Erscheinungstermin: 12. September 2011
Autor: Daniel H. Wilson
Verlag: Droemer / Knaur
Preis: 16,99 € (broschiert)
Seiten: 464
ISBN-10: 3426226006
Originaltitel: Robopocalypse
Leseprobe
Meine Bewertung
Inhalt: Als die Experimente an der Herstellung eines intelligenten Roboters beginnen, ahnt noch niemand, dass die Welt der Menschen bald vor der endgültigen Vernichtung steht. Die Intelligenz des Roboters Archos übertrifft alles, was die Menschheit bisher gesehen hat. Und Archos hat Pläne, die die seines Erfinders nie hätte erahnen können. Um sein Vorhaben in die Tat umsetzen zu können, übernimmt Archos die Kontrolle über sämtliche intelligente Systeme auf der gesamten Welt. Hausroboter, Kinderspielzeuge, Industriemaschinen, Handys, sie alle gehorchen nun den Befehlen des intelligentesten Roboters, den es je gegeben hat. Geht sein Vorhaben in Erfüllung, so wird die Erde schon bald von der egoistischen Rasse Mensch erlöst werden. Doch die Menschen sind nicht bereit, ihren Planeten und ihr Leben widerstandslos unter die Herrschaft der Roboter zu stellen und setzen zum Gegenschlag an.
Meine Meinung: Es gibt auf dem Markt bereits viele Romane, die sich mit dem Ende der Menschheit beschäftigen. Allesamt sind sie sehr realistisch und gerade deswegen so erschreckend zu lesen. Die meisten Bücher, die ich bisher aus diesem Genre gelesen habe, beschäftigen sich mit Endzeitszenarien, die sich aufgrund von Naturkatastrophen erklären lassen. In ‘Robocalypse’ ist der Grund des nahenden Weltuntergangs in einer ganz anderen Sparte zu finden, aber nicht weniger vorstellbar oder angsteinflößend. Im Gegenteil, der Roman ist an manchen Stellen sogar noch weitaus furchterregender.
Der Titel offenbart bereits, dass sich der Roman mit künstlicher Intelligenz beschäftigt. Menschen teilen ihren Alltag mit Hausrobotern, die ein wenig an die Gefährten aus ‘I, Robot’ erinnern, Kinder besitzen Spielzeuge, die mit Computerchips ausgestattet sind, um nur zwei Beispiele aus dem Buch zu nennen. Daniel H. Wilson hat in seinem Buch ein Thema aufgriffen, was für uns Menschen im 21. Jahrhundert allgegenwärtig ist und unser Leben nicht selten einfacher macht. Es ist kaum vorstellbar, dass wir plötzlich ohne Mobiltelefone, Computer oder das Internet auskommen könnten. Desto erschreckender ist jedoch die gesamte Geschichte, da sie einen solch lebensnahen Bezug zum Leser hat.
Im Grunde war für mich bereits die Aktualität schon entsetzlich genug. Doch der Aufbau und Stil der Geschichte tat sein übriges, um mich einige Male vor Entsetzen und Angst nach Luft schnappen zu lassen. Bereits im ersten Kapitel erfährt der Leser, dass ein Krieg zwischen Menschen und Robotern auf der Erde gewütet hat, der Mensch aber wie durch ein Wunder die Schlacht für sich gewinnen konnte. Als Warnung an die Nachkommen der Menschen schreibt ein Überlebender namens Cormac Berichte über die Machtübernahme der Roboter. Das gesamte Buch besteht also aus den zusammengetragenen Berichten, die alle sehr unterschiedlich aufgebaut sind. Wir lesen Protokolle von Gerichtsverhandlungen, polizeiliche Interviews oder auch einfach nur Gespräche von Kindern, die darüber berichten, wann ihnen das erste Mal aufgefallen ist, dass mit ihrem Spielzeug etwas nicht stimmt. So, wie die Art der Berichte stets wechselt, so variiert auch der Schreibstil von Kapitel zu Kapitel. Daniel H. Wilson ist es immer gelungen, die Sprache an die verschiedenen Personen und Situationen anzupassen, sodass sich das Buch wirklich wie ein Tatsachenbericht liest. So kann man als Leser an der Entwicklung der Roboter teilhaben, miterleben, wie die ersten Menschen versuchen gegen die Roboter zu kämpfen oder auch mitleiden, wenn eine Mutter versucht, ihre kleinen Kinder vor den Robotern in Sicherheit zu bringen.
Der gesamte Stil des Buches versetzt den Leser ununterbrochen in die Lage der einzelnen Figuren, sodass man teilweise das Gefühl erhält, man würde Seite an Seite mit den Menschen im Buch gegen den Aufmarsch der Roboter kämpfen. Leider ist es dem Autor für mich nicht in jedem Kapitel gelungen, die spannende und vor allem angsteinflößende Atmosphäre aufrecht zu erhalten. Manche Berichte benötigten etwas mehr Zeit, um den Ernst der Lage greifbar zu machen und bestehen leider mehr aus Beschreibungen der Umgebung, als aus den Gefühlen der Figuren oder der Fortführung der Handlung.
Fazit: Daniel H. Wilson hat mit ‘Robocalypse’ eine äußerst erschreckende und realistische Zukunftsvision geschrieben, die mich nicht mehr losgelassen hat.
Vielen Dank an die Droemer / Knaur Verlagsgruppe für das Rezensionsexemplar.