[REZENSION] "Sterbestunde"

Toll aufgemachtes Cover 

[REZENSION]

Der Autor
Michael Hübner, Jahrgang 1968, arbeitete als Keramiker, Logistiker und freiberuflicher Webdesigner, bevor er das Schreiben für sich entdeckte. Sein erster Thriller, »Stigma«, war ein großer Lesererfolg und wurde in zahlreichen Foren und Blogs gelobt. Hübners zweite Leidenschaft gilt der Fotografie und dem digitalen Bearbeiten von Bildern. Er lebt mit seiner Frau und drei Töchtern in der Nähe von Koblenz.
Produktinformation
Taschenbuch: 448 Seiten 
Verlag: Goldmann Verlag (15. Mai 2012) 
Sprache: Deutsch 
ISBN-10: 3442474183 / ISBN-13: 978-3442474189 
Größe und/oder Gewicht: 18,8 x 11,9 x 3,2 cm

Leseprobe
Quelle: Randomhouse  *klick*
Die Geschichte... An seinem freien Tag wird Kommissar Sven Becker zu einem Tatort gerufen. Der 19-jährige Erik Jensen wurde durch ein fahrendes Auto vorsätzlich getötet, das Notizbuch, das bei dem Toten gefunden wird, enthält kryptische Aufzeichnungen. Die Ermittlungen führen Sven Becker und seinen Partner Dennis Bergmann in das Senioren- und Pflegeheim Waldesruh, wo das Mordopfer gearbeitet hat und wo augenscheinlich dubiose Dinge vor sich gehen. Als die Polizisten den Leiter dieses Instituts nochmal befragen wollen, ist Peter Hofer plötzlich spurlos verschwunden. Becker und Bergmann sowie der ehrgeizige Reporter Walter Koschny stechen mit ihren Nachforschungen in ein Wespennest und locken damit skrupellose Gegner an, für die ein Menschenleben nichts wert ist...

Meine Meinung: Nachdem ich schon von Michael Hübners Debüt "Stigma" total begeistert war, musste ich natürlich auch das 2. Werk "Sterbestunde" lesen. Toll finde ich auch, dass der deutsche Autor in sich abgeschlossene Bücher schreibt, denn Einzelbücher findet man inzwischen viel zu selten... Der Prolog führt uns 2 Jahre zurück und erzählt, wie Sven Becker die erhängte Leiche eines verdächtigen Kindermörders gefunden und die Ermittlungen in den Sand gesetzt hat, wobei ihn diese Tatsache auch noch Jahre später verfolgt. Die eigentliche Geschichte startet am Donnerstag, 26. Juli und endet ein paar Tage später. Der Handlungsschauplatz wurde nach Koblenz verlegt.
Diesmal steht der 35-jährige Sven Becker im Mittelpunkt, der als Kommissar bei der Kripo Koblenz arbeitet. Der eigenbrötlerische Polizist handelt oft intuitiv und bringt sich dadurch gern in Schwierigkeiten. Da er, wie die meisten Polizisten, für seinen Beruf lebt, steht es mit seiner Ehe nicht zum Besten, denn seine Frau Sandra ist bereits aus der gemeinsamen Wohnung ausgezogen und auch von Scheidung ist schon die Rede. Wie gut, dass es Dennis Bergmann gibt, der nicht nur Svens Partner, sondern auch sein bester Freund ist. Der 33-jährige unterstützt seinen Kollegen bei den Ermittlungen und liebt sein Singledasein, das sich mit vielen Dates und wechselnden Frauenbekanntschaften abwechslungsreich gestaltet. Zum Leidwesen von Kommissar Becker mischt sich der ehrgeizige Journalist Walter Koschny gern in laufende Ermittlungen ein, denn die beiden unterschiedlichen Männer können sich nicht ausstehen...
Mit diesem ungleichen Ermittlerduo und dem nervigen Journalisten hat Michael Hübner interessante, facettenreiche Protagonisten erschaffen, die authentisch agieren und mit allerlei Macken, Ecken & Kanten aufwarten. Durch die privaten Probleme von Sven Becker wirkt der Polizist fast menschlich. Auch die ansprechend gestalteten Nebenfiguren überzeugen und fügen sich gut in die Handlung ein. Als interessantesSetting wurde ein Altenheim gewählt, wobei dort einige rätselhafte Vorkommnisse aufzudecken sind, was Kommissar Becker auf den Plan ruft. Wer diesen Thriller noch lesen möchte, sollte sich die Kurzbeschreibung besser nicht durchlesen, da sie meiner Meinung zu viel verrät!

Größtenteils werden die rasanten Begebenheiten in der 3. Person aus der Sicht von Sven und Dennis erzählt, zwischendurch berichten unzählige Nebenfiguren  aus ihrem Blickwinkel über die Ereignisse, was mich teilweise leicht verwirrt hat. Ebenso zahlreich wie die Erzählperspektiven sind auch die Handlungsstränge, die sich mit zunehmender Seitenanzahl wie Puzzleteile zusammensetzen und am Ende ein schlüssiges Bild ergeben. Der Plot wirkt glaubhaft und gut recherchiert, wobei die Handlung für meinen Geschmack für einen Thriller zu unblutig ist. Hat mich "Stigma" wegen der originellen Grundidee samt genialer Umsetzung und wegen der durchgehenden Hochspannung umgehauen, so beinhaltet "Sterbestunde" eine bereits dageweseneIdee, die ganz ordentlich in die Tat umgesetzt wurde.
Auch wenn dieser Thriller kleine Längen und viele ausgeschmückte Beschreibungen, die wie Lückenfüller anmuten, birgt, so unterhält die spannende Story mit überraschenden Wendungen und falschen Fährten. Natürlich fragt man sich auch, wer die mysteriösen Gegenspieler und warum der junge Pfleger sterben musste, allerdings ist die Handlung ab der Hälfte mit so vielen rasanten Geschehnissen durchzogen, dass ich manche Passagen 2 Mal lesen musste, um alles mitzubekommen. Dennoch lassen sich die knapp 450 Seiten dank Michael Hübners ungemein fesselndem Schreibstil und der flüssigen Sprache wunderbar schnell lesen.

FAZIT: Wer gern Thriller mit sympathischen Ermittlern, einer interessanten Geschichte mit relativ wenig Blut & viel Spannung sowie einer packenden Schreibweise liest, wird "Sterbestunde" lieben. Obwohl mir "Stigma" noch besser gefallen hat, so unterhält dieser Thriller trotz kleiner Schwächen seine Leser bestmöglich, weshalb ich eindrucksvolle 4 (von 5) Punkte vergebe.


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