Wenn mir jemand erzählen würde, er würde sich vegan und rohköstlich ernähren, würde mir ehrlich gesagt nicht viel einfallen, was ich ihm vorsetzen könnte. Für alle, denen es ähnlich geht, soll das Buch „Vegane Rohkost“ von Kristina Unterweger Abhilfe schaffen.
Die Rezepte sind in die folgenden Kapitel aufgeteilt:
- Suppen & Salate
- Hauptspeisen
- Snacks, Brote & Aufstriche
- Desserts
- Getränke
Zusätzlich gibt es eine kleine Einführung in die rohköstliche Küche und ein Register. Allerdings ist das Register leider nur nach Rezeptnamen sortiert, inzwischen wisst ihr wohl alle, dass ich davon kein Freund bin. Gerade bei einem umfangreicheren Buch (wie diesem) halte ich ein Register nach Zutaten für sehr wichtig!
Alle Rezepte sind bebildert, die Fotographien sind hell, freundlich und haben das Essen meist gut in Szene gesetzt. Einige Gerichte kann man wohl nicht so richtig ansprechend fotografieren, gerade im Dessertskapitel wäre aber vielleicht etwas mehr drin gewesen.
Was ich sehr auffällig in den Zutatenlisten fand, waren die großen Nussanteile. In nahezu jeder Creme, jedem Teig und jedem Mus kommen Nüsse vor. Ernährt man sich tatsächlich nach diesem Konzept und diesen Rezepten, dürfte das auf die Dauer ziemlich ins Geld gehen. Die „Brotrezepte“ habe ich nicht ausprobiert, weil mir ehrlich gesagt dörren im Ofen, wenn auch bei geringer Temperatur, über Stunden eine zu große Energieverschwendung erschien.
Rezepte, die ich bereits ausprobiert habe:
Schokolade: Vor nicht allzu langer Zeit habe ich euch schon die selbstgemachte Schokolade mit Amaranthboden gezeigt, die wirklich sehr gut war. Als ich nun in diesem Buch ein weiteres Rezept sah, wurde es kurzerhand ebenfalls ausprobiert. Die Zubereitung ist schnell und einfach. Was mir fehlte, war die Angabe, wie groß denn die Form sein sollte, in die die Schokoladenmasse gegossen wird. Ich habe dann einfach wieder Silikonformen für Pralinen benutzt… In einen Teil der Masse kam zusätzlich gepuffter Amaranth. Das Ergebnis war super lecker und sogar noch besser als die Schokolade, die ich euch letzt gezeigt hatte. Das Rezept bekommt ihr am Wochenende.
Nusspudding: Mandeln werden über Nacht eingeweicht und am folgenden Tag mit Datteln (bei mir Pflaumen), Gewürzen und etwas Wasser zu einer cremigen Masse püriert. Dazu kommt nach Belieben noch etwas Obst – im Original Kiwi, bei uns Banane. Das Ergebnis erinnerte mich stark an einen Frühstücks-Porridge, den ich vor einer Weile für eine Paleo-Rezension probiert hatte. Der Nusspudding war extrem sättigend, durchaus lecker, aber täglich bräuchte ich persönlich ihn nicht.
Mein Fazit: Ob ich nun vom rohköstlichen Leben überzeugt bin? Ich werde so wohl eher nicht leben. Der Ansatz ist zwar interessant, aber auf Dauer im Moment nichts für mich. Toll ist das Ganze besonders für heiße Tage, da hatte ich das Buch mehrfach in der Hand. Aus Mangel an Zutaten habe ich zwar trotzdem nichts ausprobiert, aber wenn man es trotz Tropenwetter zum Einkaufen schafft, ist Rohkost super (genau genommen gab es bei uns während der Hitzewelle ebenfalls Rohkost, nur halt nichts aus diesem Buch). Das Dörren über Stunden im Ofen ist wirklich nichts für mich, ansonsten sind die Rezepte im Buch gut umzusetzen und der Pürierstab oder Standmixer wird dein bester Freund.
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Das Buch „Rohkost“ von Kristina Unterweger ist im Neun Zehn Verlag erschienen. Es umfasst rund 140 Seiten und kostet 7,90 Euro. Auf der Verlagshomepage gibt es übrigens eine Vorschau mit 4 Rezepten.