Rezension: Still Chronik eines Mörders von Thomas Raab

Klappentext:Rezension: Still Chronik eines Mörders von Thomas Raab
Nur eines verschafft Karl Heidemann Erlösung von der unendlichen Qual des Lärms dieser Welt: die Stille des Todes. Blutig ist die Spur, die er in seinem Heimatdorf hinterlässt. Durch sein unfassbar sensibles Gehör hat er gelernt, sich lautlos wie ein Raubtier seinen Opfern zu nähern, nach Belieben das Geschenk des Todes zu bringen. Und doch findet er nie, wonach er sich sehnt: Liebe. Bis er auf einen Schatz stößt. Ein Schatz aus Fleisch und Blut. Ein Schatz, der alles ändert.

Ein berauschendes Leseerlebnis, aufwühlend, soghaft, eine virtuose literarische Komposition, die sich ­konsequent in den Dienst des Erzählten stellt.

"An seinen Ohren. [...] Als wollte er sie ausreißen, so zog er daran, als wollte er sie abschaben, so grub er seine Nägel in sein noch weiches Fleisch. Blutig bald sein Bettchen, seine Matratze." (S. 35)

Mein Fazit
Karl Heidemann. Geborenes Schreikind, würde man heute sagen, doch zum Zerbersten laut das Atmen, der Herzschlag seiner Mutter, das Rauschen der Heizung. Jegliche Geräusche empfindet klein Karl als Folter seiner Ohren. Ein Kellerleben abseits jeden Fliegenflügelschlags schafft Abhilfe in seinen jungen Jahren.

Kein Laut verlässt seine Lippen, keine Liebe seine Gestik. Seine Mutter, verzweifelt nach Liebe von ihrem Sohn suchend, depressiv, Suizid durch ertrinken. Den Tod der Mutter sieht Karl als einen Akt der Liebe, als Geschenk. Wundersam erlösend und liebevoll verpackt. Gefesselt von diesem Gefühl, hinterlässt er leblose Menschenkörper auf seinem Weg durch die "Welt" und wir begleiten ihn bei seinen Stationen und Erfahrungen.

Marie. Erblickt. Gerettet. Ihr Duft und ihre Schönheit inhaliert. Liebe. Die einzig wahre. Doch Karl und sie verlieren sich...

Die Kontroverse: Wieso erlöst man ein Tier von seinem Leiden, aber ein schmerzvoll sterbender Mensch muss sich bis zum letzten Atemzug quälen? wird in diesem Buch leicht entfacht.

Das Buch ist nichts für zwischendrin. Kein gewöhnlicher Thriller. Viele Sätze musste ich, aufgrund der poetisch anspruchsvollen Sprache, zweimal lesen. Gewöhnungsbedürftig, aber positiv. Spannung? Sie hält sich in Grenzen, aber um sie geht es hier auch gar nicht, denn der Lebenslauf um Karls Stille steht im Vordergrund.

Einige Rechtschreibfehler, die mich stellenweise aufhielten, sollten vom Verlag überarbeitet werden.

Rezension: Still Chronik eines Mörders von Thomas Raab

Leseprobe
Seiten: 368
Erscheinungsdatum: 14.01.2015
Verlag: Knaur
ISBN: 978-3-426-19956-5 (19,99 € Hardcover)


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