Gefühle. Eines dieser menschlichen Mysterien. Ist es gut sie zu besitzen,
Wie so viele Dystopien, beginnt auch diese mit einer Katastrophe. Die Menschheit hat sich Jahre zuvor in einem Atomkrieg bekämpft, die Erdoberfläche unbewohnbar gemacht und so dafür gesorgt, dass ein Leben nur noch unterirdsich möglich ist. Um die Wahrscheinlichkeit eines weiteren Krieges einzudämmen bekommen die Menschen der „Gemeinschaft" einen Chip implantiert, der ihre Emotionen ausschaltet. Unsere Protagonistin Zoe beschreibt jedoch bereits auf der ersten Seite, wie sie aus dieser Verbindung, dem sogenannten „Link" gleitet und die Welt mit einem Mal in Farbe sieht. Gleichschaltung vs. Individualität ist also das Thema dieses Debütromans.
Zoe berichtet uns Lesern in der Ich-Perspektive von ihrer Welt und dem was ihr wiederfährt. An ihrer leichte Naivität musste ich mich zu Beginn gewöhnen. Zieht man aber die Tatsache heran, dass sie ihr Leben lang quasi „fremdgesteuert" wurde, kann man über die ein oder andere naive Handlung hinwegsehen, beziehungsweise diese in einem anderen Licht betrachten.
Zoe begibt sich durch die Trennung vom Link mehr als einmal in Gefahr und kommt dadurch in Berührung mit dem Widerstand. Allerdings überschlagen sich die Ereignisse und ganz so leicht, wie sich Zoe die Flucht aus dem System vorgestellt hat, ist es dann doch nicht...
Heather Anastasiu schreibt flott, locker und vor allem in kurzen Kapiteln. Ich liebe kurze Kapitel, da man so immer mal zwischendurch ein paar Seiten lesen kann. Natürlich kann „Secrets" Dystopien wie „Die Tribute von Panem" nicht das Wasser reichen. Das muss es aber auch gar nicht, um lesenswert zu sein. Wir haben hier eine Handlung die überrascht, die unvorhersehbar ist. Eine originelle Geschichte und Hintergrundhandlung. Alles in allem kann ich euch das Buch guten Gewissens für eine kleine Lektüre zwischendrin empfehlen!
3 von 5 Sternen** Vielen Dank an die den Blanvalet-Verlag für das Zusenden des Buches***