Rezension- Sonea. Die Hüterin

Von Kielfeder

Trudi Canavan – Sonea. Die Hüterin



Kurzbeschreibung:
Sonea ist die mächtigste Magierin von Kyralia.
Dennoch ist sie nicht imstande, ihren eigenen Sohn zu beschützen.
Eigentlich wollte der junge Lorkin nicht mehr, als endlich aus dem Schatten seiner Mutter Sonea zu treten. Doch der Weg, den er dazu wählt, führt ihn in die Arme der Schwarzen Magier von Sachaka – Soneas schlimmsten Feinden.
Geteilte Meinung…
Vor langer, langer Zeit las ich „Die Gilde der schwarzen Magier“, was sozusagen den Beginn meiner Begeisterung für Trudi Canavan markierte.
Dann kam „Das Zeitalter der Fünf“ und ich war bitter enttäuscht.
Von der neuen Trilogie erhoffte ich mir nun etwas mehr. Leider waren diese Erwartungen wohl doch ein bisschen zu hoch gesetzt.
Man merkt, dass die Autorin sich weiterentwickelt hat. Sie spinnt wieder ein kompliziert erscheinendes Personennetz, doch nach einigen Kapiteln konzentriert die Handlung sich nur noch auf explizite Charaktere. Unbekannte Figuren stoßen nur noch äußerst selten hinzu, was es einfacher macht, den Überblick zu behalten.
Beschreibungen der Charaktere und auch teilweise der Umgebung fallen vollständig weg. Man erfährt nichts über die derzeitige Erscheinung von Sonea und jeder eingefleischte Leser wird diese schmerzlich vermissen.
Auch Lorkin findet keine nähere Beschreibung.
Das ist schade, denn nach so langer Zeit, die ins Land gezogen ist, möchte man sich „seinen“ Figuren doch wieder etwas nahe fühlen können.
Der Beginn der Handlung ist, wie oben beschrieben, voller Figuren. Man kann das Tohuwabohu nicht auseinanderhalten und es herrscht wahres Chaos. Es normalisiert sich erst mit der Zeit. Trudi Canavan neigt dazu, im Buch Dinge vollkommen nutzlos über Gebühr hinaus zu be- und umschreiben. Das war oft an den falschen Stellen. Aber nach einigen Kapiteln bekommt die Handlung langsam Fahrt. Man stellt sich die ersten Fragen und versucht erste, zaghaft hervorblitzende Rätsel zu lösen.
Zum Ende hin wird’s wirklich spannend – und endet dann abrupt!
Schade, schade, aber ein zweiter Band ist ja zum Glück auch da.
Was man der Autorin wohl nicht anlasten kann, ich aber gerne erwähnt haben möchte, ist der Schreibstil. Da muss die Übersetzung manchmal wirklich Mist gebaut haben. Hat sich das denn niemand durchgelesen?
Im Buch taucht der Satz „[…] blitzte in Ihm/ihr auf“ ständig auf. Überhaupt blitzt da ständig etwas auf. Da muss wohl jemand eine echte Schwäche für die Wortkombination gehabt haben…
Fans von Trudi Canavan sollten es versuchen. Ich denke auch nicht, dass es verschwendete Zeit ist. Der Start ist holprig, aber dann wird es, meiner Meinung nach, sehr lesenswert!