Verlag:Mira Taschenbuch
Erstausgabe (D): Juni 2014Seitenzahl: 400Ausgabe: Gebundene AusgabeOriginaltitel:Through The Zombie GlassOriginalausgabe: 2013ISBN-10: 3956490371
ISBN-13: 978-3956490378
Autor: Gena ShowalterÜbersetzer: Constanze SuhrKaufen: | Amazon | Thalia | Mira Taschenbuch |
Erster Satz: Womit soll ich anfangen? Mit dem Grotesken? Dem Liebeskummer?
KlappentextSeit Alice „Ali“ Bell weiß, dass Zombies wirklich existieren, geht sie mit ihren neuen Freunden auf die Jagd. Immer seltsamere Dinge geschehen dabei um sie herum: Spiegel scheinen plötzlich ein Eigenleben zu entwickeln, die Toten sprechen zu ihr. Am schlimmsten aber: In Ali selbst entwickelt sich eine dunkle Seite, die sie dazu antreiben will, furchtbare Dinge zu tun. Nach einer nächtlichen Jagd hat Ali merkwürdige Erinnerungslücken … Verbindet sie mit den Zombies womöglich mehr, als sie ahnt? In dieser Situation braucht sie ihren Freund Cole mehr denn je. Aber ausgerechnet jetzt zieht er sich immer mehr von ihr zurück. Ali ist allein und den dunklen Mächten, die an ihr zerren, ausgeliefert …Lange habe ich auf diese Fortsetzung gewartet und hielt das Buch daraufhin mit ein wenig Ehrfurcht in meinen Händen. Die Vorfreude es endlich lesen zu können war groß und dennoch konnte ich mich einige Zeit nicht überwinden es aufzuschlagen. Die Angst auf irgendeine Art und Weise enttäuscht zu werden war groß. Doch mir wurde schnell bewusst, dass meine Angst vollkommen unbegründet ist,denn schon nach wenigen Seiten war ich Cole erneut hoffnungslos und unwiderruflich verfallen. Ich genoss jede Zeile, die mich tiefer in die Geschichte und näher zu ihm brachte. Wollte ihn noch intensiver wahrnehmen, habe einige Passagen sogar zwei oder dreimal gelesen, nur um den Moment einen weiteren kleinen Augenblick lang auszukosten.Und dann brauch meine heile Welt zusammen!Alles entwickelte sich überhaupt nicht so, wie ich mir das vorgestellt hatte. Das Vorwort, welches Alice an ihre Leser bzw. die Beobachter ihrer Geschichte richtet, war bereits mehr als vielversprechend, aber zu diesem Zeitpunkt kannte ich auch noch nicht das Ausmaß und die Tragweite ihrer Worte. Zunächst war ich vom unvorhersehbaren Wandel des Buches begeistert - und letztendlich nur noch genervt. Sicherlich habe ich mit einer Weiterentwicklung von Cole und Alice gerechnet, aber dassalles in einem totalen Teenie-Drama enden muss, war mehr als überflüssig. Die Veränderungen, die Alice durchlebt, ihre dunkle Seite, die sie förmlich aufzufressen droht und gegen die sie mit allen Kräften, die ihr zur Verfügung stehen, ankämpfen muss, ist eigentlich schon Spannung genug.
„Tick. Was war das? Eine Uhr? Ja, stelle ich fest. Genau das sollte mir dieses merkwürdige Ticken zeigen. Es war eine Uhr, meine Zeit lief ab.“ (S.146)Anstatt actionreicher und spannender Kämpfe hat Gena Showalter den Fokus auf das Liebeschaos zwischen Alice und Cole gelegt. Aber damit nicht genug: Cole verhält sich mehr als unrealistisch. Nicht einen Moment lang habe ich seine Reaktionen und Handlungen nachvollziehen können. Ich muss ehrlich zugeben, dass es mich sehr getroffen hat. Cole war bis zuletzt mein liebster dunkler Held: geheimnisvoll, düster, stark und unberechenbar. Die Betonung möchte ich ganz deutlich auf das Wort „war“ legen. Denn all diese Eigenschaften trafen in diesem Band nicht einmal annähernd auf ihn zu.In der zweiten Hälfte des Buches wendet sich das Blatt und das Teenie-Drama zwischen Cole und Alice rückt zunehmend in den Hintergrund. Endlich konnte man sich auf das wesentliche – die Vernichtung der Zombies - konzentrieren. Der Showdown ließ mich dann doch denn Atem anhalten und ich tauchte vollkommen in das Geschehen ein. Luftholen konnte ich erst wieder, als die atemlose Spannung mit ein wenig Humor aufgelockert wurde.
„Ali Bell spielt nicht verstecken“, sagte Lucas. „Sie spielt Versteck-dich-und-bete-dass-ich-dich-nicht-findet.“ (S. 354)In freudiger Erwartung kann man nun auf Band 3 hoffen. Diesmal hoffentlich ohne übertriebenes Teenie-Liebesdrama und einem Cole, wie wir ihn kennen und lieben.Fazit: Ein durchwachsener Roman mit vielen Spannungsmomenten und unverhofften Wendungen. Es hätte so genial werden können, wenn solche Momente nicht durch das im Vordergrund stehende Liebeschaos gestört werden würden. Aufgrund dieser Schwachpunkte kann Band 2 nicht mit dem ersten Teil mithalten. Jedoch hoffe ich, dass Gena Showalter im nächsten Band wieder zur alten Höchstform auflaufen wird.