auch ich durfte mich über ein exemplar des neuen kochbuches von nicole stich “reisehunger” freuen (danke an den gu verlag). schon beim ersten durchblättern war ich hellauf begeistert und wollte am liebsten in den nächsten flieger steigen. würde es nicht sowieso in kürze nach bali gehen, wäre ich jetzt wahrscheinlich nur noch am träumen und im erinnerungen schwelgen an meine vergangenen reisen.
aber keine sorge, auch wenn “reisehunger” das fernweh weckt, mit den rezepten kann man sich das flair der länder zumindest auf den tisch holen und somit die sehnsucht ein wenig stillen. in der einleitung beschreibt nicole stich, dass ihre eindringlichsten und glücklichsten urlaubserinnerungen meistens mit essen zu tun haben. genauso geht es auch mir: ich kann mich noch ganz genau an kleine focaccia-würfel in der toskana erinnern (da war ich so 12, 13 jahre alt glaube ich). der boden war getränkt in olivenöl und sie waren mit grobem meersalz bestreut. wir haben zwar immer gleich so 10 stück gekauft, die waren aber weg wie nichts. seitdem habe ich leider nie wieder so eine bekommen. oder meine geliebten maisküchlein (perkedel jagung) in bali, pad thai in thailand, pho & bhan xeo in vietnam,… die liste könnte ich unendlich fortführen. über die speisen fühle ich mich an diese orte zurückversetzt. was gibt es schöneres als sie dann zu hause zu kochen und sich wie im urlaub zu fühlen :)
genau das schafft auch nicole stich mit ihrem buch. ich war schon lange nicht mehr so begeistert von einem kochbuch wie von diesem. in eigenen kapiteln widmet sie sich den usa, portugal, frankreich, griechenland, türkei, dubai und singapur. jeweils gespickt mit tipps, erklärungen für typische gewürze, spezialitäten und souvenirs. ihre reiseanekdoten machen es zu einem hautnahem erlebnis, man hat das gefühl mit der autorin selbst dort gewesen zu sein. dabei gibt es auch zu jedem rezept eine kurze geschichte oder erklärung. und denkt jetzt nicht na gut bei zb usa wird es wahrscheinlich burger und andere fast food rezepte geben oder die obligatorische quiche in frankreich. nein die rezepte sind nicht die typischen die man eh schon hundertmal irgendwo gesehen hat, sie sind schon etwas außergewöhnlicher wie etwa “verbotener matzo-brei” – quasi eine eierspeis (rührei) mit jüdischen matzen (crackerähnliches, geschmacksneutrales brot). oder auch eine “boozy bacon jam”, eine “fougasse mit speck und walnüssen” (französisches brot), türkische “muhammara” (ein pikanter aufstrich/dip) um nur einige zu nennen. das einzige rezept, das ich mir schon aus meinen kocherfahrungen in bali mitgenommen hatte (und sehr ähnlich dem der autorin ist), war das für “black sticky rice“.
das buch ist bei mir schon voll mit post its, als erinnerung was ich alles ausprobieren muss. ganz oben auf der liste stehen “bulgursalat kisir”, “bohnensalat piyaz”, “fat-teh-toush” und “möhrensalat mit röstkichererbsen”. und am wochenende konnte ich nicht widerstehen und habe bereits den schoko-crumble gemacht. das rezept mit leichter abwandlung findet ihr unten.
ihr merkt ich bin vollkommen überzeugt von “reisehunger” und kann es jedem der reisen und gerichte aus anderen ländern liebt nur ans herz legen!
schoko-crumble (4-6 personen)
ich habe streuselkuchen schon immer geliebt. diese amerikanische version ohne boden, nur mit früchten, getoppt mit streuseln/crumble ist einfach super lecker und noch dazu super schnell gemacht. ich habe nur eine portion für mich gemacht, lasst euch also nicht vom bild täuschen. allerdings habe ich gleich die ganze portion streusel gemacht, um die restlichen auf vorrat einzufrieren (tipp von nicole stich). so kann ich mir fix einen crumble machen wenn ich ein verlangen danach habe.
das ist auch das erste rezept das ich gesehen habe das schokostreusel verwendet – also ganz nach meinem geschmack. anstatt der gehackten nüsse habe ich aber kokosmehl genommen. da ich nur grobe haferflocken zu hause hatte, ist kurzerhand etwas von meinem vanillekipferl porridge in den teig gewandert. bei mir war der teig zu trocken dh es haben sich nicht wirklich streusel gebildet. ich habe dann einfach noch so viel obers zugegeben bis ich eine feuchtere masse hatte. früchte kann man auch nach lust und laune verwenden bzw. was gerade in saison und gut reif ist. bei mir sinds eingefrorene himbeeren, kirschen und pfirsich (ausnahmsweise aus der dose) geworden. aber man kann auch pflaumen/zwetschgen, birnen, äpfel, waldbeeren, erdbeeren, nektarinen, … verwenden. probiert euch im sommer einfach mal durch.
zutaten streusel
- 175 g mehl
- 20 g feine haferflocken
- 20 g gehackte nüsse (oder kokosmehl)
- 1/2 tl meersalz
- 25 g weißer zucker
- 25 g brauner zucker
- 3 el kakaopulver
- 100 g sehr kalte butter
- min. 3 el kaltes obers
zutaten früchte
- 600 g früchte
- 1 el speisestärke
- 50 – 60 g vanillezucker
- 1 – 2 el rum
- 1 el zitronensaft
- etwas butter zum fetten der form
den ofen auf 200° vorheizen. eine auflaufform (ca 16 x 27 cm) mit butter einfetten. für die streusel die trockenen zutaten gut in einer schüssel vermischen. die kalte butter entweder mit den fingern unterarbeiten bis feine brösel entstehen oder in der küchenmaschine (mit messereinsatz) mit pulse-funktion. dann das obers dazugeben und zügig unterarbeiten damit grobe streusel entstehen. in den kühlschrank stellen.
wenn früchte mit kernen oder kerngehäuse verwendet werden, diese entsteinen bzw. vom kerngehäuse befreien und in dicke spalten schneiden. tiefgefrorene früchte nicht auftauen.
die früchte in eine schüssel geben. die speisestärke darübersieben, vanillezucker darüberstreuen, rum und zitronensaft dazugeben und alles vermischen. die früchte 5 min saft ziehen lassen.
dann die früchte in die auflaufform füllen, die streusel gleichmäßig darüber verteilen. im ofen 25-30 min backen, bis die streusel knusprig sind. den crumble heiß, warm oder kalt genießen. mit zb schlag, vanilleeis oder vanillesauce servieren. ich hatte noch mascarpone daheim, die ich mit gemahlener vanille, agavendicksaft und etwas zitronensaft gemischt habe.