Natürlich muss ich zugeben, dass ich relativ voreingenommen war, aber ich denke, selbst wenn ich es nicht gewesen wäre, hätte mir dieses Buch auf keinen Fall zugesagt. Dafür war es zu stereotypisch, vorhersehbar und vor allen Dingen viel zu platt. Dass es sich hier um reine Unterhalungslektüre handelt, dürfte zwar klar sein, aber ich denke auch von dieser Art Buch dürfte man seine Erwartungen eigentlich nicht komplett runterschrauben müssen. Vielleicht gehöre ich aber auch einfach nicht zu der Zielgruppe - was ich annehme und kann der Geschichte daher nicht viel abgewinnen. Zwischendurch fühlte ich mich zwar ein paar Seiten lang unterhalten, aber dies brach leider schnell ab und ich hatte nie das Bedürfnis wirklich weiterzulesen.
Die Figuren passen sich dem Klischee und der Oberflächlichkeit an. Es gibt, wie bereits gesagt, die Protagonistin Kylie, die von allen irgend gemocht wird, sowieso irgendwie alles hinbekommt und ein Faible für heiße Typen hat, was sie mehr als einmal erwähnt. wenn sie detailliert die Muskeln irgendwelcher Männer anschmachtet. Willige Opfer findet sie dabei in der Halbfee Derek und dem Werwolf Lucas, die natürlich die heißesten Typen des ganzen Camps sind uns sich direkt in Kylie verlieben, während einer von beiden die Masche "Ich-bin-nicht-gut-für-dich" perfektioniert und der andere eher so der liebe Kumpeltyp ist. Viel Charaktertiefe lässt sich hier leider nicht finden und auhc die Sympathie blieb größtenteils aus. Die Figuren haben keine bis wenige Ecken und Kanten, was sie für mich einfach sehr unglaubwürdig und wenig plastisch gemacht hat. Weitere nervige Details wie Kylies ständiges Gejammere und ihre Unsicherheit haben den Lesefluss mehr als einmal gestört, obwohl ich sagen muss, dass ich es bis zu einem gewissen Grad realistisch fand, dass sie nicht direkt alles geglaubt hat, was man ihr sagte.
Ein wenig konstruiert wirkte auch der Klimax und die plötzliche Bedrohung des Camps. Als hätte sich die Autorin gedacht, sie müsse zwischen all der Liebe auch ein wenig Spannung mit einbringen, kamen plötzlich Dinge an den Tag, die überflüssig und unglaubwürdig wirkten. Hunter hätte sich lieber auf eine Sache konzentrieren oder ein gutes Gleichgewicht herstellen sollen, denn so wirkte es einfach viel zu konstruiert. Die plötzlich gewollt aufkeimende Spannung hat den Braten daher auch nicht mehr fett gemacht und hatte absolut keine Wirkung auf die Geschichte.