Rezension: Sara - Stephen King

Rezension: Sara - Stephen King

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Meine Bewertung ★★★


SHORT FACTS

Titel: Sara
Autor: Stephen KingVerlag: Heyne 1999Seiten: 640ISBN: 9783453160811

Sara lacht

Der Schriftsteller Michael Noonan schlittert nach dem plötzlichen Tod seiner Frau in eine Schreibblockade. Gerade noch die Liste für den täglichen Bedarf und seine geliebten Kreuzworträtsel bringt er zu Papier. Nebenher wird er von schrecklichen Albträumen geplagt, die sich um sein Sommerhaus am See ranken. Ist dieses Haus der Schlüssel, um seine schriftstellerische Untätigkeit zu überwinden? Oder ist an den furchterregenden Träumen doch etwas Wahres dran?


Michael Noonan beschließt es doch noch zu versuchen und ein weiteres Buch zu schreiben. Dazu bezieht er das Sommerhaus am See, das ihn an heitere Stunden seines Ehelebens, kreative Schreibphasen aber auch an die grauenhaften Albträume erinnert. Bereits als er ankommt, begrüßt ihn sein Haus „Sara lacht“ mit einem unheimlichen Lächeln in der Einfahrt, denn so manches Traumfragment kommt ihm unvermutet als Realität unter die Augen, was ja eigentlich nicht sein dürfte, weil er diese Details nur aus seinen schrecklichen Träumen kennt. 

Bei diesem Horror-Roman aus Stephen Kings Feder handelt es sich um eine richtig schöne Geisterhausgeschichte. Michael Noonan befindet sich allein im Haus, trauert um seine verstorbene Frau und fürchtet nun endgültig dem Wahnsinn zu verfallen, als es zu spuken beginnt: kalte Schauer, mysteriöse Botschaften, vertraute Geräusche und ein Klopfen im Keller, das ihm das Blut gefrieren lässt. Handelt es sich um die Verstorbene, die mit ihrem Mann in Kontakt treten will, oder sind noch die Spuren der Jazzsängerin Sara im Haus, die um die Jahrhundertwende ein ungeklärtes Schicksal ereilte und deren Lachen ihn in seinen Albträumen verfolgt?

Meiner Ansicht nach schaffen es nur wenige Autoren, gleichzeitig langatmig und spannend zu schreiben. Obwohl auch in diesem Roman die gewohnte Ausführlichkeit zu Tage tritt, fürchtete ich bei jeder umgeblätterten Seite, dass mir das Böse gleich mitten ins Gesicht springen wird. Ähnlich wie bei Filmen dieser Art, werden Alltagsszenen bis zum Zerreissen von einer Anspannung getragen, an deren Ende dann doch nichts passiert, um letztendlich umso unvermuteter zuzuschlagen, was Protagonist und Leser einen ordentlichen Schreck einjagt.

Gemeinsam mit Michael Noonan bin ich in die „Zone“ abgetaucht, ein Ort, an dem sich der Autor verliert, um an seinen Romanen zu basteln, womit Stephen King meiner Vermutung nach seinen Lesern Einblick in seine schriftstellerische Schaffensphasen schenkt. 

Neben den vom Horror getragenen Grundelementen sind es Themen wie Rassismus, Sorgerecht und die von King geliebten Mechanismen ländlicher Dorfgemeinschaften, die hier die Geschichte leiten, und auf diese Weise die Gräuel von Fiktion und Realität zu einem Gesamtbild verschmelzen.

Für mich war es wieder einmal ein Schauerroman, der mich gut unterhalten, den ich gern gelesen, und der mir die Haare zu Berge stehen lassen hat. Es ist ein King-Roman, den ich geneigten King-Lesern und interessierten Neulingen mit gutem Gewissen weiterempfehlen kann.


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