[Rezension] Schmitz' Häuschen (Ralf Schmitz)

Ralf Schmitz: Schmitz' Häuschen Wer Handwerker hat, braucht keine Feinde 

[Rezension] Schmitz' Häuschen (Ralf Schmitz)Nachdem meine Schwester bereits die komplette Riege an Lektüre aus dem Hause Schmitz begeistert konsumiert hatte und sie mir sein neustes Buch nun nicht weniger empfohlen hat, ließ ich mich natürlich gern auf dieses Leseerlebnis der amüsanten Art ein. 
Ja, ich kann sie gut verstehen: Denn Ralf Schmitz weiß einfach quirlig zu unterhalten! Und sei es in diesem Falle mit seinen Erfahrungen als unfreiwilliger Schirmherr einer Bauarbeiter-WG, der er nicht zu entkommen schien.


~ Rezension ~
Über die Zerstörungsakribie, pardon, den Enthusiasmus von Handwerkern ...

Unverhofft kommt oft. So auch für Ralf Schmitz. Denn ziemlich überraschend erfährt er, dass er das Haus seiner kürzlich verstorbenen Tante Helga geerbt hat. Ein Häuschen, an dem viele fantastische Kindheitserinnerungen hängen. Aber ebenso ein Domizil, dem über die Jahre hinweg etwas Glanz abhanden gekommen ist. Kein Thema, denkt sich Ralf Schmitz und sieht die Vision des bald schon wieder strahlenden Chateau Schmitz bereits deutlich vor sich. Nur hier und dort etwas professionelle Hand angelegt und es passt. Bloß irgendwie hatte er dabei die Rechnung ohne seine Baubrigade gemacht ...Schmitz' Häuschen ist das dritte Buch, mit dem Comedian Ralf Schmitz seinen Leser vorzügliche Unterhaltung bietet. Beschwingt geht er dabei zu Werke und trifft dabei nicht selten den Nagel auf den Kopf.Als Ralf Schmitz sich entschloss, sein geerbtes Häuschen zu renovieren, war er zuversichtlich, gespannt ... und viel zu naiv. Wochen, Monate, ja, im Endeffekt eineinhalb Jahre später war er nur noch eines: am Rande des Wahnsinns. Denn obwohl es dort draußen gewiss kompetente und überaus agile Handwerker gibt, geriet er an Exemplare, die keine Scheu davor hatten, ihm den letzten Nerv zu rauben.Da stellt sich doch glatt die Frage: Wer (oder was) hat hier den Sprung in der Schüssel? Tatsächlich das zum fünften Mal ausgetauschte Waschbecken oder doch der Insta—? Ach, lassen wir das lieber!Mit eifriger Spritzigkeit berichtet Ralf Schmitz gewohnt wort- und witzgewandt von jeglicher nur denkbaren Unmöglichkeit, die ihm während der Odyssee als Bauherr widerfahren ist. Die Anekdoten seines Bautagebuchs reichen vom überfluteten Wohnzimmer über einen zehn Mal ausgewechselten Wasserhahn bis zur in der falschen Etage hochgezogenen Wand. Neben all der Ulkigkeit, die diese Fauxpas mit sich bringen, kann sich der Leser dank einer herrlich lebhaften Erzählung gleichermaßen in die Verzweiflung hineinversetzen, die mehr und mehr Schmitz'schen Besitz ergriff. Eine humorvolle Echtheit, die mir bestens gefällt.Größte Kuriositäten und Katastrophen bestätigen eine Vielzahl bunt gemischter Stereotype, die sich in der Baubranche wiederfinden. Jene "Eigenheiten" werden durch die (galgen-) humorige Darstellung Ralf Schmitz' zu absurden Schenkelklopfern. Hinzu gesellt sich das Porträt eines Bauherrn, dem die Sinne und damit der Glaube an ein Happy End schwinden. Ferner fügt sich eine originelle Ausgestaltung wie Spachtelmasse in die einzelnen Kapitel ein, die immer wieder für frischen Wind (weil noch immer das Dach undicht ist?) sorgt.Authentisch und zugleich mit einem Augenzwinkern versehen, schildert Ralf Schmitz groteske Absurditäten, die vielen Häuslebauern und Hobbyheimwerkern, die sich professionelle Unterstützung erhoffen, keinesfalls fremd sein dürfen.

FZIT: Gewitzt. Schwungvoll. Verschmitzt.

wallpaper-1019588
Bratäpfel für Kinder
wallpaper-1019588
Spiele-Review: Dragon Quest III HD-2D Remake [Playstation 5]
wallpaper-1019588
Dr. STONE: Science Future – Trailer enthüllt zwei weitere Cast-Mitglieder
wallpaper-1019588
Wandern auf dem Jakobsweg: die Organisation ist entscheidend