Rezension: "Sixteen Moons: Eine unsterbliche Liebe" - Kami Garcia & Margaret Stohl

Von Tintentraeume @Splitterherz


Man musste sich entscheiden, wie bei der Straßengabelung, entweder man fuhr nach Ravenwood oder nach Gatlin. Einen Weg musste man wählen. [...] Man kann nicht zwei Wege auf einmal nehmen. Und wenn man sich erst für einen entschieden hat, dann gibt es kein Zurück mehr.[S. 138]
Erster Satz:In unserer Stadt gab es nur zwei Arten von Leuten.Ethan Wate, lebt zusammen mit seinem Vater und deren Haushälterin Amma, in Gatlin. Gatlin ist ein kleines Dorf, in welchem Tradition an erster Stelle steht. In Gatlin passt sich jeder der Gesamtheit an und ist so, wie man es von ihm/ ihr erwartet. Dabei schaffen es nur sehr wenige, dem Dorf zu entkommen. Auch Ethan würde gerne entkommen, die große, weite Welt entdecken. Nach dem Tod seiner Mutter, versteckt sich sein Vater hinter geschlossenen Türen und schreibt wie ein Bessener an einem Roman. Die einzige Stütze, ist die abergläubische Seherin Amma. Sie gibt Ethan Schutz und versucht die verlorene Mutterrolle, so gut es geht, zu ersetzen.Als Ethan von komischen Träumen heimgesucht wird, in welchen er mit einem unbekannten Mädchen ums Überleben kämpft, verliebt er sich sofort in die Geheimnisvolle, mit den dunklen Haaren und den grünen Augen. Umso erschrockener und überraschter ist er, als er dem Mädchen seiner Träume gegebübersteht. Hier. In Gatlin. In welchem alles Neue verhasst und ausgeschlossen wird. So auch die Neue. Lena - die mit den grünen Augen. Magisch angezogen, sucht Ethan ihre Nähe und verletzt dabei die Grundregeln von Gatlin: Immer der Masse folgen und diese will Lena schließlich nicht in ihrem Dorf haben...Doch er kann und will sich nicht mehr an diese Regeln halten, denn er muss sie kennenlernen: Das Mädchen aus seinen Träumen...Und so nimmt das Unheil seinen Lauf...

Idee/ Umsetzung:Manchmal muss man nur einen guten Trailer sehen, ein paar begeisterte Leserstimmen hören und schon stürzt man sich in die Buchstabenwelt des empfohlenen Werkes, voller Hoffnung. Aber was, wenn die Hoffnungen nicht standfest genug sind, für jenes, was sich hinter den Seiten versteckt? Was ist, wenn die Erwartungen zu hoch und das Gegebene zu wenig war? Dann stecken wir fest. Inmitten dieser Buchwelt, geplagt von Skepsis, ob und wenn ja wann, dieses Werk unser Herz gewinnen kann. So erging es mir auch mit "Sixteen Moons". Angefixt durch den Trailer zum baldigen Kinofilm und ein paar Empfehlungen, stürzte ich mich, voller Vorfreude, zwischen die Seiten. Doch was mit großer Euphorie begann, verlor sich schon schnell, hinter meinen Erwartungen. Die Idee der beiden Autorinnen bietet eine Menge potential und endlich einmal frischen Wind in der Jugenbuchabteilung. Trotzdem schummeln sich auch immer mal wieder die üblichen Verdächtigen zwischen die Buchstaben. Die Liebesgeschichte, die dieses Werk definitiv sehr dominiert, entwickelt sich rasch zum Störenfaktor Nummer eins. Es ist doch immer die Gleiche leier: Zwei Menschen, die füreinander bestimmt sind, zusammengehören, es aber nicht dürfen/ können. Ich finde es sehr schade, dass hier soviel Potential ungenutzt geblieben ist. Denn nicht nur die Spannung hat sich in diesem Werk verloren, auch meine Leselust.Schreibstil:Der Schreibstil ist, was ich zuvor nicht erwartet hätte, sehr flüssig, teilweise witzig und harmonisch. Ich mag es, welches Gesamtwerk die beiden Autorinnen hier zusammen geschaffen haben. Ich finde es schon alleine immer sehr schwer, mich für Redewendungen und Ideen zu entscheiden, wenn ich Geschichten schreibe, aber diese Beiden haben ihre Ideen und die Verwirklichung, so gut unter einen Hut bekommen, dass man nur staunen kann. Der Schreibstil ist definitiv nichts Besonderes, aber man kann sich von ihm, ohne Probleme, durch die Geschichte tragen lassen. Charaktere:Was soll ich sagen? Ich bin mit den Figuren in dieser Geschichte gar nicht warm geworden. Es gab keinen einzigen Charakter, welcher meine Sympathie hätte gewinnen können. Stattdessen waren es gerade die Figuren, besonders die Protagonisten, die diesen Schmöker, so endlos gestaltet haben.Erzählt wird aus der Sicht des Sterblichen Ethan, durch ihn lernen wir Lena und ihre geheime Welt kennen. Am Anfang dachte ich noch, dass Ethan erfrischend anders ist: niedlich, mit eigenen Träumen und Wünschen, witzig... Aber schnell schon wandelte sich mein Bild von ihm. Zurück blieb ein kleiner, närrischer, leichtgläubiger und sehr naiver Junge, der sich mit Leib und Seele einem Mädchen hinterher schmeißt die in einem Tiefen Loch ihrer eigenen Gefühle gefangen ist. Denn auch Lena stellt das Leserherz nicht nur einmal, gehörig auf die Probe. Sie ist das typische "niemand-kann-mich-retten-Mädchen". Ständig versinkt sie in Dunkelheit und gibt sich ihrer Trauer hin. Bei allem Verständnis für ihre Situation - dies alles war einfach zu viel. Denn wie man immer sagt: "Manchmal ist weniger mehr". Ich hätte mir mehr gewünscht, dass die Buchfiguren bodenständiger und somit realistischer und greifbarer werden. Denn gerade sie, haben meine Leselaune mit dunklen Schatten überdeckt.Cover/ Innengestaltung:Das deutsche Cover gefällt mir sehr gut und hat mich auch schon immer, magisch angezogen. Wie oft, besonders in den düsteren und dunklen Herbsttagen, hielt ich es zwischen meinen Händen. Immer habe ich mich gefragt, welche Geschichte sich hinter dem Buchdeckel versteckt - Nun habe ich sie entdeckt.Doch auch die bulgarische Ausgabe, wie auch die indonesische und  serbische Buchausgabe, gefallen mir sehr gut. Jede von ihnen hat eigenen Charakter und spiegelt einen Teil der Handlung wieder.Die Innengestaltung des Werkes ist relativ schlicht gehalten: Die Kapitel werden durch das jeweilige Tagesdatum und eine Überschrift, wie auch eine kleine Verzierung eingeleitet.Weitere Cover: [Fahrt mit der Maus über die Cover und erfahrt das jeweilige Land der Ausgabe]

Nicht jedes Werk trägt Magie in seinem Herzen. Einige bleiben weit hinter großen Erwartungen zurück und verlieren sich in der Masse der üblichen Verdächtigen. "Sixteen Moons" ist eines definitiv: Ein dicker Schmöker mit einer neuen und erfrischenenden Idee. Jedoch weiß das Buch sein Potential nicht richtig einzusetzten und Leserherzen zum Schmelzen zu bringen. Stattdessen schlägt es jenen Leser eher auf den Magen, durch sehr unrealistische, naive und nervenaufreibende Buchfiguren. "Die unsterbliche Liebe" wird eher zu einer "nie-endenden-Liebe". Wie auch bei vielen anderen Lektüren dieses Genres, rückt die Grundidee eher in den Hintergrund und macht einer sehr dominaten und altbekannten Liebesgeschichte platz. Wäre diese Idee nicht schon so alltäglich, könnte man sich vielleicht auf das Geschriebene einlassen - denn der Schreibstil ist definitv lesertauglich - doch so wird jedes Kapitel eine kleine Überwindung. Auch wenn das Ende relativ angenehm war, so bleiben meine Erwartungen weit zurück und winken aus der Ferne. Deshalb für euch nur eine bedingte Leseempfehlung: Wer auf die altbekannten, liebestollen Verdächtigen steht, wird sich durchaus in Gatlin wohlfühlen, wer jedoch nach Abwechslung sucht, sollte an der nächsten Kreuzung, lieber rechts abbiegen, einer anderen Lektüre entgegen.Das Buch in Worten:gute Grundidee, wenig Potentialnutzung, leichtgläubige Charakter, ohne große Spannung
Kami Garcia und Margaret Stohl kam die Idee zu ihrer „Sixteen Moons-Serie“ während eines gemeinsamen Mittagessens. Auf eine Papierserviette kritzelten sie ihre Gedanken zu einem Roman, der sie beide begeistern würde … und begannen, „Sixteen Moons – Eine unsterbliche Liebe“ zu schreiben. Die Serie stürmte die internationalen Bestsellerlisten, erhielt zahlreiche Preise und wurde in über 20 Länder verkauft. Kami und Margaret leben beide mit ihren Familien im kalifornischen Los Angeles.[Quelle: cbj] Buchtrailer:
Die Reihe: