Für dieses Rezensionsexemplar bedanke ich mich sehr herzlich beim Loewe Verlag
Cover
Die Autorin
Mechthild Gläser wurde 1986 in Essen geboren. Sie lebt und arbeitet im Ruhrgebiet, wo sie sich ihrem Studium widmet.
ProduktinformationLink zu Amazon
Gebundene Ausgabe: 412 Seiten ´
Verlag: Loewe Verlag; Auflage: 1 (Januar 2012)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3785574029
ISBN-13: 978-3785574027
Vom Hersteller empfohlenes Alter: 13 - 16 Jahre
Größe und/oder Gewicht: 22 x 15,8 x 4,4 cm
Leseprobe
Quelle: Loewe Verlag *schöne Lesestunden garantiert*
Die Geschichte...Von einem Augenblick auf den anderen ist in Floras Leben nichts mehr, wie es einmal war. Zuerst nimmt Floras Vater einen finnischen Austauschschüler auf, wo doch jeder Kontakt mit Nicht-Familienmitgliedern in der Gerstmann-Wohnung untersagt ist, dann hat die 17-jährige Schülerin einen sehr verwirrenden Traum und zu allem Überfluss verfolgt sie ein Schattenwesen aus dem Traum bis zu ihrer Schule. Daraufhin erklärt ihr der gutaussehende Austauschschüler Marian, dass während des Schlafs jede Menschenseele eine Art Eigenleben in einer Stadt namens Eisenheim führt. Während die meisten Menschen zu den "Schlafenden" zählen, gehört Flora zur Gruppe der "Wandernden" - einer Art Auserwählter in Eisenheim. Floras Seele soll vor einiger Zeit einen mächtigen Stein namens "Weißer Löwe" aus dem Palast des Fürsten gestohlen und versteckt haben. Doch Flora kann sich nicht daran erinnern... In ihrem Zimmer im Hauptquartier des Grauen Bundes (eines Ordens, der aus Wächtern besteht, die gegen die Schatten kämpfen) findet Flora eine kryptische Nachricht, die ihre Seele an sie geschrieben hat. Darin steht, dass sie sich wieder an alles erinnern wird bzw. auf ihre wiederkehrende Erinnerung warten und niemandem vertrauen soll, nicht einmal ihr selbst... **ACHTUNG SPOILER** Zum Lesen bitte Text markieren Und dann macht ihr Marian ein Geständnis, das Flora vollkommen aus der Bahn wirft: Marians und Floras Seelen sollen ineinander verliebt gewesen sein. Doch warum kann sie sich an nichts mehr erinnern? Und kann sie Marian vertrauen? **SPOILER ENDE**
Meine Meinung:Den passenden Titel "Stadt aus Trug und Schatten" trägt der Auftakt der Schattenwelt-Trilogie. Der Schauplatz ist tagsüber in der deutschen Stadt Essen und nachts in der fiktiven Stadt Eisenheim angesiedelt. Das hübsche, in freundlichen Farben gehaltene Cover weckt falsche Assoziationen, da die Atmosphäre in Eisenheim als finster und schmutzig beschrieben wird.
Flora Gerstmann lebt gemeinsam mit ihrem zerstreuten Vater und der Haushälterin Christabel in einer Wohnung. Mit ihrer besten Freundin Wiebke geht die 17-jährige Schülerin regelmäßig zum Ballett-Training und hat eigentlich ganz normale Teenagerprobleme, bis ihr Leben plötzlich auf den Kopf gestellt wird. Flora erfährt von der Existenz Eisenheims, warum sie von nun an nie wieder schlafen wird und dass ihre Seele in jeder Nacht ein Eigenleben führt, wobei ihre Seele das genaue Gegenteil von Flora ist: wagemutig und abenteuerlustig. In Eisenheim trifft sie auch den attraktiven Finnen Marian Immonen wieder, der seit kurzem bei den Gerstmanns wohnt und den eine geheimnisvolle bzw. unergründliche Aura umgibt. Wie sich herausstellt, ist Marian in Eisenheim der beste Kämpfer des Grauen Bundes, der von Großmeister Fluvius Grindeaut und seiner Schwester Mafalda Drosophila Grindeaut alias Madame Mafalda geleitet wird. Und natürlich wollen alle wissen, wo der verschwundene Stein ist, der magische Kräfte haben soll - allen voran der regierende Fürst und sein Eiserner Kanzler. **ACHTUNG SPOILER** Flora ist natürlich erschüttert, als sie erfährt, dass ausgerechnet ihr Vater der Fürst ist, der Eisenheim regiert. Außerdem weiß sie nicht, was sie vom Kanzler Alexander von Berg halten soll. Der charmante junge Mann ist bereits seit 300 Jahren tot und sich will mit allen Mitteln wieder leben... Kann Flora dieses Vorhaben stoppen und den weißen Löwen wiederfinden? Und die Tatsache, dass Floras und Marians Seele ineinander verliebt waren, stellt Flora vor ein schier unlösbares Problem, denn die 17-jährige Schülerin ist laut Marian so ganz anders als ihre Seele und kann sich an vergangene Begebenheiten nicht mehr erinnern... **SPOILER ENDE**
Die facettenreich gestalteten Protagonisten sind interessante Charaktere, die mit Ecken & Kanten ausgestattet wurden und dadurch fast lebendig wirken. Nicht immer sind die Absichten der Figuren ehrenwert bzw. durchschaubar und bald hat Flora keine Ahnung, wem sie wirklich vertrauen kann. Manche der reizvollen Nebenfiguren gehen in der Geschichte leider ein wenig unter - so hätte ich z.B. gern mehr über Christabel, Madame Mafalda, Fluvius Grindeaut und Fluvius stumme Tochter Amadé erfahren. Von allen Charakteren macht Hauptperson Flora die beachtlichste Weiterentwicklung durch, obwohl ich nicht immer alle ihrer Gedankengänge und Taten nachvollziehen konnte.
"Stadt aus Trug und Schatten" beeindruckt mit einer originellen Romanidee samt wunderbarer Umsetzung sowie mit ungeahnten Wendungen und einigen Überraschungen. Man weiß nie, was einen als Nächstes erwartet oder welche Abenteuer Flora bestehen muss. Da hat sich Mechthild Gläser wirklich einiges einfallen lassen, um die Leser zu unterhalten und die Geschichte abwechslungsreich zu gestalten. Hin und wieder birgt "Stadt aus Trug und Schatten" zwar kleine Längen, holprige Stellen und ausgeschmückte Beschreibungen, was dem Lesevergnügen und der Spannung allerdings keinen Abbruch tut.
Interessant finde ich auch den Schauplatzwechsel zwischen der deutschen Stadt Essen und der fiktiven Stadt Eisenheim, denn so kommt keine Langeweile auf. Während Flora tagsüber in Essen lebt, begibt sich ihre Seele jede Nacht nach Eisenheim. Dort gibt es keine Farben, d.h. die Welt in Eisenheim ist schwarz-weiß und sehr unwirtlich. Eisenheim besteht aus 5 1/2 Stadtteilen, es herrscht immerwährende Dunkelheit und die Schlafenden arbeiten während ihres Schlafes. Weiters ist die düstere Stadt ein zusammengewürfeltes Spiegelbild verschiedener Metropolen, so herrscht z.B. der Fürst im Buckingham Palace, während sich das Hauptquartier des Grauen Bundes in Notre-Dame befindet. Außerdem werden dort solche Hilfsmittel wie Heliometer (kleine Sonnen für die Wandernden) und Materienkiesel (Amadé verwendet so einen für ihre Nachrichten) benutzt.
Erzählt werden die Geschehnisse (in der 3. Person) aus der Sicht von Flora, die uns einen tiefen Einblick in ihre Gedanken- und Gefühlswelt gewährt, wobei viele Emotionen zum Einsatz kommen. Schnell schließt man die mutterlose Flora, deren früheres Leben durch die bisher ungeahnte Existenz von Eisenheim vollkommen durcheinander gebracht wird, ins Herz. Man fühlt und fiebert mit dem vorlauten Teenager mit und hofft natürlich, dass alles gut ausgehen wird. Denn man fragt sich während des Lesens immer wieder, warum sich Flora an ihr vergangenes Leben in Eisenheim nicht mehr erinnern kann, wo sie den Weißen Löwen versteckt hat, welche mächtige Magie diesen Stein umgibt und wie es mit Flora und Marian weitergehen wird...
Mechthild Gläser versteht es, ihren Figuren und der Geschichte rund um das faszinierende Setting Eisenheim Leben einzuhauchen. Durch ausdrucksvolle Schilderungen hat mein Kopfkino ab der ersten Seite zu laufen begonnen, dank des mitreißenden Schreibstils freut man sich auf jede Seite dieses Werkes. Allerdings lässt sich die Story durch die Flut an Informationen nicht immer leicht lesen und manchmal muss man sich ganz schön konzentrieren, um nur ja kein Detail zu verpassen. Obwohl das Ende abgeschlossen ist, bietet die Story genug Potential für eine Fortsetzung, die hoffentlich bald erscheinen wird.
FAZIT:Mit "Stadt aus Trug und Schatten" hat eine gelungene Mischung aus Abenteuer, Action gepaart mit ein wenig Fantasy, Steampunk & etwas Romantik erschaffen. Der Beginn der Schattenwelt-Trilogie unterhält die Leser mit einem faszinierend umgesetzten Plot, einer sympathischen Hauptperson sowie einer fesselnden Schreibweise, sodass man sich auf eine Fortsetzung freut. "Stadt aus Trug und Schatten" erhält von mir wegen der klitzekleinen Mankos interessante 4 1/2 (von 5) Punkte.
ohne Schutzumschlag / Innenleben
ZITAT Seite 7:
"Es war kalt, eisig, als habe niemals ein Sonnenschein das Dickicht der Häuserschluchten durchdrungen. Und in der Tat: Seit Anbeginn der Zeiten lag Eisenheim in ewiger Nacht. Eisenheim, die Stadt, die weder das Tageslicht noch die Sonne kannte. Für immer lastete die Finsternis auf ihren Dächern, die sich in alle Richtungen bis zum Horizont erstreckten. Nur dann und wann glomm das Licht einer Gaslaterne in der Dunkelheit auf."
ZITAT Seite 81:
"Alles, was du hier siehst, die ganze Schattenwelt, besteht aus einem Stoff, den wir Dunkle Materie nennen. Vielleicht hast du schon einmal davon gehört. Dunkle Materie, daraus sind auch schwarze Löcher gemacht. Am einfachsten ist es, wenn du dir vorstellst, dass Eisenheim hier auch so etwas wie ein schwarzes Loch ist, das wir alle tief in unserem Bewusstsein tragen. Ein Ort, der außerhalb der realen Welt liegt. Ein schwarzes Loch eben."
ZITAT Seite 107:"Vor mir stand Marian. Atemlos starrte ich ihn an. Noch immer hielt er mich. Der Geruch von Holz und Erde stieg mir in die Nase, eine herbe Note hatte sich hineingemischt. Die Bartstoppeln auf seinen Wangen schimmerten im Licht, in seinem Blick lag Erstaunen. Einen Moment lang sahen wir einander an. Sprachlos, umtost vom Klang der Musik." (Flora)
ZITAT Seite 108:"Du bist so anders, Flora. Deine Seele und du, das gleiche Gesicht, die gleichen Augen, das gleiche Lächeln. Sogar das gleiche lose Mundwerk. Und trotzdem seid ihr zwei vollkommen verschiedene Menschen." (Marian)
ZITAT Seite 254:"Zuerst war der Kuss so zart wie das Fallen einer Schneeflocke, aber dann wurde er langsam wärmer, ein dunkles Glühen, fordernd und verheißungsvoll." (Flora)
Cover
Die Autorin
Mechthild Gläser wurde 1986 in Essen geboren. Sie lebt und arbeitet im Ruhrgebiet, wo sie sich ihrem Studium widmet.
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Gebundene Ausgabe: 412 Seiten ´
Verlag: Loewe Verlag; Auflage: 1 (Januar 2012)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3785574029
ISBN-13: 978-3785574027
Vom Hersteller empfohlenes Alter: 13 - 16 Jahre
Größe und/oder Gewicht: 22 x 15,8 x 4,4 cm
Leseprobe
Quelle: Loewe Verlag *schöne Lesestunden garantiert*
Die Geschichte...Von einem Augenblick auf den anderen ist in Floras Leben nichts mehr, wie es einmal war. Zuerst nimmt Floras Vater einen finnischen Austauschschüler auf, wo doch jeder Kontakt mit Nicht-Familienmitgliedern in der Gerstmann-Wohnung untersagt ist, dann hat die 17-jährige Schülerin einen sehr verwirrenden Traum und zu allem Überfluss verfolgt sie ein Schattenwesen aus dem Traum bis zu ihrer Schule. Daraufhin erklärt ihr der gutaussehende Austauschschüler Marian, dass während des Schlafs jede Menschenseele eine Art Eigenleben in einer Stadt namens Eisenheim führt. Während die meisten Menschen zu den "Schlafenden" zählen, gehört Flora zur Gruppe der "Wandernden" - einer Art Auserwählter in Eisenheim. Floras Seele soll vor einiger Zeit einen mächtigen Stein namens "Weißer Löwe" aus dem Palast des Fürsten gestohlen und versteckt haben. Doch Flora kann sich nicht daran erinnern... In ihrem Zimmer im Hauptquartier des Grauen Bundes (eines Ordens, der aus Wächtern besteht, die gegen die Schatten kämpfen) findet Flora eine kryptische Nachricht, die ihre Seele an sie geschrieben hat. Darin steht, dass sie sich wieder an alles erinnern wird bzw. auf ihre wiederkehrende Erinnerung warten und niemandem vertrauen soll, nicht einmal ihr selbst... **ACHTUNG SPOILER** Zum Lesen bitte Text markieren Und dann macht ihr Marian ein Geständnis, das Flora vollkommen aus der Bahn wirft: Marians und Floras Seelen sollen ineinander verliebt gewesen sein. Doch warum kann sie sich an nichts mehr erinnern? Und kann sie Marian vertrauen? **SPOILER ENDE**
Meine Meinung:Den passenden Titel "Stadt aus Trug und Schatten" trägt der Auftakt der Schattenwelt-Trilogie. Der Schauplatz ist tagsüber in der deutschen Stadt Essen und nachts in der fiktiven Stadt Eisenheim angesiedelt. Das hübsche, in freundlichen Farben gehaltene Cover weckt falsche Assoziationen, da die Atmosphäre in Eisenheim als finster und schmutzig beschrieben wird.
Flora Gerstmann lebt gemeinsam mit ihrem zerstreuten Vater und der Haushälterin Christabel in einer Wohnung. Mit ihrer besten Freundin Wiebke geht die 17-jährige Schülerin regelmäßig zum Ballett-Training und hat eigentlich ganz normale Teenagerprobleme, bis ihr Leben plötzlich auf den Kopf gestellt wird. Flora erfährt von der Existenz Eisenheims, warum sie von nun an nie wieder schlafen wird und dass ihre Seele in jeder Nacht ein Eigenleben führt, wobei ihre Seele das genaue Gegenteil von Flora ist: wagemutig und abenteuerlustig. In Eisenheim trifft sie auch den attraktiven Finnen Marian Immonen wieder, der seit kurzem bei den Gerstmanns wohnt und den eine geheimnisvolle bzw. unergründliche Aura umgibt. Wie sich herausstellt, ist Marian in Eisenheim der beste Kämpfer des Grauen Bundes, der von Großmeister Fluvius Grindeaut und seiner Schwester Mafalda Drosophila Grindeaut alias Madame Mafalda geleitet wird. Und natürlich wollen alle wissen, wo der verschwundene Stein ist, der magische Kräfte haben soll - allen voran der regierende Fürst und sein Eiserner Kanzler. **ACHTUNG SPOILER** Flora ist natürlich erschüttert, als sie erfährt, dass ausgerechnet ihr Vater der Fürst ist, der Eisenheim regiert. Außerdem weiß sie nicht, was sie vom Kanzler Alexander von Berg halten soll. Der charmante junge Mann ist bereits seit 300 Jahren tot und sich will mit allen Mitteln wieder leben... Kann Flora dieses Vorhaben stoppen und den weißen Löwen wiederfinden? Und die Tatsache, dass Floras und Marians Seele ineinander verliebt waren, stellt Flora vor ein schier unlösbares Problem, denn die 17-jährige Schülerin ist laut Marian so ganz anders als ihre Seele und kann sich an vergangene Begebenheiten nicht mehr erinnern... **SPOILER ENDE**
Die facettenreich gestalteten Protagonisten sind interessante Charaktere, die mit Ecken & Kanten ausgestattet wurden und dadurch fast lebendig wirken. Nicht immer sind die Absichten der Figuren ehrenwert bzw. durchschaubar und bald hat Flora keine Ahnung, wem sie wirklich vertrauen kann. Manche der reizvollen Nebenfiguren gehen in der Geschichte leider ein wenig unter - so hätte ich z.B. gern mehr über Christabel, Madame Mafalda, Fluvius Grindeaut und Fluvius stumme Tochter Amadé erfahren. Von allen Charakteren macht Hauptperson Flora die beachtlichste Weiterentwicklung durch, obwohl ich nicht immer alle ihrer Gedankengänge und Taten nachvollziehen konnte.
"Stadt aus Trug und Schatten" beeindruckt mit einer originellen Romanidee samt wunderbarer Umsetzung sowie mit ungeahnten Wendungen und einigen Überraschungen. Man weiß nie, was einen als Nächstes erwartet oder welche Abenteuer Flora bestehen muss. Da hat sich Mechthild Gläser wirklich einiges einfallen lassen, um die Leser zu unterhalten und die Geschichte abwechslungsreich zu gestalten. Hin und wieder birgt "Stadt aus Trug und Schatten" zwar kleine Längen, holprige Stellen und ausgeschmückte Beschreibungen, was dem Lesevergnügen und der Spannung allerdings keinen Abbruch tut.
Interessant finde ich auch den Schauplatzwechsel zwischen der deutschen Stadt Essen und der fiktiven Stadt Eisenheim, denn so kommt keine Langeweile auf. Während Flora tagsüber in Essen lebt, begibt sich ihre Seele jede Nacht nach Eisenheim. Dort gibt es keine Farben, d.h. die Welt in Eisenheim ist schwarz-weiß und sehr unwirtlich. Eisenheim besteht aus 5 1/2 Stadtteilen, es herrscht immerwährende Dunkelheit und die Schlafenden arbeiten während ihres Schlafes. Weiters ist die düstere Stadt ein zusammengewürfeltes Spiegelbild verschiedener Metropolen, so herrscht z.B. der Fürst im Buckingham Palace, während sich das Hauptquartier des Grauen Bundes in Notre-Dame befindet. Außerdem werden dort solche Hilfsmittel wie Heliometer (kleine Sonnen für die Wandernden) und Materienkiesel (Amadé verwendet so einen für ihre Nachrichten) benutzt.
Erzählt werden die Geschehnisse (in der 3. Person) aus der Sicht von Flora, die uns einen tiefen Einblick in ihre Gedanken- und Gefühlswelt gewährt, wobei viele Emotionen zum Einsatz kommen. Schnell schließt man die mutterlose Flora, deren früheres Leben durch die bisher ungeahnte Existenz von Eisenheim vollkommen durcheinander gebracht wird, ins Herz. Man fühlt und fiebert mit dem vorlauten Teenager mit und hofft natürlich, dass alles gut ausgehen wird. Denn man fragt sich während des Lesens immer wieder, warum sich Flora an ihr vergangenes Leben in Eisenheim nicht mehr erinnern kann, wo sie den Weißen Löwen versteckt hat, welche mächtige Magie diesen Stein umgibt und wie es mit Flora und Marian weitergehen wird...
Mechthild Gläser versteht es, ihren Figuren und der Geschichte rund um das faszinierende Setting Eisenheim Leben einzuhauchen. Durch ausdrucksvolle Schilderungen hat mein Kopfkino ab der ersten Seite zu laufen begonnen, dank des mitreißenden Schreibstils freut man sich auf jede Seite dieses Werkes. Allerdings lässt sich die Story durch die Flut an Informationen nicht immer leicht lesen und manchmal muss man sich ganz schön konzentrieren, um nur ja kein Detail zu verpassen. Obwohl das Ende abgeschlossen ist, bietet die Story genug Potential für eine Fortsetzung, die hoffentlich bald erscheinen wird.
FAZIT:Mit "Stadt aus Trug und Schatten" hat eine gelungene Mischung aus Abenteuer, Action gepaart mit ein wenig Fantasy, Steampunk & etwas Romantik erschaffen. Der Beginn der Schattenwelt-Trilogie unterhält die Leser mit einem faszinierend umgesetzten Plot, einer sympathischen Hauptperson sowie einer fesselnden Schreibweise, sodass man sich auf eine Fortsetzung freut. "Stadt aus Trug und Schatten" erhält von mir wegen der klitzekleinen Mankos interessante 4 1/2 (von 5) Punkte.
ohne Schutzumschlag / Innenleben
ZITAT Seite 7:
"Es war kalt, eisig, als habe niemals ein Sonnenschein das Dickicht der Häuserschluchten durchdrungen. Und in der Tat: Seit Anbeginn der Zeiten lag Eisenheim in ewiger Nacht. Eisenheim, die Stadt, die weder das Tageslicht noch die Sonne kannte. Für immer lastete die Finsternis auf ihren Dächern, die sich in alle Richtungen bis zum Horizont erstreckten. Nur dann und wann glomm das Licht einer Gaslaterne in der Dunkelheit auf."
ZITAT Seite 81:
"Alles, was du hier siehst, die ganze Schattenwelt, besteht aus einem Stoff, den wir Dunkle Materie nennen. Vielleicht hast du schon einmal davon gehört. Dunkle Materie, daraus sind auch schwarze Löcher gemacht. Am einfachsten ist es, wenn du dir vorstellst, dass Eisenheim hier auch so etwas wie ein schwarzes Loch ist, das wir alle tief in unserem Bewusstsein tragen. Ein Ort, der außerhalb der realen Welt liegt. Ein schwarzes Loch eben."
ZITAT Seite 107:"Vor mir stand Marian. Atemlos starrte ich ihn an. Noch immer hielt er mich. Der Geruch von Holz und Erde stieg mir in die Nase, eine herbe Note hatte sich hineingemischt. Die Bartstoppeln auf seinen Wangen schimmerten im Licht, in seinem Blick lag Erstaunen. Einen Moment lang sahen wir einander an. Sprachlos, umtost vom Klang der Musik." (Flora)
ZITAT Seite 108:"Du bist so anders, Flora. Deine Seele und du, das gleiche Gesicht, die gleichen Augen, das gleiche Lächeln. Sogar das gleiche lose Mundwerk. Und trotzdem seid ihr zwei vollkommen verschiedene Menschen." (Marian)
ZITAT Seite 254:"Zuerst war der Kuss so zart wie das Fallen einer Schneeflocke, aber dann wurde er langsam wärmer, ein dunkles Glühen, fordernd und verheißungsvoll." (Flora)