[Rezension] Rainbow Rowell – “Carry On”

Von Primeballerina @primeballerina

Simon Snow is the worst Chosen One who’s ever been chosen.

That’s what his roommate, Baz, says. And Baz might be evil and a vampire and a complete git, but he’s probably right. Half the time, Simon can’t even make his wand work, and the other half, he starts something on fire. His mentor’s avoiding him, his girlfriend broke up with him, and there’s a magic-eating monster running around, wearing Simon’s face. Baz would be having a field day with all this, if he were here–it’s their last year at the Watford School of Magicks, and Simon’s infuriating nemesis didn’t even bother to show up. (c) macmillan

Wer bereits seit längerer Zeit hier mit liest oder mir auf Twitter folgt, der weiß – ich liebe die Bücher von Rainbow Rowell und freute mich schon seit geraumer Zeit auf diese Neuerscheinung. Denn “Carry On” ist nicht nur ein neuer Roman von meiner Lieblingsautorin – Simon und Baz, die Charaktere aus “Carry On”, sind den Rowell-Lesern bereits aus “Fangirl” bekannt. Und ja, ich sage es gerne noch einmal: “Fangirl” ist und bleibt eines meiner absoluten Lieblingsbüchern überhaupt. Dass ich dieses Buch nun lesen musste, war also von vorneherein keine Frage.

In all meiner Vorfreude machte ich mich dennoch gedanklich darauf gefasst, dass mich diese neue Geschichte enttäuschen könnte. Schließlich hat diese nichts mit “Fangirl” zu tun und auch wenn Rowell mich bisher komplett begeistern konnte – irgendwann klappt das auch nicht mehr. Und tatsächlich konnte ich dieses Mal ihren eigentlich so einzigartigen, tollen Schreibstil kaum wiederfinden. Mein größtes “Problem” war allerdings der Umstand, dass ich es vollkommen verdrängt hatte, dass die Geschichte von Simon und Baz angeblich eine Fan-Fiction von Harry Potter ist. Ich weiß nicht, ob das tatsächlich so gewollt war, Fakt ist aber, dass sehr viele Parallelen vorhanden sind und mich diese gerade am Anfang gestört haben. Die Harry-Potter-Geschichten sind nun mal etwas sehr Besonderes, da möchte man nichts Ähnliches lesen. Irgendwann aber verschwimmen schließlich diese Parallelen wieder, so dass ich mich dann auch wirklich auf die Geschichte von Simon einlassen konnte.

Simons Geschichte an sich ist ganz unterhaltsam, auch wenn sie teilweise verwirrend war. Es ist eine sehr fantastische Geschichte, die vielleicht richtig gut gewesen sein könnte, wenn sie nicht so oft total durcheinander gewesen wäre – ob es an der Sprache lag oder wirklich an den fantastischen Elementen, mich konnte sie leider nicht so sehr fesseln, wie ich es mir gewünscht hätte. Tatsächlich war mir die Handlung gegen Ende hin auch etwas zu vorhersehbar. Was mir aber dafür sehr gut gefallen hat, waren die sich abwechselnden Perspektiven und die Charaktere an sich. Simon, Baz und auch Penelope fand ich sehr sympathisch, weshalb ich das Buch im Grunde doch wieder ganz gerne gelesen habe. Allerdings hätte ich von Rowell erwartet, dass die Beziehung von Simon und Baz beziehungsweise die Entwicklung ihrer Gefühle zueinander stärker thematisiert wird – da fand ich die Geschichte in “Simon vs The Homo Sapiens Agenda” von Becky Albertalli deutlich besser und liebevoller beschrieben, vor allem im Hinblick auf das Coming-Out.

Im Vergleich zu den anderen Rowell-Geschichten kann “Carry On” leider nicht mithalten – trotzdem ist es eine ganz nette, wenn auch teilweise zu chaotische Fantasy-Story, die vor allem durch die sympathischen Charaktere überzeugt.