Rezension - Schwarz, Rot, Tot von Erika Hassenmüller

schwarzrot

Heidi Hassenmüller: Schwarz, Rot, Tot
Klopp, 2004
Taschenbuch, 204 Seiten
ISBN: 3781707679
Preis: 9,90 €

Klappentext:

Gegen seine Klassenkameraden Josef und Izmar hat Udo keine Chance. Als die beiden ihn verprügeln wollen, kommt ihm plötzlich Willi zu Hilfe. Udo freundet sich mit dem rechtsradikalen Jugendlichen an und merkt nicht, wie er immer tiefer in die rechte Szene abrutscht. Eines Tages verunglückt sein Mitschüler Mehmet unter ungeklärten Umständen. Udo kommen immer größere Zweifel an der großen gemeinsamen Sache. Doch das darf Willi nicht erfahren - denn Udo weiß, was einem Verräter droht…

Meine Meinung:

Die Thematik von Heidi Hassenmüllers Jugendroman "Schwarz, Rot, Tot" interessiert mich sehr und ich war gespannt, wie sie diese Thematik verarbeitet. Mir ist es bereits nach wenigen Seiten gelungen mich in die Geschichte, welche schnell an Dramatik gewinnt, einzufinden. Udos Situation wird gut dargestellt und es ist nachvollziehbar, wieso er bei seiner Suche nach Anerkennung in die rechte Szene abrutscht. Dabei habe ich stets einen guten Einblick in Udos Gedanken erhalten, welche deutlich machen dass man nicht von jetzt auf gleich zum Neonazi wird, sondern dass dies ein Entwicklungsprozess ist. Auf Grund der Kürze des Buches durchläuft Udo diesen sehr schnell, und oftmals habe ich mir gewünscht die Autorin würde etwas tiefer auf die Thematik eingehen.

Im Laufe der Geschehnisse werden auch immer wieder die Anschläge in Rostock, Hoyerswerda, Solingen, Mölln sowie 9/11 erwähnt. Durch die Erwähnung dieser realen Geschehnisse wurde Udos Geschichte für mich realer und auch authentischer.

Etwa zur Hälfte des Buches nimmt das Geschehen eine Wende und ab hier flaut für mich die Geschichte auch ab. Es geschehen zu viele unrealistische Zufälle, welche auch sehr vorhersehbar sind. Die Autorin wiederholt die vorherigen Geschehnisse immer wieder, was in eigenen kleinen Absätzen geschieht. Für mich war es zu viel Wiederholung, denn bei einem Buch mit 200 Seiten Umfang kann ich mir das Geschehen noch ganz gut merken.

Das Ende hat mir nicht gefallen, denn es ist in meinen Augen unrealistisch. Ich kann mir nicht vorstellen, dass es wirklich so in der Realität geschieht. Während des ganzen Buches ist es der Autorin sehr gut gelungen, die Gefahr welche von extremen Rechten ausgeht darzustellen. Das Ende soll diese Gefahr noch einmal verdeutlichen, verharmlost sie jedoch in meinen Augen.

Der Schreibstil der Autorin ist durch das ganze Buch hinweg sehr angenehm zu lesen. Sie verwendet eine einfache Sprache, welche auch für jüngere Leser gut geeignet ist.

Mein Fazit:

Die erste Hälfte des Buches hat mir wirklich sehr gut gefallen, die zweite Hälfte konnte mich dann jedoch leider nicht mehr überzeugen. Das finde ich schade, denn die Thematik Rechtsradikalismus und Neonazis finde ich interessant.

Von mir gibt es 2 – 3 Sternchen für "Schwarz, Rot, Tot"


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