Emma Bieling – Rapunzel auf Rügen
Kurzbeschreibung:
Jessica, wegen ihrer langen Haare auch Rapunzel genannt, muss aufgrund akuten Geldmangels ihre Ausbildung zur Schauspielerin abbrechen. Sie findet einen Job auf Rügen – ausgerechnet als Servicekraft für Seebestattungen. Bei ihrem ersten Einsatz passiert ihr ein folgenschweres Missgeschick. Sie öffnet aus Versehen eine Urne und lässt die Asche übers Meer wehen. Doch dabei lernt sie Hendrik kennen – und ist sehr erstaunt, als er ein wenig später wieder auf ihrem Schiff steht.
Rapunzel ganz charmant, aber mit der rosaroten Brille
Nachdem Emma Bieling mich mit „Cinderella auf Sylt“ so begeistert hat, kam ich um „Rapunzel auf Rügen“ nicht herum.
Ein bisschen träumen mit romantischem Inselfeeling – ich war gespannt.
Es ist ein praktisches Buch für einen Nachmittag und entsprechend der geringen Seitenzahl muss doch alles recht schnell gehen. Allerdings war mir das etwas zu schnell. Die Figuren haben sich kaum kennengelernt, da wird es auch schon richtig ernst.
Leider konnte ich mit Protagonist Hendrik überhaupt nicht anfreunden. Er wurde mir nicht sympathisch. Natürlich müssen Menschen Fehler und Macken haben. Gerade in Büchern. Ansonsten wirkt es unglaubwürdig. Aber Hendrik hat so einige Schwachstellen – die von Jessica alle ignoriert werden. Näheres kann ich an dieser Stelle nicht dazu sagen, ohne zu spoilern. Manchmal hätte ich ihr gerne eine beste Freundin an die Seite gestellt, die ihr mal ordentlich die Meinung sagt. Bis zum Schluss habe ich an dieser Stelle auf eine entsprechende Wandlung gehofft.
Der Schreibstil dagegen ist flüssig. Jessica hat ein recht offenes Mundwerk und sorgt damit für so manch unterhaltsame Szene. Man wird von ihr immer wieder überrascht!
Auch die Nebenfiguren haben mich für sich einnehmen können.
Es waren doch sehr unterschiedliche Charaktere, die die Geschichte auf die eine oder andere Weise bereichert haben.
„Rapunzel auf Rügen“ hat mich gerade zum Ende hin etwas frustriert zurückgelassen.
Die Liebesgeschichte ist ja das Hauptaugenmerk und das kann man nicht einfach vergessen.
Emma Bieling hat eine sympathische Umgebung erschaffen, nur leider mit dem Protagonisten meine Erwartungen und meinen Geschmack verfehlt.
Bewertung: