REZENSION // Schokoladengeister - Jael McHenry

Von Cinemainmyhead @CINEMAinMYhead

     


Schokoladengeister - Jael McHenry

Taschenbuch: 416 Seiten
Verlag: Diana Verlag (13. August 2012)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 345335561X
ISBN-13: 978-3453355613
Originaltitel: The Kitchen Daughter


Ginny Selvaggios Leidenschaft ist das Kochen. Bei dem Duft von schmelzender Schokolade fühlt sich die junge Frau geborgen. Das Leben außerhalb ihrer heimeligen Küche hingegen macht ihr oft Angst, denn sie leidet an einer leichten Form des Autismus. Als ihre Eltern bei einem tragischen Unfall sterben, bricht Ginnys wohlbehütete Welt zusammen. Doch zugleich entdeckt sie, dass eine ganz besondere Begabung in ihr schlummert: Indem sie die Rezepte ihrer verstorbenen Liebsten nachkocht, kann sie deren Geister heraufbeschwören. Und dies bleibt nicht die einzige Magie: Im Schutz ihrer geliebten Küche lässt Ginny den jungen Witwer David in ihr Leben, mit dem sie bald eine zarte Freundschaft verbindet.
Diesen Romansollte man auf keinen Fall lesen wenn man hungrig ist....Was mich auf diesen Roman aufmerksam machte war eindeutig die Kurzbeschreibung und ich war sehr gespannt darauf, ob meine Erwartungen erfüllt werden konnten.Der Schreibstil der Autorin, die übrigens auch Food-Bloggerin und begeisterte Hobbyköchin ist, hat mir ausgesprochen gut gefallen. Sie schreibt sehr sanft und bewegend über Dinge wie Trauer, Verlust und der Suche nach Verständnis und Akzeptanz. Sehr einfühlsam geht sie mit dem Thema "Asperger Syndrom" um, gleichzeitig ist es aber auch wie ein Appell, diese Krankheit hin zu nehmen und die betroffenen Menschen nicht auszugrenzen. Der gesamte Roman ist ein sehr leiser Roman und man bekommt einen Einblick in das Leben der Familie Selvaggio. Die Auseinandersetzungen mit ihrer Schwester und deren ganz eigenen Problemen wurden ebenso realistisch dargestellt wie Ginnys schleichender Weg ins eigene Leben. Die Protagonistin , wie aber auch alle anderen Figuren wurden toll beschrieben, haben sehr viel Tiefe und Charakter.Die Geschichte ist wundervoll... traurig, bewegend, spannend und sehr gefühlvoll. So macht man sich also gemeinsam mit Ginny auf den Weg. Nicht nur ihre Trauer muss bewältigt werden... sie muss auch lernen, trotz ihrer Krankheit fortan alleine im leben klar zu kommen. Aber nicht nur Ginny muss lernen... auch ihre Schwester Amanda. Wie Eingangs erwähnt sollte man diesen Roman wirklich nicht hungrig lesen denn innerhalb der Geschichte geht es, wie der Klappentext ja schon vermuten lässt, immer wieder um leckere Gerichte, von denen teilweise auch die Rezepte abgedruckt sind... ehrlich, ich war versucht, gleich in die Küche zu rennen und eins davon auszuprobieren. Bisher konnte ich mich noch bremsen aber das ein oder andere "Schokoladenzauber-Gericht" wird es demnächst auch ganz sicher in der Cinema-Küche geben.In der ganzen Geschichte spürt man die Liebe der Autorin zum Kochen und den einzelnen Produkten. Es ist nahezu sinnlich, wie Jael McHenry die Gerüche der Zutaten oder das Zubereiten der Gerichte beschreibt. Wirklich toll und das hat nicht nur meine Koch-Leidenschaft angeregt sondern auch dem Roman sehr viel Authentizität gebracht.
Für mich war "Schokoladengeister" ein Roman voller Gefühle der mich zeitweise sehr zum nachdenken angeregt hat. Trotzdem ist er leicht geschrieben und ein wirklich gelungenes Debüt der Autorin Jael McHenry. Ich verwende wirklich ungerne Auszüge aus den Klappentexten oder Rückseiten eines Romans aber dieser hier ist wirklich " ...  voller Weisheit und Magie"
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