Ganz Berlin im frühen 18.Jahrhundert fiebert auf den Besuchs des Paschas. Dann verschwindet eines Tages der Reiseschriftsteller Alexander MacKendrick spurlos, sein Verleger setzt den im Ruhestand befindlichen Kriminalgerichtspräsident Schwan auf den Verschwundenen an.
Der Frührentner Schwan ist gewaltig an Statur und Geist, das hat mir an ihm so imporniert, und allein die Sprachgewalt, wenn er unerwünschte Fälle oder Bittsteller abkanzelt- einfach zum brüllen komisch. Über die Sprache bin ich am Anfang etwas gestolpert, aber dann fühlte ich mich beim Lesen geborgen. Schwan mag zwar auf den ersten Blick ein Rauhbein sein, aber er hat das Herz auf dem rechten Fleck, und es ist eine Wohltat ihn zum Freund zu haben.
Der Leser erfährt viel Interessantes über das damalige Künstlermilieus – besonders das Theatervolk ist eindrucksvoll vom Autor geschildert.
Der Schreibstil von Jens Luckwaldt ist rasant und spannend geschrieben, so wird der Leser keine Langeweile empfinden, mir war das Buch viel zu schnell am Ende. Hätte noch stundenlang in Schwans Fälle schwelgen können, mit welcher Überlegenheit und Pfiffigkeit er dabei vorgeht.
Schwans Charakter drängt durch seine Präsenz alle anderen Romanfiguren an den Rand, er allein ist im Buch allgegenwärtig.
Nach und nach ergeben Schwans mühsam gefundenen Puzzlesteine ein genaues Bild der Entführung, es steckt vielmehr hinter dem Fall als vermutet. Außerdem verhindert der ehemalige Kriminalgerichtspräsident ein geplantes Verbrechen aus Habgier. Mehr sei an dieser Stelle nicht verraten- lest selber nach.
Fazit: Ein spannender und farbenfroher Historienkrimi aus alter Zeit – frisch erzählt
5 / 5 überaus top zu lesen
Das Buch ist im Conte Verlag erschienen, hier findet man noch die Einzelheiten zu ” Puder und Blei”.
Zum Buch kam ich durch Blogg dein Buch.