[REZENSION] "Stigma"

Cover
[REZENSION] Der Autor
Michael Hübner, Jahrgang 1968, hat als als Keramiker, Logistiker und freiberuflicher Webdesigner gearbeitet, bevor er das Schreiben für sich entdeckte und mit »Stigma« seinen ersten Roman schrieb. Seine zweite Leidenschaft gilt der Fotografie und dem digitalen Bearbeiten von Bildern. Er lebt mit seiner Frau und drei Töchtern in der Nähe von Koblenz. Weiter Thriller von ihm sind bei Goldmann in Vorbereitung.
ProduktinformationLink zu AmazonTaschenbuch: 448 Seiten Verlag: Goldmann Verlag (18. April 2011) Sprache: Deutsch ISN-10: 3442474175 ISBN-13: 978-3442474172 LeseprobeQuelle: bilder.buecher.de  *unbedingt lesen!*
Die Geschichte...
23. Juli: Das Leben des 13-jährigen Tom Kessler könnte nicht schöner sein, bis er beim Fußballspiel mit seinen Freunden einen verlorengegangen Ball auf dem Nachbargrundstück sucht. Doch leider findet er nicht nur den Ball, sondern auch eine Grube mit einer Kinderleiche. Als ihn der Besitzer bemerkt, verbringt der beliebte Junge 3 Stunden im Keller des Kindermörders. 3 lange Stunden, in denen Tom von dem Psychopathen gefoltert und psychisch sowie physisch misshandelt wird. Als er endlich von der Polizei Wiesbaden gefunden wird, trägt der 13-jährige etliche Verletzungs- und Misshandlungsspuren - und diese Wunden brauchen viel Zeit, um zu heilen...

15. Mai - 13 Jahre später:  Inzwischen ist Tom Kessler erwachsen, Bestsellerautor und lebt mit seiner Frau und dem kleinen Sohn in einem abgeschiedenen Haus. Bis auf seine Familie, seinen besten Freund (den extravaganten Überlebenskünstler "Fanta") und seiner Therapeutin pflegt der Schriftsteller keinen Kontakt zur Außenwelt, denn er hat hat diese schrecklichen Ereignisse noch immer nicht verarbeitet und reagiert darauf u.a. mit Panikattacken. Eines Tages stehen Beamte der Kripo Koblenz vor der Tür und informieren Tom Kessler, dass in Wiesbaden eine Mädchenleiche samt einer Nachricht an Tom gefunden wurde. Laut der Nachricht soll sich nun alles wiederholen, doch der damalige Täter ist bereits 13 Jahre lang tot. Außerdem kann sich der Schriftsteller auch nicht mehr genau an diese 3 Stunden erinnern, denn er leidet seit 13 Jahren unter Angstzuständen und Flashbacks. Allerdings lassen ihn die aktuellen Begebenheiten nicht mehr los und so unterzieht sich Tom einer Hypnose-Therapie, um sich in seine Kindheit und an jenen grauenvollen Tag zurückführen zu lassen. Und die Therapie bei Professor Bartsch bringt Erschütterndes an´s Tageslicht...Meine Meinung:"Stigma" ist mir aufgrund seines blutigen Covers und der interessanten Kurzbeschreibung schon oft aufgefallen und nachdem dieser Thriller von David und Kossi so gelobt wurde, musste ich dieses Buch einfach haben, denn es passt voll & ganz in mein Buch-Beuteschema. :) Die Geschichte wird in 4 Teile unterteilt, die danach in Tage aufgesplittet sind. Teil 1 nennt sich "Zeit der Dunkelheit", Teil 2 "Zeit der Rückkehr", Teil 3 "Zeit der Erwachsens" und Teil 4 "Zeit des Lichts". Die Geschichte driftet zuerst die Vergangenheit ab und umfasst in der Gegenwart den Zeitraum vom 15. Mai bis 26. Mai. Als Schauplätze dienen Wiesbaden und Koblenz


Mit Tom Kessler hat der Autor eine reizvolle Hauptperson erschaffen. Als 13-jähriger lebt der Bücherwurm mit seiner Familie in Wiesbaden und liebt neben Büchern Fußball und Schach. Doch nach den Geschehnissen im Keller ändert sich Tom´s Leben von Grund auf. Als 26-jähriger hat Tom bereits ein paar rekordverdächtige Thriller geschrieben, ist verheiratet und Vater des kleinen Mark. Er erträgt außer Karin, Mark und seinem besten Freund keine Leute um sich und kann sich an die furchtbaren Ereignisse vor 13 Jahren nur mehr schemenhaft erinnern. Tom Kessler ist in seinen Ängsten, dem Selbstzweifel und der Ungewissheit gefangen. Der Leser leidet, fiebert und fühlt mit diesem außergewöhnlichen Protagonisten mit. Auch die Nebencharaktere wie z.B. Tom´s Frau Karin oder beste Freund Stefan Tauber alias Fanta wirken authentisch und handeln glaubwürdig. 
Der Leser wird gleich zu Anfang mit den grausamen Ereignissen im Keller konfrontiert und erlebt danach mit, wie sehr dieses Erlebnis dem erwachsenem Tom noch zu schaffen machen. So schafft es Michael Hübner, die von der ersten bis zur letzten Seite aufrecht zu erhalten. Die vielschichtige Handlung lässt zu keinem Zeitpunkt Langeweile aufkommen und nimmt den Leser auf eine atemberaubende Reise  voller Irrwege, falschen Fährten und überraschende Wendungen mit. Auch auch als versierte (Psycho-)Triller-Leserin war ich nicht mal annähernd auf dieses packende Ende vorbereitet...
Geschildert werden die nervenzerreißenden Geschehnisse aus der Sicht des personalen Erzählers Tom, der uns auch an seinen Gedanken & Gefühlen teilhaben lässt. Dadurch wird uns ein tiefer Einblick in die Psyche des Protagonisten gewährt. Deshalb würde ich "Stigma" eher dem Genre Psychothriller zuordnen.
Der extrem fesselnde Schreibstil von Michael Hübner geht in Richtung Sebastian Fitzek, denn auch bei meinem Lieblings-Psychothriller-Autor ist "nichts, wie es scheint" und wie  Fitzek schafft auch dieser deutsche Autor, dass ich dieses Buch mit leichten Atembeschwerden, abgekauten Nägeln und Herzflattern beendet habe. Für einen Debütroman ist das eine reife Leistung. Respekt, Herr Hübner!
FAZIT:"Stigma" bietet dem Leser eine gekonnte Mischung aus Thrill, Action, Blut & Psychoterror. Dieser Psychothriller wartet mit einer genialen Story, hervorragend ausgearbeiteten Protagonisten und Hochspannung auf. Deshalb erhält "Stigma" von mir 5 (von 5) Punkte mit Extrasternchen.

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