[REZENSION] "Schlehenherz"

Cover
[REZENSION] Die Autorin
Heike Eva Schmidt wurde in Bamberg geboren und lebt heute im Süden Münchens. Nach einem Studium der Schulpsychologie wechselte sie direkt nach ihrem Abschluss zum Journalismus. Seit mehreren Jahren arbeitet sie als freie Drehbuchautorin, aktuell für eine Serie des Bayerischen Fernsehens. 2010 verwirklichte sie schließlich ihren Kindheitstraum: Romane zu schreiben. Seitdem arbeitet sie vorzugsweise im bayerischen Voralpenland. Dort entstehen in ihrer kleinen Schreibstube viele Ideen.
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Broschiert: 238 Seiten
Verlag: Ueberreuter (Januar 2012)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3800056704
ISBN-13: 978-3800056705
Vom Hersteller empfohlenes Alter: 14 - 17 Jahre
Größe und/oder Gewicht: 21,4 x 13,6 x 3,2 cm

Leseprobe
Quelle: Ueberreuter  *klick*
Die Geschichte...
Als Lila auf der Schulparty Vio mit ihrem Schwarm flirten sieht, haut sie stinksauer ab. Kurze Zeit später tut der 15-jährigen ihr Verhalten leid, doch sie hat keine Chance mehr, sich mit ihrer besten Freundin Vio auszusöhnen. Denn Vio ist nach der Party wie vom Erdboden verschluckt, bis ihre Leiche -unter einem Schlehenbaum vergraben- gefunden wird. Warum musste die quirlige Schülerin sterben? Da Lila ein schlechtes Gewissen hat und der Polizei nicht traut, versucht sie, den Mörder auf eigene Faust zu suchen, denn Vio war oft in diversen Internetforen unterwegs. So meldet sich Lila unter dem Nickname "Schlehenherz" bei SchülerVZ an und begibt sich dadurch in große Gefahr...
Meine Meinung:Nachdem ich von "Purpurmond" sehr angetan war, musste ich natürlich auch "Schlehenherz" von Heike Eva Schmidt lesen. Die Geschichte startet im September, dauert schätzungsweise 3 Monate, um mit dem Epilog im darauffolgenden Frühling zu enden. Den Schauplatz hat die Autorin in den deutschen Ort Murnau verlegt.
Elina May, genannt Lila ist 15 und eine gute Schülerin, die ihre beste Freundin und Mitschülerin Vio, die eigentlich Viktoria Neubauer heißt und sich in der Schule nicht anstrengt, oft abschreiben lässt. Während Lila eher unscheinbar aussieht und sich auch so verhält, fällt Vio mit ihrer selbstentworfenen Kleidung, der Lieblingskette mit dem Totengott Anubis und ihrem selbstbewussten Auftreten auf. Die beiden unterschiedlichen Mädchen treffen sich gern auf ihrem "geheimen" Hochsitz und sind beste Freundinnen, bis Vio plötzlich tot aufgefunden wird. Lila leidet schrecklich unter dem Verlust ihrer Freundin, weshalb sie sich immer mehr von ihrer Familie abkapselt...
Mit Lila hat die Autorin eine interessante, vielschichtige Hauptperson mit liebenswerten Macken erschaffen, die man schnell ins Herz schließt. Dadurch fiebert, leidet und fühlt man mit der Protagonistin mit und hofft, dass die Geschichte einen guten Ausgang nimmt. Auch die Nebencharaktere wurden ansprechend ausgearbeitet und fügen sich gut in die Handlung ein. Als aktuelles Thema hat Heike Eva Schmidt die Gefahren, die vor allem für Jugendliche im Internet lauern, ausgewählt. Denn allzu schnell gibt man in diversen Onlineforen, Chatrooms und sozialen Netzwerken private Dinge von sich preis und ahnt manchmal gar nicht, wer sich hinter so manchem Profil verbirgt und welche Auswirkungen das Geschriebene haben kann...
Anfangs schleppt sich "Schlehenherz" zwar etwas dahin, doch schnell legt die Geschichte an Spannung zu und zieht die Leser dank des spannungsgeladenen Plots, der mit Irrwegen und Überraschungen versehen wurde, in seinen Bann.  Aufgelockert wird die Handlung durch kurze E-Mails, die Lila an ihre tote Freundin schreibt und durch die SchülerVZ Chat-Protokolle. Gemeinsam mit Lila, die eine erstaunliche Wandlung durchmacht, begeben wir uns auf die Suche nach dem Mörder. Für einen Jugendthriller hat Heike Eva Schmidt die falschen Fährten perfekt gelegt und die Spuren gekonnt verwischt, denn der Täter bleibt lange Zeit unerkannt. 
Erzählt werden die unfassbaren Geschehnisse hauptsächlich aus der Sicht von Ich-Erzählerin Lila, während zwischendurch einige Nebencharaktere wie z.B. die ermittelnde Polizeibeamtin Monika Held, Groover (ein Mitschüler von Lila) und sogar der Täter  (alle in der 3. Person) über die Begebenheiten aus ihrem jeweiligen Blickwinkel berichten. Durch den Perspektivenwechsel bleibt die Story interessant & abwechslungsreich und versorgt uns mit vielen unterschiedlichen Emotionen. Zudem gewährt Lila einen tiefen Einblick in ihre Gefühle und Gedanken, wodurch man ihre Handlungen und Taten besser nachvollziehen kann. Komplettiert wird dieser tolle Jugendthriller durch den packenden, gefühlsbetonten Schreibstil und die angenehme, der jugendlichen Zielgruppe angepassten, Sprache.
FAZIT:
Nach kleinen Startschwierigkeiten hat mich die Geschichte rund um Lila und Vio gefangen genommen und nicht mehr losgelassen. Glaubhaft wird dem Leser die Freundschaft über den Tod hinaus sowie die Mördersuche von Lila präsentiert. "Schlehenherz" bietet jugendlichen & junggebliebenen Lesern neben der gut umgesetzten Idee eine interessante Story mit überraschenden Wendungen. Dank der sympathische Protagonistin und dem ausdrucksvollen Schreibstil hat man die 238 Seiten sehr schnell durchgelesen. Dafür vergebe ich liebend gern 4 1/2 (von 5) Punkte.

[REZENSION]
ZITAT Seite 106:
"Mein Herz flatterte immer noch wie ein erschrockener Käfigvogel, als ich in die Hocke ging, um die Lilie am Fuß des Schlehenbaums niederzulegen. Dort wuchs kein Gras. Stattdessen war die Erde aufgeworfen und lag in nassen, lockeren Krumen um den Wurzelstamm des Baumes." (Lila)
ZITAT Seite 188:
"Unsere gemeinsamen Momente waren in meinem Gedächtnis säuberlich aufgereiht wie Einmachgläser mit besonders schönen Früchten auf einem Regalbrett." (Lila)


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