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‘Sam und Emily: Kleine Geschichte vom Glück des Zufalls’
by Holly Goldberg Sloan
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First Sentence:
“Die Wochentage waren ihm einerlei. Mit Ausnahme des Sonntags.”
Last Sentence:
“Alles, was man tun musste, war, der eigenen inneren Stimme zu folgen. Und zu lauschen.”
Inhaltsangabe:
Ist es Schicksal oder Zufall, wenn ein Augenblick entsteht, der unvergesslich ist? Sam Border ist immer auf der Flucht. Wenn es einen Gott gibt, dann hat der schon vor langer Zeit beschlossen, ihn im Stich zu lassen. Emily Bell sammelt die Geschichten anderer Menschen. An nichts glaubt sie so fest wie an das Schicksal. Als Sam und Emily einander zum ersten Mal begegnen, wissen sie, dass sie zusammengehören. Doch das Schicksal ist launisch. Die eigene Vergangenheit lässt sich nicht so einfach abschütteln. Und Glück und Unglück liegen nah beieinander. (Source: Goodreads.com)
Meine Gedanken zum Buch:
Sam und Emily ist, wie der Name schon sagt, eine liebliche, aber auch traurige Geschichte über die Zufälle des Lebens, die zum Glück oder Unglück führen können. Kleine Begebenheiten, im Kleinen betrachtet nur Nichtigkeiten, welche vielleicht nichts zu bedeuten haben, aber wenn man sie im großen Ganzen des Lebens mit den Verwicklung mit anderen Menschen betrachten, das gesamte Leben auf den Kopf stellen, einen neuen Kurs einschlagen oder Kettenreaktionen auslösen können. Goldberg spielt mit diesen kleinen Zufällen, mit diesen kleinen Winks des Schicksals und führt uns auf eine spannende, faszinierende Reise der ungewöhnlichen Zufälle, wobei sie nie den roten Faden, das Gesamtbild aus den Augen verliert. Und genau das ist es, was dieses Buch zu etwas besonderem macht und sich dadurch von anderen abhebt und dafür verdient sie jeden einzelnen Punkt in meiner Bewertung.
Aber leider gibt es nicht nur diese positiven Aspekte im Buch, sondern ich habe auch etwas zu bekritteln, was für mich das Lesevergnügen gemindert hat und auch der Grund für die geringere Bewertung ist. Ich bin mir im Klaren, dass dies nur eine subjektive, persönliche Vorliebe ist, aber mich hat es gestört, dass alles aus der dritten Person geschrieben wurde. Es gab einen ‚allwissenden Erzähler‘, der ständig die Personen, deren Gedanken, Gefühle und Vergangenheit zusammengefasst und erzählt hat. Diese Art zu Schreiben erinnerte mich sehr an alte Klassiker, wie zb. ‚Das Bildnis des Dorian Gray‘, die genauso vorgingen und daher ist es für die heutige Zeit auch etwas untypischer und man ist es weniger gewöhnt – ich zumindest. Dadurch hat man zwar viel – und auch unnötiges – von jedem einzelnen vorkommenden Charakter erfahren – und ich stelle mir das Schreiben dafür sehr schwierig vor – aber dadurch konnte ich weniger Gefühle für die Hauptfiguren aufbauen. Sie waren zwar da, aber ich konnte sie mit meinen Fingern irgendwie nicht erfassen, sie nicht spüren.
Sam und Emily waren als Charaktere in diesem Buch interessant und ich habe sie auch lieb gewonnen, genauso seinen kleinen Bruder Riddle, aber leider war zu wenig Verbundenheit durch diesen ‚allwissenden Erzähler‘ vorhanden. Ich hätte viel lieber mehr von den beiden erfahren, bzw. von ihnen als Paar und was sie geredet haben, ihre Dialoge gelesen, über ihre Gefühle, als sie sich das erste mal berührten oder küssten, wie es für sie war zusammen zu sein. Aber das kam quasi nicht richtig vor, da es von diesem ‚Erzähler‘ nur nebenbei berichtet wurde. Das fand ich sehr schade und hat mich daher wohl am meisten gestört.
Aber trotzdem hat es mir gut gefallen, besser als andere Bücher, weil die Geschichte an sich wirklich tragisch war und man sofort mit den Hauptfiguren mitfühlte. Besonders bei Sam und Riddle – ihnen einfach endlich etwas Glück und ein besseres Leben wünschte. Und obwohl diese ‚Erzähler‘-Sache zwischen mir und dem Buch gestanden ist, hat es trotzdem Momente gegeben, die mich mitgenommen haben, sogar so sehr, dass ich ein oder zweimal wirklich viele Tränen vergossen habe – um ehrlich zu sein, ich habe total geheult … ;)