Rezension - "Puerta Oscura. Totenreise" (Band 1)

Von Buechersuechtig

Cover

Der AutorDavid Lozano Garbala wurde 1974 in Zaragoza geboren. Schon als Jugendlicher liebte er Fantasy- und Horrorfilme und er fing schon früh an, selbst zu schreiben. Er studierte Jura und arbeitete als Anwalt in seiner Heimatstadt, aber er hörte nie auf, Geschichten zu erzählen. Seit dem Erscheinen von Puerta Oscura in Spanien ist David Lozano Garbala dort zu einer Ikone der Jugendliteratur geworden.
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Gebundene Ausgabe: 607 Seiten
Verlag: Loewe Verlag (15. Juni 2010)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3785568630 / ISBN-13: 978-3785568637
Vom Hersteller empfohlenes Alter: 12 - 15 Jahre
Größe und/oder Gewicht: 21,4 x 15,4 x 5,6 cm
Leseprobe
Quelle: geo.de  *Fantastisches*

Die Geschichte...


Pascal wird von seinem Freund Dominique dazu überredet, sich von einer Wahrsagerin die Zukunft vorhersagen zu lassen. Eigentlich wollte Pascal nur wissen, ob er mit seiner Flamme Michelle zusammen kommt, doch was ihm Madame Daphne da sagt (er wird eine Reise antreten, die etwas mit dem Tod zu tun hat), ergibt für ihn keinen Sinn. Ein wenig später, als Michelle die beiden Jungs zu einer Halloweenparty einlädt, ist die Wahrsagung vergessen. Als Pascal zu der Party von Jules Marceaux kommt, ist er nicht kostümiert, weshalb er sich etwas Passendes aus einer alten Truhe aussuchen soll.
Durch einen Zufall gerät der Teenager in die Kiste und findet sich in der Welt der Toten wieder, denn diese Truhe ist die Pforte in das Reich der Toten, Puerta Oscura, die sich nur alle Jahre in der Nacht vor Allerheiligen öffnet und dem Wanderer, der Pascal sein soll, Einlass gewährt. Doch was Pascal nicht weiß: Wenn ein Lebender in die Totenwelt gelangt, kommt ein Wesen aus der Unterwelt in die Menschenwelt. In diesem Fall ist dieses Wesen ein mächtiger Vampir, der nach Menschenblut giert, Michelle entführt und in den Tiefen des Totenreichs gefangen hält. Während Pascal in dem Reich der Toten nach Michelle sucht und dafür nur 7 Tage Zeit hat, halten Wahrsagerin Daphne, Dominique und Halloweenparty-Gastgeber Jules den bösen Vampir in Schach und helfen dem Wanderer so gut es geht…
Meine Meinung:

"Puerta Oscura. Totenreise" heißt der 1. Band der gleichnamigen Buchreihe. Handlungsschauplatz ist Paris, die schöne Hauptstadt Frankreichs. Die Handlung spielt sich innerhalb von ein paar Tagen ab. Vampire sind auf dem Jugend-Fantasy-Sektor ja eigentlich nichts Neues mehr, aber dieses Buch hebt sich von der Masse deutlich ab.Der 15-jährige Pascal Rivas kann es gar nicht glauben, als er sich nach dem Sturz in die Truhe plötzlich in der Totenwelt wiederfindet und erfährt, dass er der Wanderer ist, der zwischen den beiden Welten hin und her wandern kann. Der eher schüchterne Teenager wächst mit seiner Aufgabe, Michelle in der Unterwelt zu finden, über sich hinaus und verliert dank verschiedener Helfer in der Zwischenwelt sein Ziel nicht aus den Augen. In der Menschenwelt leisten ihm ihm der gleichaltrige Dominique Herault, der seit Jahren im Rollstuhl sitzt und Pascals bester Freund ist, der Goth Jules Marceaux und das Medium Daphne, die über das nötige Wissen im Kampf gegen das Böse verfügt, Beistand. Weitere Mitwirkende sind die hübsche Michelle Tanzin, in die Pascal verschossen ist, der undurchsichtige Gerichtsmediziner Marcel Lavell, Kommissarin Bentacourt, die einen rätselhaften Mordfall untersucht sowie Beatrice, eine Bewohnerin der Zwischenwelt. Die Absichten der Nebenfiguren  sind nicht immer auf Anhieb durchschaubar, was die Geschichte belebt. Pascal und seine Freunde werden nicht als Übermenschen, sondern als normale Teenager mit allerlei Problemen und Macken dargestellt, was sie sehr sympathisch erscheinen lässt. Sie müssen einige Krisen bewältigen und sich anstrengen, um den blutdurstigen Vampir wieder in die Totenwelt zurückzubefördern. Auf das Aussehen und Charaktereigenschaften der Protagonisten wird nicht näher eingegangen, hier steht die beachtliche Weiterentwicklung im im Vordergrund.Die faszinierende Grundidee des Wanderers wurde von David Lozano Garbala eindrucksvoll umgesetzt. Die Geschichte von "Puerta Oscura. Totenreise" sprudelt nur so von dunkler Gefahr, Magie, rätselhaften Geheimnissen und Spannung. Erzählt wird die eindrucksvolle Story aus unterschiedlichen Blickwinkeln: Mit Pascal begeben wir uns in das unheimliche Totenreich, Wahrsagerin Daphne hilft Pascal und seinen Freunden bei dem Kampf gegen das Böse, Michelle schildert uns ihre Zeit in der Unterwelt, mit Kommissarin Bentacourt und Gerichtsmediziner Laville gehen wir rätselhaften Mordfällen auf den Grund. Durch die vielfältige Sicht der Erzähler (in der 3. Person) ergibt sich ein mannigfaltiges Gesamtbild.Während sich ein Handlungsstrang im heutigen Paris abspielt, zeigt uns der andere Handlungsstrang das anschaulich beschriebene Reich der Dunkelheit, in dem sich Pascal vielen Ungeheuern stellen muss und einige Abenteuer zu bestehen sind. Es bleiben zwar einige Fragen offen, die sich aber hoffentlich im Nachfolgeroman „Totengelächter“ auflösen werden. Die spannungsgeladene Geschichte birgt auf über 600 Seiten zwar einige klitzekleinen Längen, lässt sich aber dank des fesselnden Schreibstils und der unterhaltsamen Umgangssprache rasant und flüssig lesen.

FAZIT:

Mit „Puerta Oscura. Totenreise“ hat David Lozano einen reizvollen Fantasyroman erschaffen, der für jugendliche und erwachsene Leser gleichermaßen geeignet ist. Diese abenteuerliche Reise zwischen Toten- und Menschenwelt unterhält mit interessanten Charakteren und einer spannungsgeladenen Handlung mit unerwarteten Wendungen. Wegen der vorhandenen Längen vergebe ich für diesen gelungenen Auftakt schwache 5 (von 5) Punkte