Klappentext:
Ruby Redfort ist ein ganz normales Mädchen. Das denkt jeder, der sie das erste Mal sieht. Viel entscheidender ist, was man nicht sofort erkennt: Ruby ist ein Rätselgenie. Aber wir sprechen hier nicht von Kreuzworträtseln oder Sudoku. Wir sprechen von der jüngsten Codeknackerin, die je für den Geheimdienst gearbeitet hat. Wir sprechen von Ruby Redfort. Frech, clever und mutig kommt sie einer gefährlichen Verbrecherbande auf die Spur.
Erst beim zweiten Anlauf konnte mich Ruby so von sich überzeugen, dass ich es über die ersten 20 Seiten hinaus schaffte. Meine Kollegin sagte mir aber, dass es auf alle Fälle besser werden würde, und so hoffte ich natürlich auf ein kleines Lesevergnügen auf den zweiten Blick...
Auch wenn Ruby ein recht altkluges Besserwisserchen ist - davon überzeugt, dass es so schnell keiner mit ihr aufnehmen kann - habe ich sie doch beim zweiten Versuch schnell in mein Herz schließen können. Das lag neben ihren ausgereiften Codeknacker-Fähigkeiten daran, dass sie mit frecher Zunge und Schalk in den Augen jedem Paroli bieten konnte. Manchmal wirkte sie dadurch zwar etwas zu clever für eine 13Jährige, doch einige kleine Denkfehler und durchschaubare Situationen, für die sie dann doch länger brauchte als der Leser, ließen sie wieder wie ein kluges, aber nicht zu kluges Mädchen wirken (sehr angenehm). Ein bisschen vielleicht wie Flavia de Luce (wenn man bedenkt, dass beide auch gerne auf ihrem Rad unterwegs sind), nur moderner.
In Zusammenarbeit mit Freunden und Feinden entstanden witzige Dialoge, die einem im Nachhinein noch zum Kichern bringen. Doch nicht nur der Humor wurde bei Ruby groß geschrieben, auch einiges an Spannung durfte natürlich nicht fehlen. Als ihre Arbeit bei einer geheimen Organisation beginnt, fängt auch Rubys Abenteuer erst richtig an. So muss sie sich durch so manche heikle Situation winden, knifflige Rätsel lösen und Unmengen an langweiligen Papieren durchblättern (na toll!). Immer auf der Suche nach einer gefährlichen Verbrecherbande, die es auf das viele Gold der Bank abgesehen hat. Oder steckt vielleicht viel mehr dahinter?
Um es kurz und knapp zu sagen: Ruby hat mich sehr gut unterhalten und bot neben ihrer Wenigkeit auch noch etliche andere Figuren, die man sich auf die Favoritenliste schreiben konnte. Darunter zum Beispiel ein echt gut aussehender Butler (oh, Verzeihung, Haushaltsmanager), der eigentlich gar keiner ist und mich das erste Mal beim Lesen eines Buches an eine Verfilmung hat denken lassen (wie gern hätte ich doch Jude Law in dieser Rolle gesehen).
Auch wenn ich es etwas schade fand, dass Rubys bester Freund etwas zu kurz kam, so hoffe ich doch, dass dieser seine besseren Auftritte in den nächsten Teilen erhält und somit mehr in den Fokus rutscht.
Ruby Redfort ist nicht nur eine clevere Protagonistin, sondern auch ein ziemlich cleveres Buch, nicht nur für Mädchen. Wer also auf Witz, Spannung und KEINE Lovestory setzt, sollte es sich auf einem schönen Lesesessel gemütlich machen und Geheimagentin Ruby arrangieren. Sie wird euch nicht enttäuschen.
Selten aber wahr, mir gefällt die deutsche Version am meisten. Sie ist zwar aus Komponenten der beiden anderen, englischen Cover zusammengepuzzelt, hat denen allerdings einiges an Ästhetik voraus.
UK
US
Das UK-Cover finde ich am "ungelungensten". Dieses Auge sieht einfach nicht schön aus (anders als z.B. bei "Silber") und lässt kaum Ruby auf ihrem Fahrrad erkennen (in der Pupille). Mir ist die Iris auch viel zu bunt, aber naja, wer es mag.Die amerikanische Variante finde ich dagegen in Ordnung, auch wenn ich bei den Augen der Heldin eher an eine 16Jährige denken muss. Das Design hat zwar ein bisschen was von James Bond, aber überzeugt mich nicht.