Sieben verdammt lange Tage - Jonathan Tropper vom Knaur Verlag
Das Oberhaupt der Familie Foxmans ist nach langer Krankheit tot, seine vier erwachsenen Kinder leben in verschiedenen Orten. Bei familiären Zusammenkünften geht es nie ohne Streit und Schuldzuweisungen zwischen den unterschiedlichen Geschwister ab. Aber um ihren toten Vater zu eheren, werden sie vom Rabbi und ihrer Mutter zur Schiwa, eine traditionelle jüdische Totenwache verdonnert, das heißt, sieben Tage in engstem Raum sitzen.
Der Haupterzähler der Geschichte ist Judd, der vor den Scherben seiner Ehe steht. Seine Frau betrügt ihn seit langer Zeit mit seinem Chef, und Judd ertappt beide eines Tages auf frischer Tat. Auch in den Leben seiner Geschwister gibt es so manches Problem. Die gelegentlichen Treffen der Geschwister enden meistens nach kurzer Zeit, aber diesmal müßen sie die Zähne zusammenbeißen und Augen zu und durch. Es gilt viele verborgenen und offene Wunden der Geschwister und der Mutter zu schließen. Aber am Ende siegt die verborgene Geschwisterliebe und die Familie.
In dem Buch werden dem Leser die Schiwa genauestens erklärt, man lernt die Spielregeln einer anderen Religion spielend kennen, so das es nicht langweilig oder trocken wirkt.
Der Schreibstil von Tropper ist klar und verständlich, die Kapitel sind herzerwärmend und spritzig. Das Buch ist köstlich humorvoll, wollte es unbedingt in einem Rutsch durchlesen, so vertieft war ich in der Familiengeschichte. Die Charaktere sind facettenreich und wunderbar beschrieben, man muß sie einfach lieben, trotz ihrer mannigfaltigen Schwächen.
Das Buchcover hat mich magisch angezogen, so einfach und prägnant…einfach schön gestaltet.
Fazit:
Das Buch ist klasse und toll erzählt, es hat mir grossen Spass bereitet und mich von meinem eigenen Seelenschmerz etwas abgelenkt.
Ach, möchte jetzt unbedingt jetzt mehr von Jonathan Tropper lesen, bin so richtig auf seine anderen Werke gespannt.