Rezension: Rubinrot


Kerstin Gier – Rubinrot


cover
“Rubinrot” bei amazon.de


Kurzbeschreibung:
Manchmal ist es ein echtes Kreuz, in einer Familie zu leben, die jede Menge Geheimnisse hat. Der Überzeugung ist zumindest die 16-jährige Gwendolyn. Bis sie sich eines Tages aus heiterem Himmel im London um die letzte Jahrhundertwende wiederfindet. Und ihr klar wird, dass ausgerechnet sie das allergrößte Geheimnis ihrer Familie ist. Was ihr dagegen nicht klar ist: Dass man sich zwischen den Zeiten möglichst nicht verlieben sollte. Denn das macht die Sache erst recht kompliziert!

Schade, dass die Protagonisten nur über ein paar Stunden zu uns reisen können…
Gwendolyn hat sich selbst immer für den Außenseiter ihrer Familie gehalten. Schließlich hat Charlotte das Gen, welches ihr bald kurze Zeitreisen ermöglicht und nicht sie.
Doch diese Ansicht ändert sich ganz schnell, als Gwendolyn in einer, ihr vollkommen fremden, Zeit landet.
Sie muss sich in vertrauter und doch so fremder Umgebung herumschlagen.
Da fällt es ihr wie Schuppen von den Augen: Sie muss die Auserwählte sein!
Doch wie ist das möglich? Sie wurde doch einen Tag NACH dem errechneten Termin geboren, oder etwa nicht? Gwendolyns Fragen bleiben größtenteils unbeantwortet und man will ihr auch erst keinen Glauben schenken.
Auch Gideon, ein erfahrener Zeitreisender, macht auf die 16-jährige Gwendolyn einen sehr eingebildeten Eindruck. Er betrachtet sie eher von oben herab und lässt sie seinen Unwillen in der Funktion des Babysitters deutlich spüren.
Doch was passiert, wenn man gemeinsam um das letzte Quäntchen Leben kämpft? Man kommt sich näher.
Und auch das passiert ganz unweigerlich bei Gideon und Gwendolyn. Sie muss sich langsam eingestehen, dass lange Haare vielleicht doch gar nicht so unattraktiv sind…
So nehmen die Dinge ihren Lauf…
Ein unterhaltsamer Jugendroman, in dem die Autorin nichts von ihrer üblichen Fröhlichkeit und Beschwingtheit verloren hat.
Sie schildert die Probleme und Gefühle der jungen Gwendolyn so authentisch und wirklichkeitsnah, dass man meinen könnte, Gwendolyn und man selbst wären seit Ewigkeiten beste Freunde.
Sehr schön ist das Tempo. Wahrscheinlich taucht das Wort „Langeweile“ in Kerstin Giers Wortschatz gar nicht auf… Es geht zügig voran, sodass der Leser gewissermaßen zum Lesen gezwungen wird, aber auch ohne an Details zu sparen oder oberflächlich zu werden.
Zudem ein sehr ansprechendes Cover, in altrosa gehalten, mit glänzenden schwarzen Scherenschnitten darauf.
Ich finde, für Jugendliche, sowie für Erwachsene bestens geeignet!


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