[REZENSION] "Sternensturm" (Band 2)

Für dieses schöne Rezensionsexemplar bedanke ich mich sehr herzlich bei Planet Girl und bei Blogg dein Buch
Cover

[REZENSION] Die Autorin
Kim Winter, geboren 1973 in Wiesbaden, lebt mit ihrer Familie im Taunus. Nach einer Ausbildung zur Sozialarbeiterin, arbeitete sie im Pflegekinderdienst und in einem Waldkindergarten. Dann widmete sie sich voll und ganz ihrer Leidenschaft, die sie selbst als Schreibsucht bezeichnet. Dem Wald ist Kim Winter übrigens noch immer sehr verbunden, weil sie dort neben einem Café in Wiesbaden am liebsten schreibt, und das immer mit Musik im Ohr. Außerdem spielt sie Theater, engagiert sich umweltpolitisch und kann es nicht lassen, Dinge zu hinterfragen. Bei Ungerechtigkeiten weggucken, geht gar nicht.
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Gebundene Ausgabe: 592 Seiten
Verlag: Planet Girl; Auflage: 1. (22. Mai 2012)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3522503090 / ISBN-13: 978-3522503099
Vom Hersteller empfohlenes Alter: 13 - 16 Jahre
Größe und/oder Gewicht: 22 x 14,8 x 4,8 cm
Leseprobe
Quelle: bic-media.com *hier probelesen*
Alle, die diese Serie noch lesen möchten und den Vorgängerband nicht kennen, sollten an dieser Stelle lieber nicht weiter lesen!
Die Geschichte...Inzwischen leben die Loduuner seit ungefähr 9 Monaten auf der Erde und es ist ein wenig Ruhe eingekehrt. Mia und Iason sind ein Paar, obwohl es in der Beziehung nicht immer harmonisch zugeht. Auf dem weit entfernten Planeten regiert noch immer Krieg & Zerstörung und auch auf der Erde  herrscht Aufregung, denn seit geraumer Zeit verschwinden junge Frauen, darunter auch Gretas Freundin Barbara. Mia, die bei Barbaras Entführung dabei war, kann sich an nichts mehr erinnern. Doch wem gehört die geheimnisvolle Stimme, die seit Barbaras Verschwinden immer wieder in Mias Kopf auftaucht und zu ihr spricht? Als loduunische Wächter auf der Erde landen, fällt ein furchtbarer Verdacht auf Mia und Iason muss eine schwere Entscheidung treffen. Und schon bald weiß Mia nicht mehr, wem sie trauen kann...
Meine Meinung:Da ich vom Auftakt der Trilogie rund um Mia & Iason recht angetan war, wollte ich natürlich wissen, wie es mit ihnen weiter geht. "Sternensturm" heißt der 2. Band der einer Jugend-Science Fiction-Trilogie, die in der fernen Zukunft auf der Erde spielt. Die Geschichte, die an "Sternenschimmer" anknüpft, wird in 3 Teile gegliedert, startet nach dem interessanten Prolog im November und endet im darauffolgenden Jänner. Neben dem reizvollen Inhalt ist der Trilogie-Mitteilteil mit der zauberhaften Buchgestaltung eine richtige Augenweide.
Mia Wiedemann wohnt mit ihrer Mutter Ariane auf der Erde und hat etwas gegen Ungerechtigkeit, weshalb sie sich auch für die Loduuner im Haus Tulpenweg einsetzt. Die 17-jährige Schülerin ist großherzig, sehr impulsiv und handelt manchmal unüberlegt, was sie oftmals in Schwierigkeiten bringt. Wenn das zierliche Persönchen mit den kastanienbraunen Locken glücklich ist, muss sie niesen. Und glücklich ist sie mit dem Loduuner Iason Santo auf alle Fälle. Der 18-jährige gehört dem "Clan des Stolzes" an und schimmert zartblau (jeder Clan hat seine eigene Farbe). Der gutaussehende Wächter geht jetzt mit seinem Freund Finn zur Uni, wobei er dort seine Freundin Mia und seine kleine Schwester Hope vermisst.
Es gibt ein Wiedersehen mit den zauberhaften loduunischen Kindern aus den Tulpenweg, was mich sehr freut, da ich Tony, Hope, Silas und Luna schon in "Sternenschimmer" lieb gewonnen hatte, aber auch über Frank und Heimleiter Bert dürfen wir uns freuen, da Bert diesmal eine größere Rolle zuteil wird. Weiters werden ein paar neue Figuren aus Loduun eingeführt, so z.B. Mias neue Mitschülerin Taria, die aus dem Clan der Betrachtung kommt und magentafarben schimmert sowie die Wächter Skyto, Taria, Lyra, Demian, Krahja, Elai, Aiton und Ophra. Für meinen Geschmack wurden zu viele Nebenpersonen eingesetzt, da nicht alle eine tragende Rolle spielen und ich teilweise Schwierigkeiten hatte, die Wächter auseinanderzuhalten. ;-)
Alle mitwirkenden Figuren, allen voran die sympathischen Hauptpersonen Mia & Iason, aber auch die restlichen Nebencharaktere wie z.B. Heimleiter Bert, Mias Freunde oder die Loduuner, wurden vielschichtig und durchaus realistisch gestaltet, obwohl es hier eigentlich um ein Jugendbuch mit Science Fiction-Elementen handelt. Die Charaktere haben alle ihre Ängste, Probleme, Träume und Macken, was sie authentisch macht. Die Absichten einiger Figuren sind undurchschaubar, wodurch man rätselt, wer wohl zu den Guten und wer zu den Bösen gehört.
Auch wenn sich die Story nach einem vielversprechenden Start im Mittelteil etwas in die Länge zieht, bietet der Plot sehr viel Spannung, Romantik und Abwechslung. Hat man im 1. Band viel über das Leben auf der Erde gelernt, so erfahren wir diesmal Wissenswertes über die Loduuner, über ihre Lebensweise und den Krieg. Weiters stellt man sich die Frage, wer hinter den Entführungen steckt, was die loduunischen Wächter vorhaben und ob Iason wirklich der Richtige für Mia ist... Denn jeder Loduuner hat einen Sinn, für den er geboren wurde und auch stirbt - der von Iason ist Mia, doch gleichzeitig ist sie auch der Sinn von Bösewicht Lokondra, was dem ungleichen Paar sehr zu schaffen macht.
"Sternensturm" wirkt viel düsterer als sein Vorgänger, was durch die beklemmende Situation von Barbaras Entführung sowie das Erscheinen der Wächter samt zahlreicher Kampf- und Action-Szenen unterstrichen wird. Besonders interessant finde ich, wie Kim Winter die Erde in der Zukunft darstellt: Wegen diverser Umweltkatastrophen haben sich die Erdbevölkerung sowie der Lebensraum drastisch reduziert und die Erdenbürger leben unter einer riesigen Glaskuppel, die nur hin und wieder geöffnet wird. Die Menschen sprechen nur noch eine Sprache, es gibt Flugschiffe, Hologramm-Bildschirme und iCommplete (statt iPhone), aber leider auch noch Ausländerfeindlichkeit, die sich gegen die Loduuner richtet. Die "Außerirdischen" sind um ein vielfaches intelligenter als die Menschen, denn sie lernen, indem sie etwas sehen oder lesen, zudem beherrschen sie die Kunst der Telekinese, nennen Menschen Irden und sind Vegetarier. Außerdem hat die loduunische Rasse ihre Bestimmung, für die sie leben und wenn sie ihren Lebenzweck erfüllt haben, sterben.
Die faszinierende Romanidee wurde ansprechend umgesetzt und zeigt uns eine Welt, wie sie in ein paar Jahrzehnten sein könnte. Natürlich übt die Romanze zwischen der Irden Mia und dem Loduuner Iason einen besonderen Reiz aus und lässt den Leser mit dem ungleichen Pärchen mitfühlen und mitleiden. Abgesehen von ein paar langatmigen, leicht verwirrenden Stellen und einigen überaus detaillierten Ausführungen lässt sich "Sternensturm" flüssig lesen. Daran hat natürlich die abwechslungsreiche Story, die mit allerlei Überraschungen und falschen Fährten gespickt wurde, großen Anteil. Auch wenn die Handlung kleine Schwächen birgt, so  hat mich diese außergewöhnliche Geschichte erneut beeindruckt und mit vielen schönen, humorvollen & einigen traurigen Szenen wunderbar  unterhalten.
Ich-Erzählerin Mia schildert die emotionsgeladenen Geschehnisse aus ihrer Perspektive und lässt uns an ihren Gedanken & Gefühlen teilhaben. Durch ihre unüberlegte Handlungsweise kommt es allerdings vor, dass Mia manchmal nervt, was allerdings nicht weiter stört. Zwischendurch berichten einige der loduunischen Wächter, wie z.B. Iason, Finn und Lyra, über die Begebenheiten aus ihrem jeweiligen Blickwinkel. Durch die wechselnden Erzählperspektiven und Handlungsstränge wirkt die Handlung abwechslungsreich und kurzweilig.
"Sternensturm" ist keine leichte Lektüre, die man schnell zwischendurch liest. Um alle Zusammenhänge, muss man sich beim Lesen manchmal ganz schön konzentrieren, doch es lohnt sich! Dank der ausdrucksvollen Schreibweise von Kim Winter, die mit  unterschiedlichen Emotionen versehen wurde sowie wegen der angenehmen Sprache und der wundervollen Schauplatzbeschreibungen sich die knapp 600 Seiten durchwegs flüssig lesen und kurbeln das Kopfkino der Leser an.
FAZIT:In "Sternensturm" führt uns Kim Winter ein weiteres Mal in die ferne Zukunft und spinnt die reizvolle Geschichte rund um Iason & Mia weiter. Der atmosphärisch dichte Trilogie-Mittelteil wartet mit einer spannenden Story gepaart mit ein wenig Romantik, reizvollen Charakteren & einem durchwegs fesselnden Schreibstil auf. Für den 2. Band dieser Science Fiction-Trilogie, der trotz kleiner Mankos mein Leserherz erfreut hat, vergebe ich  wundervolle 4 (von 5) Punkte.
[REZENSION]
ohne Schutzumschlag / zauberhafte Innengestaltung[REZENSION] [REZENSION] [REZENSION]
ZITAT Seite 10:
"Ich ... liebe dich", flüsterte Iason wieder und ich ließ den warmen Klang seiner Stimme über mich rieseln wie das Sternenlicht, das auf uns herabfiel." (Mia)
ZITAT Seite 181:
"Das Leuchten aus seinen Augen schmolz wie flüssiges Metall. Die blauen Diamanten strömten in Millionen Splittern aus ihnen heraus, und als auch der letzte blaue Strahlenschwarm erloschen war, erkannte ich etwas, das sich dahinter verbarg." (Mia über Iason)
ZITAT Seite 249:
"Dieses Haus (Anm.: im Tulpenweg) war eine Insel, die uns, egal wie rau der Sturm um uns herum tobte, nie aufgeben oder untergehen ließ, weil uns jeder, der hier lebte, zeigte, dass er uns brauchte." (Mia)

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