Rezension: Schuldig

Von Kielfeder

Jodi Picoult – Schuldig



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Kurzbeschreibung:
Die 14-jährige Trixie ist Daniels Augenstern. Er liebt seine Tochter mehr als sich selbst. Der freiberufliche Comiczeichner schafft für Trixie eine Welt voller Heldengeschichten, während seine Frau Laura an der Universität Karriere macht. Wie brüchig aber das Glück der Familie ist, wird ihm nur allzu bald klar: Trixie kommt eines Abends vollkommen aufgelöst nach Hause. Die unschuldige Liebe ihres Freundes Jason hat sich in rohe Gewalt verwandelt. Wenig später stirbt der Junge unter mysteriösen Umständen, Trixie flieht vor den Konsequenzen der Ereignisse nach Alaska. An einen Ort, der ihrem Vater sehr vertraut ist. Endlich muss er sich seiner Vergangenheit stellen und macht seiner Frau ein erschütterndes Geständnis…
Brisantes Thema – brillant erzählt!
Ich habe schon einige Bücher von Jodi Picoult gelesen und bin immer wieder erstaunt, mit wie viel Mut sie sich hochgradig brisanten Themen widmet.
Schwierig zu erzählen und gefahrvoll, da man schnell viel falsch machen kann.
Doch komischerweise gelingt es ihr immer wieder, die Perspektive ernst und realistisch beizubehalten, ohne dass es merkwürdig wirkt.
Während man Seite um Seite zurücklegt, tun sich immer wieder neue Sichtweisen und Fragen auf. Ständig ist man am Rätseln – ist mittendrin, denn man kann es eigentlich nicht so recht glauben.
Wie oft hätte ich gerne die eine oder andere Person in die Arme genommen und ihr versichert, dass schon wieder alles gut werden würde.
Man lebt die Gefühle, die in der Geschichte hochkochen, man versteht die Gefühle und man kann sich auch nicht mehr von ihnen lösen.
Zwar behandelt der Roman ein emotionales Thema und es ist furchtbar, was passiert sein soll, doch bei Jodi Picoult weiß man als erfahrener Leser auch schon, dass nicht immer alles so ist, wie es scheint.
Die Autorin versteht es nämlich meisterhaft, ihr Netz blickdicht zu stricken, sodass man nicht mal eben einen Blick auf die Lösungen aller Fragen werfen kann.
Auch versteht sie sich darauf, mitten in der Geschichte, wenn man doch schon denkt, dass es hier eigentlich vorbei sein müsste, nochmal alles umzuwerfen und neu zu gestalten.
Sie zieht ihre Wende radikal durch und das ist Wahnsinn, wenn man bedenkt, wie viele Charaktere und Geschichte sie doch gleichzeitig im Auge behalten muss. Vergangenheit und Gegenwart dürfen sich auch nicht überschneiden…
Zwischen einzelnen Kapiteln findet man Comicausschnitte. Das ist mal etwas vollkommen anderes und lockert die Atmosphäre auf.
Mich konnte Jodi Picoult mit diesem Buch voll und ganz überzeugen!
Vielen Dank für die freundliche Bereitstellung des Rezensionsexemplars an Piper!