracht habe ich euch heute das Buch „Street Food – Deftig vegetarisch“ von Anne-Katrin Weber.
Mich hat dieses Buch naheliegenderweise besonders angesprochen, weil hier nur vegetarische Rezepte gesammelt wurden. In sonstigen Streetfood-Büchern spielt Fleisch oft eine recht große Rolle. Das Buch beginnt mit einigen einführenden Worten: Dort wird noch einmal von der Streetfoodkultur vor allem wärmerer Länder berichtet, der Tatsache, dass es deutlich günstiger ist, einen alten Imbisswagen umzubauen und dort heraus sein Essen anzubieten, als ein neues Restaurant zu eröffnen und schließlich finden wir in „Street Food at Home“ vor allem Hinweise darauf, was im Vorratsschrank vorhanden sein sollte.
Die Rezepte sind in folgende Kapitel unterteilt:
- Aus der Hand – Mehr als Hamburger!
- Aus der Schale – Mehr als Curry!
- Aus dem Ofen – Mehr als Pizza!
- Aus der Pfanne – Mehr als Woknudeln!
- Frisch frittiert – Mehr als Pommes!
- Süsses Finale – Mehr als Eis!
- Aroma-Basics – Einfach (und) köstlich!
Abschließend gibt es noch den Anhang. Dort gibt es ein Rezepteregister, in dem alle Gerichte mit Namen und nach Kapiteln aufgeführt sind, und ein Zutatenregister, in dem nach Zutaten alle passenden Gerichte aus dem Buch mit Namen aufgeführt sind. Beide wirken auf mich ausführlich und somit hilfreich.
Die Bilder gefallen mir gut: Sie zeigen, was sie sollen und wirken irgendwie so, dass man sofort in den Burger oder die Pizza hinein beißen wollte. Der Shabby Look hält sich ebenfalls im Rahmen, davon bin ich ja bekanntlich nicht der größte Freund. Ein paar Beispiele dafür habe ich auch noch für euch und wenn ihr auf die Bilder klickt, kommt ihr sogar zu den Originalrezepten zum Ausprobieren für euch!:
Cottage-Cheese-Wraps © Wolfgang Schardt
Orient-Style-Tofu-Bolognese © Wolfgang Schardt
Rote-Bete-Burger © Wolfgang Schardt
Jedes der Rezepte nimmt eine Doppelseite in Anspruch: Die eine Seite ist für das Bild reserviert, die andere für das Rezept an sich. Es gibt immer eine Zubereitungszeitangabe und eine Angabe für Back- / Kochzeit, außerdem eine Stück- oder Portionsangabe. Auf der linken Seite stehen dann die Zutaten gut leserlich und daneben die Zubereitungsweise. Was ich persönlich nicht so schön finde, ist, wenn diese in Fließtext daher kommt. Ich finde das nicht besonders praktisch, denn selbst wenn (wie hier) einige Zahlen für Zubereitungsschritte eingefügt sind, finde ich diese Darstellung unübersichtlicher. Was allerdings gut ist, ist dass die Zutaten von der linken Seite fett gedruckt sind, wenn sie das erste Mal im Rezept verwendet werden. Zusätzlich gibt es noch zu etwa einem Drittel bis Hälfte der Rezepte Tipps zu Variationsmöglichkeiten oder ähnlichem.
Bis auf das Frittierkapitel (ich mag frittieren einfach nicht) habe ich in jedem Kapitel etwas gefunden, das ich gern nachmachen würde. Eine Auswahl gefällig? Gerne!: Rote-Bete-Burger (inkl. Burger Buns – Rezept), Cottage-Cheese-Wraps, Auberginen-Döner (inkl. Fladenbrot-Rezept), Süßkartoffel-Bohnen-Chili, Orient-Style-Tofu-Bolognese, Death-By-Cheese-Pan-Pizza, Auberginenpizza, Oliven-Ciabatta, Kardamomschnecken, Waffeln und schließlich kann ich natürlich folgendes nie überlesen, auch wenn ich schon zig ausprobiert habe: Schokoladenbrownies! Na, was meint ihr, wäre da auch etwas für euch bei? Bei Verbloggwünschen einfach kurz Bescheid sagen.
Rezepte, die ich bereits ausprobiert habe:
Auberginenpizza: Da bei uns sowieso mal wieder Pizza auf dem Plan stand und ich Auberginen sehr mag, wanderte diese Pizza gleich mit auf den Plan. Als ich am Abend mit Erschrecken feststellte, dass der Teig über Nacht im Kühlschrank gehen sollte, entschied ich mich, meinen normalen Teig herzustellen und nur den Belag zu übernehmen. Über den Teig aus dem Buch kann ich also nichts sagen, der Belag war eine sehr positive Überraschung. Wir hatten keine großen Erwartungen, waren am Ende aber sehr begeistert. Großer Pluspunkt: Die Auberginenscheiben werden nicht extra gegart, sondern backen direkt auf der Pizza durch.
Bagel: Für Topologen sind Bagel und Donuts etwas ganz besonderes und so freue ich mich jedes Mal wie ein kleines Kind, wenn ich welche in Bäckereien oder an ähnlichen Orten sehe. Das mag etwas albern sein, aber nun ja, sei es drum… Selbst gemacht habe ich Bagel schon ein paar Mal und als ich dieses Rezept im Buch sah, hatte ich sofort Lust darauf, mal wieder ein paar zu backen. Gedacht, getan. Anders als die meisten Hefeteige in diesem Buch muss der Teig nicht über Nacht gehen und war so auch für eine spontanere Zubereitung geeignet. Mit dem Ergebnis war ich so mittelmäßig zufrieden: Der Teig hätte noch etwas mehr Geschmack haben dürfen, die Kruste etwas knuspriger und im Ofen sind sie leider nicht mehr aufgegangen. Beim ersten Gehen ist der Teig mindestens auf das Dreifache aufgegangen, beim zweiten Gehen wurde er ebenfalls noch einmal deutlich größer, im Wasser verdoppelte er sein Volumen noch einmal, aber dann im Ofen… da war leider nicht mehr viel Schubkraft übrig. Etwas schade, aber lecker waren die fertigen Bagel trotzdem, vor allem natürlich direkt nach dem Backen.
Fladenbrot: Der Teig muss – wie die meisten im Buch – über Nacht gehen. Der Vorteil daran ist, dass man kurz vor dem Backen wirklich kaum noch Arbeit damit hat, der Nachteil ist halt, dass man am Abend vorher daran denken muss, den Teig fertig zu stellen. Das Fladenbrot ist extrem lecker und wird bestimmt noch einmal gebacken werden.
Mein Fazit: Das Buch macht beim Durchschauen auf jeden Fall Lust auf die Gerichte! Die Rezeptauswahl ist vielfältig und ich bin eigentlich sicher, dass jeder etwas für seinen Geschmack finden kann. Die Zubereitungsschritte sind sehr ausführlich, für Anfänger auch gut geeignet und Fortgeschrittene können sie einfach etwas überfliegen. Die ausprobierten Rezepte waren sehr lecker und meine Nachmachliste ist noch lang, wie ihr ja schon obene lesen konntet. Ich jedenfalls habe vor, noch einiges weitere aus dem Buch zu probieren.
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Das Buch „Street Food – Deftig vegetarisch“ von Anne-Katrin Weber ist im Becker Joest Verlag erschienen. Es umfasst gute 200 Seiten und kostet 29.95 Euro.
Vielen Dank für die Bereitstellung als Rezensionsexemplar.