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Die Autorin
Kim Winter, geboren 1973 in Wiesbaden, lebt mit ihrer Familie im Taunus. Nach einer Ausbildung zur Sozialarbeiterin, arbeitete sie im Pflegekinderdienst und in einem Waldkindergarten. Dann widmete sie sich voll und ganz ihrer Leidenschaft, die sie selbst als „Schreibsucht“ bezeichnet. Dem Wald ist Kim Winter übrigens noch immer sehr verbunden, weil sie dort neben einem Café in Wiesbaden am liebsten schreibt, und das immer mit Musik im Ohr. Außerdem spielt sie Theater, engagiert sich umweltpolitisch und kann es nicht lassen, Dinge zu hinterfragen. „Bei Ungerechtigkeiten weggucken, geht gar nicht.“
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Gebundene Ausgabe: 576 Seiten
Verlag: Planet Girl; Auflage: 1. (15. Juli 2011)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3522502787 / ISBN-13: 978-3522502788
Vom Hersteller empfohlenes Alter: 13 - 16 Jahre
Größe und/oder Gewicht: 21,8 x 14,6 x 4,6 cm
Leseprobe
Quelle: Thiememann *schöne Leseprobe*
Die Geschichte...
Planet Erde in der Zukunft: Die Menschen leben wegen des Klimawandels und des hohen Ozonwertes unter einer Glaskuppel, die nur selten geöffnet wird. Die Menschheit hat sich um ein Vielfaches verkleinert, ist zusammengerückt und die Bewohner leben friedlich miteinander. Anders als auf dem Planeten Loduun, wo Krieg herrscht, weshalb ein Raumschiff mit 300 elternlosen Kindern auf die Erde geschickt wird. Unter den freiwilligen Helfern, die den loduunischen Kindern die Eingewöhnung erleichtern sollen, befindet sich auch die 17-jährige Mia. Nachdem ein ältererJunge auf der Flucht schwer verletzt wurde, muss er ins Krankenhaus und seine Schwester, die kleine Hope, wird in das Haus im Tulpenweg gebracht, wo Mia ihren Dienst ableistet. Mia schließt die loduunischen Kinder Hope, Silas, Ariel und Tony schnell ins Herz. Und auch Iason, Hopes großer Bruder, darf bald in den Tulpenweg einziehen und so laufen sich die beiden oft über den Weg. Mia weiß anfangs nicht, woran sie bei Iason ist, bis sie ihn besser kennen lernt und sich schließlich in den gutaussehenden Loduuner verliebt. Doch die Liebe der zwei unterschiedlichen Teenager steht unter keinem guten Stern, denn alle Loduuner müssen sterben, sobald sie ihren Lebenssinn erfüllt haben. Uns so hofft Mia, dass Iason noch lange zu leben hat...
Meine Meinung:
"Sternenschimmer" heißt der Auftakt der einer Fantasy-Trilogie, die in der fernen Zukunft auf der Erde spielt. Die Geschichte wird in folgende Abschnitte unterteilt: Erster Teil (Irgendwann im Frühling), Zweiter Teil (Der folgende Sommer), Dritter Teil (Goldener Herbst). D.h. der Handlungszeitraum umfasst ca. 1/2 Jahr.
Protagonistin Mia Wiedemann wohnt mit ihrer alleinerziehenden Mutter auf der Erde und setzt sich gegen das Unrecht auf der Welt ein, weshalb sie sie gegen Tierversuchte oder im Haus Tulpenweg engagiert. Die 17-jährige Schülerin ist sehr impulsiv, was sie oft in verzwickte Situationen bringt - eine liebenswerte Person, die niesen muss, wenn sie glücklich ist. :) Und das ist sie mit dem Loduuner Iason Santo auf jeden Fall. Der 18-jährige gehört zum "Clan des Stolzes" und schimmert zartblau (jeder Clan hat seine eigene Farbe), hat dunkelbraune Haare und lichtdurchflutete Augen. Der stolze und gutaussehende Loduuner hütet die 6-jährige Hope wie seinen Augenstern. Gemeinsam mit den anderen Kindern Tony, Ariel und Silas versuchen sich die intelligenten "Außerirdischen" so gut wie möglich anzupassen und sich einzuleben, obwohl das nicht immer so einfach ist.
Neben Mia und Iason, die mir von Anfang an sympathisch waren und deren Annäherung zaghaft erfolgt, habe ich mich auf Anhieb in die loodunischen Kinder verliebt. Vor allem Hope und Tony sind sooo süß dargestellt, dass man sie einfach ins Herz schließen muss. Alle mitwirkenden Figuren, auch die restlichen Nebencharaktere wie z.B. Heimleiter Bert, Mias Freunde oder ihre Erzfeindin Mirjam, wurden vielschichtig und durchaus realistisch gestaltet. Die Charaktere haben alle ihre Ängste, Probleme, Träume und Macken, was sie authentisch macht.
Wir erfahren viel über die Looduner und wie sich die Erde in Kim Winters "Sternenschimmer" verändert hat. Wegen verschiedener Umweltkatastrophen haben sich die Erdbevölkerung sowie der Lebensraum drastisch reduziert und die Erdenbürger leben unter einer riesigen Glaskuppel. Die Menschen sprechen nur noch eine Sprache und es wird z.B. Deutsch in "Alte Sprachen" unterrichtet. Hier finden wir Flugschiffe, Hologrammbildschirme, die Währung UCS und Laser-Schminksets, aber leider gibt es auch noch Rassenhass bzw. Ausländerfeindlichkeit, die sich in diesem Fall gegen die Loduuner richtet. Diese "Rasse" ist viel intelligenter als die Menschen, was sie ihnen gegenüber auch verbergen. Denn sie lernen, indem sie etwas sehen oder lesen (Iason hat während der Reise zur Erde das Benimmbuch von Knigge gelesen und die Sprache gelernt *g*), sie beherrschen Telekinese, nennen Menschen "Irde", sind Vegetarier und haben ihre Bestimmung, für die sie leben. Wenn sie ihren Lebenzweck erfüllt haben, sterben die Loduuner (leider). Außerdem gibt es auf Loduun keine Geschichten, weshalb die Kinder gebannt sind, wenn ihnen Mia z.B. Dornröschen erzählt. :)
Auf der einen Seite wirkt die erschaffene Welt von "Sternenschimmer" utopisch, auf der anderen Seite wieder unglaublich real (wenn z.B. Mia erklärt, warum sie gern Würstchen isst). Neben einer zarten Liebensgeschichte haben auch Themen wie Krieg, Integration, Fremdenfeindlichkeit, Klimawandel und Korruption ihren Platz. Die Szenen, die beschreiben, was die Kinder auf Loduun in den Lagern durchgemacht haben, haben mir fast Tränen in die Augen getrieben - ebenso dass sie sich über solche "Kleinigkeiten" wie erzählte Märchen oder Bonbons freuen können.
Obwohl die beeindruckende Handlung sehr abwechslungsreich und mit vielen überraschenden Wendungen ausgestattet ist, birgt sie doch einige kleine Längen und hat mich leider nicht ganz so tief wie z.B. "Firelight" oder "Schattenblüte" berührt, die ich zuletzt gelesen habe. Dennoch hat mich diese außergewöhnliche Geschichte fasziniert und mit schönen, lustigen & auch traurigen Szenen gut unterhalten.
Ich-Erzählerin Mia schildert die Geschehnisse aus ihrer persönlichen Sicht und gewährt uns Einblick in ihre Gedanken- und Gefühlswelt. Manchmal handelt sie allerdings so unüberlegt, dass sie nervig rüberkommt, aber andererseits ist sie ja erst 17. ;-) Als Leser fühlt und leidet man mit den reizvoll gestalteten Protagonisten mit. Den Schreibstil von Kim Winter finde ich fesselnd & flüssig, auch wenn die Dialoge zwischen Mia und Iason manchmal etwas zu zuckersüß geraten sind. Aber das ist Geschmacksache...
FAZIT:
"Sternenschimmer" spielt in der fernen Zukunft und vereint eine mitreißende Story mit unerwarteten Wendungen, interessanten Charakteren & einer angenehmen Schreibweise. Für diesen Debütroman vergebe ich bescheidene 5 (von 5) Punkte.
Details (unter dem Schutzumschlag schimmert das Buch sooo schön + die ersten ansprechend gestalteten Seiten)