[Rezension] Renegade


[Rezension] RenegadeTitel: Renegade - TiefenrauschAutor/in: J.A. SoudersVerlag: IVIFormat: HardcoverSeitenzahl: 359Preis: €16,99Reihe: - (erschienen am 20.August 2012)Inhalt: Evie ist die Tochter der „Mutter“, der Gründerin von Elysium. Das Elysium ist eine Stadt unter der Meeresoberfläche, in die sich einige Menschen während des Krieges zurückgezogen haben. Alles läuft dort friedlich und Evies Leben ist perfekt, bis eines Tages ein Oberflächenbewohner eindringt. Aus irgendeinem Grund fühlt sie sich zu ihm hingezogen und versucht, ihn zu befreien. Dabei erfährt sie, dass ihr Leben wohl doch nicht so perfekt ist, wie sie glaubt.
Meinung:Das Buch startet mit der Schilderung eines Tages aus Evies Leben. Immer wieder wird betont, wie perfekt es doch sei und wie gut es ihr ginge. Sie hat einen strukturierten Tagesablauf, denn als Tochter des Volkes hat sie bestimmte Pflichten. Eine davon ist es, sich Anträge für Verpaarungen anzuhören. Bevor eine Fortpflanzung im Elysium stattfindet, werden die Partner geprüft und nur wenn sie perfekte Gene haben, wird der Antrag angenommen. Vorher ist keinerlei Körperkontakt gestattet. Wegen einem Verstoß gegen dieses Gesetz wurde Evies Freund Timothy getötet. Er hatte nur zu lange ihre Hand gehalten, nachdem er sie verarztet hat, doch für alle Verstöße gegen das Gesetz gibt es dieselbe Strafe: den Tod.Als Leser ist man da schon mal ziemlich geschockt. Menschen werden für jede Kleinigkeit getötet und sie dürfen sich nicht mal aussuchen, mit wem sie zusammen sein wollen, aber trotzdem halten sie ihr Leben für perfekt? Irgendwas kann da doch nicht mit rechten Dingen zugehen. Aber es ist eben eine Dystopie und man rechnet schon mit so etwas.
Am nächsten Tag hat Evie den Vorfall vergessen. Sie erinnert sich einfach nicht mehr an Timothy. Stattdessen taucht ein Oberflächenbewohner auf, der unerlaubterweise ins Elysium eingebrochen ist. Darauf steht normalerweise die sofortige Todesstrafe, denn: „Die Oberflächenbewohner wurden von Hass und Gewalt zerfressen und müssen als äußerst gefährlich angesehen werden. Jeder Oberflächenbewohner der versucht, in Elysium einzudringen, muss unverzüglich erschossen werden.“ Seltsamerweise fühlt sie sich aber zu ihm hingezogen und verspürt keine Angst. Sie kann ihre Mutter überreden, ihn am Leben zu lassen, bis er ihnen ein paar Antworten gegeben hat.  Bei der Befragung findet sie heraus, dass ihr Leben vielleicht doch nicht so perfekt ist, wie sie immer dachte und es ihr wieder und wieder gesagt wird.
Bevor ich wirklich mit meiner Meinung zum Buch anfange, möchte ich noch auf eine andere Rezension zu diesem Buch eingehen, obwohl ich nicht mehr weiß, von wem diese stammt.Darin wurde kritisiert, dass die Atmosphäre zu freundlich und schön sei. Das ist sie zwar in der Tat, aber genau das trägt meiner Meinung nach entscheidend zur Geschichte bei. Würden die Menschen in einem dunklen und hässlichen Bunker wohnen, würden sie ihr Leben nicht für so makellos halten, oder? Sie wären nicht so zufrieden und könnten vermutlich nicht so leicht manipuliert werden.
So. Von Anfang an denkt man sich, dass es an diesem „perfekten“ Leben einen Haken geben muss. Sonst wäre wohl kaum ein Buch darüber geschrieben worden. :pEs dauert auch nicht lange, bis Evie selbst daran zweifelt. Natürlich verteidigt sie ihre Heimat zunächst, aber gegen Gavins (der Oberflächenbewohner) Aussagen kann sie irgendwann nicht mehr standhalten. Sie beschließen also zu fliehen. Und ab da wird es richtig spannend und interessant. Man erfährt immer mehr Details über Elysium und es erschließt sich, warum Evie sich an kaum etwas aus ihrem Leben erinnern kann. Immer wieder gibt es Wendungen, die der Geschichte eine neue Richtung geben und die Spannung aufrechterhalten. Ich muss zugeben, dass ich über einige „Entdeckungen“ echt geschockt war, aber das hat dazu geführt, dass ich umso dringender weiterlesen wollte, um die Hintergründe zu erfahren.
Charaktere:Evie ist 16 Jahre alt. Eigentlich sollte sie ihre Verpaarung schon hinter sich haben, aber sie kann sich nicht für einen der Verehrer entscheiden. Abgesehen davon lebt sie ihr scheinbar perfektes Leben als Tochter des Volkes. Sie liebt ihren Garten und Violine spielen.  Bis sie den Oberflächenbewohner Gavin kennenlernt. Durch ihn zweifelt sie erstmals an… allem und diese Dinge geraten in den Hintergrund.
Gavin ist durch einen Zufall in Elysium gelandet und nur knapp dem Tod entkommen. Er lernt schnell, Evie zu vertrauen und lässt zu, dass sie sein Leben rettet. Er hat blonde Haare und – was ihn von sämtlichen Bewohnern Elysiums unterscheidet – graue Augen.
Fazit:Aufgrund der vielen positiven Rezensionen hatte ich schon recht hohe Erwartungen an das Buch, diese wurden aber noch bei weitem übertroffen. Ein Buch, das mit einer schönen Atmosphäre beginnt, deren Fassade aber immer mehr bröckelt. Durch immer neue Erkenntnisse bleibt es durchgehend spannend.5/5 Punkten

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