Generell scheinen derartige Bücher immer mit denselben Klischees einherzugehen - reicher, ungezähmter und sexsüchtiger Schönheitsgott verliebt sich in naives, tiefgründiges Mädchen, das sich seiner Attraktivität in keinster Weise bewusst ist und lässt diese sogar als erste Frau in sein Heiligtum: Sein Schlafzimmer! Klingelt's? Kaum zu glauben, wie originell und kreativ manche Autoren sein können, aber Abbi Glines bedient sich wirklich jeglichem Klischee, dass sie finden konnte, sodass es der seichten Lektüre öfters mal an Glaubwürdigkeit mangelt. Würde man das Ganze als reine Erotikliteratur bezeichnen - okay, aber Abbi Glines konnte sich wohl nicht so ganz entscheiden und so wird reine körperliche Anziehung direkt als tiefe, niemals endende Liebe bezeichnet.
Auch figurentechnisch dürfte man die ein oder anderen Charakterzüge wiedererkennen. Protagonistin
Auf den ersten Blick weiß er, dass Blaire anders ist und seine Welt auf den Kopf stellen wird - woher er das wusste, steht aber in den Sternen - was Sätze wie "Du bist vollkommen", "Dein Körper ist der Wahnsinn" und "Verdammt, bist du eng" beweisen dürften. Wird wohl an ihrem Körper (Größe 34 und große Brüste) und ihren blonden Locken gelegen haben, mit dem sie jeden Job und jeden Typen bekommt, ohne es wirklich zu wollen oder zu wissen. Und auch Blaire ist direkt fasziniert davon, wie Rush es vor ihren Augen diversen Frauen besorgt. Nett möchte man da sagen. Das alles wäre ja noch zu verkraften gewesen, wenn die ganze Thematik nicht innerhalb von 240 Seiten abgehandelt worden wäre. Allein Blaires Vergangenheit hätte man in dieser kurzen Zeitspanne jedenfalls nicht mal eben klären können - ganz davon abgesehen, dass ja das ach so große Geheimnis zwischen Rush und Blaire liegt, welches
Insofern war das Buch trotz der abgedroschenen Sexszenen und der leicht unglaubwürdigen Anziehung zwischen Blaire und Rush schon spannend und interessant, hätte aber eindeutig mehr verdient. Potenzial wäre nämlich auf jeden Fall dagewesen, nur leider wird hier nur zu gerne auf die gängigen Klischees zurückgegriffen, die den Lesespaß mildern und mir oft ein abschätziges Lachen oder ein Augenverdrehen abgerungen haben. Da hat man als Leser doch oft das Gefühl, dass die Autorin einem nicht zutraut mit Gefühlen umzugehen, die sich langsam und realistisch entwickeln und nicht nach dem ersten schiefen Grinsen aus dem Nichts enstehen. Ein paar Seiten mehr Gefühlsentwicklung, ein bisschen weniger Gefasel über die Perfektion der Protagonisten und ich hätte dem Buch tatsächlich etwas mehr abgewinnen können. So wirkt die Geschichte lediglich wie eine Bühne für zwei Selbstdarsteller, die zumindest gut aussehen und "phänomenalen" Sex haben können.
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Für die freundliche Bereitstellung des Rezensionsexemplars bedanke ich mich sehr herzlich bei