[REZENSION] "Rachekind"

Von Buechersuechtig
Cover
Die Autorin
Janet Clark arbeitete nach ihrem Studium als wissenschaftliche Assistentin, Universitätsdozentin und Marketingleiterin in Belgien, England und Deutschland. Nach ihrem Debüt „Ich sehe dich“ und dem erfolgreichen Jugendthriller „Schweig still, süßer Mund“ ist „Rachekind“ ihr dritter Roman, in Kürze gefolgt von dem zweiten Jugendthriller „Sei lieb und büße“. Heute arbeitet Janet Clark hauptberuflich als Autorin und lebt mit ihrem Mann und drei Kindern in ihrer Geburtsstadt München. Mehr über die Autorin unter www.janet-clark.de

Produktinformation Link zu Amazon Taschenbuch: 512 Seiten
Verlag: Heyne Verlag (14. Januar 2013)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3453409272
ISBN-13: 978-3453409279
Größe und/oder Gewicht: 18,6 x 11,8 x 4 cm

Leseprobe
Quelle: bic-media.com  *lies mich*

Die Geschichte... Als Hanna von einem Kundenevent spätabends nach Hause kommt, findet die Geschäftsfrau in ihrer Wohnung nur ihre kleine Tochter Lilou vor - von ihrem Ehemann Steve fehlt jede Spur.  Hanna meldet ihn bei der Polizei als vermisst, doch niemand glaubt an ein Verbrechen, bis eines Tages Lilou fast entführt wird. Außerdem hat sich Lilou seit Steves Verschwinden immer mehr verändert und fast scheint es, als stünde das Kleinkind in Kontakt mit ihrem Vater, denn es kommt immer wieder zu unglaublichen Geschehnissen.  Und schon bald wird Hanna klar, dass ihr geliebter Mann nicht der war, für den er sich ausgegeben hat. Doch ihre Nachforschungen bringen die attraktive Frau und ihre Tochter in große Gefahr...
Meine Meinung:
Obwohl ich von "Ich sehe dich" und "Schweig still, süßer Mund" nicht besonders angetan war, wollte ich der deutschen Autorin noch eine Chance geben (Natalie ist daran ebenfalls schuld :-). Nach dem Prolog am Freitag, den 13. Mai beginnt die Geschichte am Samstag, den 14. Mai und dauert bis Sonntag, 6. November. Die lebendig beschriebenen Handlungsschauplätze wurden nach Aachen und Devon verlegt, denn die Suche nach Steves Identität führt Hanna von Deutschland nach England. Mit ihrem Mann Steve und ihrer kleinen Tochter Lilou lebt Hanna Warrington in Aachen, gemeinsam führt das Ehepaar beruflich einen Schlüsseldienst und privat ein glückliches Leben. Die 29-jähre Frau stammt aus einer wohlhabenden Familie, wird an ihrem 30. Geburtstag viel Geld erben und kann es nicht fassen, dass ihr Mann spurlos verschwunden ist. Bei ihren Nachforschungen bietet ihr der Privatdetektiv Marten Stein seine Hilfe an und gemeinsam versuchen sie das Rätsel um Steves Verschwinden zu lösen...   Hanna ist eine sympathische, facettenreiche Protagonistin, die durchwegs glaubwürdig agiert und mit der man sich schnell identifizieren kann. Die Nebenfiguren wie z.B. ihre Nachbarin Britt oder ihr Angestellter Simon sind ebenfalls interessante Charaktere, die sich ansprechend in die Handlung einfügen und deren Absichten nicht immer klar sind. "Rachekind" erzählt über Hannas Nachforschungen, die viele Geheimnisse und Ungereimtheiten ans Tageslicht bringen, die bis in Stevens gut gehütete Vergangenheit reichen. Der neueste Thriller von Janet Clark hat mich vom ersten Moment an gefesselt und mich in seinen Bann gezogen. "Rachekind" ist für mich allerdings eher Psychothriller als Thriller, da uns diese nervenaufreibende Story in die Abgründe der menschlichen Seele blicken lässt. Erwähnen möchte ich auch noch, dass "Rachekind" einige Mystery-Elemente enthält, da z.B. die 1 1/2-jährige Lilo Dinge tut, zu denen sie in ihrem zarten Alter eigentlich gar nicht fähig dürfte. Mich haben diese mysteriösen Elemente überhaupt nicht gestört, aber es gibt sicherlich Leser, die in einem (Psycho-)Thriller Mystery-Szenarien nicht mögen. Jedenfalls weiß man beim Lesen oft nicht, was real und was eingebildet ist - einfach grandios! Geschildert werden die Begebenheiten vorwiegend aus Hannas Sicht (in der 3. Person), die uns an ihren aufgewühlten Gedanken und Gefühlen teilhaben lässt, denn so ist man mittendrin und fühlt, leidet & fiebert mit der jungen Mutter mit. In Rückblenden erzählt ein Junge über sein Leben im Kinderheim, das von Misshandlungen, Qualen und Schikanen geprägt war. Natürlich wird einem schnell klar, dass die Rückschau ins Jahr 1991 etwas mit der eigentlichen Geschichte in der Gegenwart zu tun haben muss. Durch die verschiedenen Erzählperspektiven und Handlungsstränge gestaltet sich die Story abwechslungsreich. Man weiß nie genau, in welche Richtung die Geschichte geht und welche Irrwege & überraschende Wendungen auf den 512 Seiten lauern. Das macht "Rachekind" natürlich sehr reizvoll, da ich den Täter bis zum Ende nicht erraten habe. Außerdem bleibt der Spannungsbogen von der ersten bis zur letzten Seite durchgehend gespannt. Abgerundet wird dieser Psychothriller durch einen packenden, emotionsgeladenen Schreibstil, unterhaltsame Dialoge und kurze Kapitel.

FAZIT:
"Rachekind" bietet Lesern von Spannungsliteratur einen hervorragend gestalteten Plot voller ungeahnter Wendungen und Rätseln, gepaart mit einer interessante Hauptperson und einer mitreißenden Schreibweise. Das neueste Werk von Janet Clark hat mich rundum überzeugt, weshalb ich 5 (von 5) Punkte vergebe und freue mich auf weitere Bücher dieser Autorin.