Themen: Alltag, Schicksal, Tod, Leben, Familie, Enttäuschungen, Hass, Liebe, Freundschaft
Empfohlenes Alter: 12- 16 JahrePreis/ neu: 16, 99€ (D)
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Kann man vergessen, was war? Muss man verzeihen, um den anderen zu retten? Wie viel Mut braucht die Wahrheit? Vera hasst Charlie. Aus tiefstem Herzen. Obwohl er einmal ihr bester Freund war. Obwohl sie seine dunkelsten Geheimnisse kannte. Obwohl sie ihn so geliebt hat. Und doch ist sie die Einzige, die weiß, was in jener Nacht wirklich geschah. Der Nacht, in der Charlie starb. (Quelle: Amazon.de)
Ich merke immer wieder, dass der Arena Verlag Cover genau nach meinem Geschmack entwirft und ich aus diesem Verlag kein Buch gefunden habe, welches mir von der Gestaltung her nicht gefiel. So mag ich auch die schlichte, aber wunderschöen Aufmachung von "Please don't hate me". Die Idee mit der Glasscheibe und dem darauf geschriebenen Titel ist sehr originell und die Schlichtheit des Covers passt auch perfekt zum Inhalt des Buches. Die Tatsache, dass das Hardcover eines der wenigen Bücher ohne Schutzumschlag ist, macht es noch ein Stück besonderer und ich freue mich jedes Mal aufs Neue, das Buch in meinem Regal stehen zu sehen.
Thema/ Inhalt:Vera ist ein ganz normales 18- jähriges Mädchen. Mit 12 Jahren wurden sie und ihr Vater von ihrer Mutter verlassen und schlagen sich seitdem zu weit durch. Neben der Highschool arbeitet Vera in einem Pizzaunternehmen und versucht sich abzulenken, von ihrem alten Leben, von Charlie. Dabei hilft ihr nicht zuletzt der Wodka unter dem Autositz. Ihr ehemals bester Freund ist gestorben und hat sie vor seinem Tod tief verletzt. Und nur Vera kann bezeugen, was in Charlies Todesnacht wirklich geschah und für Gerechtigkeit sorgen. Doch soll man einem verhassten Menschen wirklich helfen und darf man überhaupt Tote hassen?
Idee/ Umsetzung:Die Idee hinter Veras Geschichte klang unheimlich spannend und deshalb wollte ich das Buch gerne lesen. Wer allerdings einen Thriller mit viel Action erwartet, der wird enttäuscht werden, denn das Buch ist kein Thriller und ist auch nicht unbedingt spannend. Es ist eine Geschichte, über eine bewundernswerte Freundschaft, über Freuden und Enttäuschungen des Lebens und über den Tod. Es ist die Reise eines Teenagers, der zu sich selbst findet und der sein Leben beginnt zu verstehen und zu leben. Es ist eine Geschichte, die wie aus der Realität gegriffen scheint.
Ein Tag ähnelt dem nächsten, wessen Leben ist schon jeden Tag aufs Neue ein Abenteuer? Es gibt Routine, Alltag und viel Zeit zum Nachdenken. Die Wirklichkeit kann brutal sein und uns Rückschläge erteilen. Diese Normalität greift dieses Buch auf, wie es nicht viele tun und ist deshalb so realitätsnah und authentisch. Ich habe es geliebt, über Vera zu lesen, ihre Gedanken und Gefühle zu entdecken und sie zu begleiten.
Charaktere:Im Nachhinein betrachtet ist das Buch 100% Vera Dietz. Und das ist auch gut so, weil ich dieses zynische, innerlich verletzte Mädchen ganz tief in mein Herz geschlossen habe. Sie hatten es ganz und gar nicht leicht in ihrem jungen Leben und musste viele Rückschläge ertragen und sich täglich wieder ihren Verlusten stellen. Auch ihr Vater ist ein toller Charakter, der sehr liebenswert ist, wenn man ihn einmal besser kennenlernt und in ihn hineinblicken kann, was uns ebenfalls ermöglicht wird. Kaum jemand bleibt in dieser Geschichte platt, alle Figuren sind lebensecht und lösen Gefühle in einem aus, begeistern einem oder verleiten uns zu Hass. Jeder hat einen spannenden, teilweise undurchdringlichen Charakter, aber am Ende haben wir doch alle durchschaut und haben selbst mit den fiesesten Schurken irgendwo Mitleid. Charlie nimmt neben Vera, auch wenn er Tod ist, einen wichtigen Platz in dem Buch ein und seine Geschichte ist mir auch sehr nah gegangen.
Sehr geschickt lässt die Autorin uns über alle Figuren viel erfahren. Natürlich steht Vera an erster Stelle und man kann ihre Gefühle und Gedanken sehr gut nachvollziehen. Zwischendurch gibt es immer wieder kurze Passagen, in denen sich ihr Vater oder Charlie zu Wort melden und ein Erlebnis aus ihrer Sicht erzählen. Das gibt dem Buch die Nötige Abwechslung und ermöglicht uns überall einen tiefen Einblick.
Ende:
Einige Geschichten begeistern uns mit rasanter Spannung, andere mit sehr viel Romantik und Herzschmerz. "Please don't hate me" bietet weder das eine, noch das andere, es ist einfach eine Geschichte eines Lebens, wie sie bei unseren Nachbarn stattfinden könnte. Das pure Leben mit seinen Höhen und Tiefen verpackt in ein besonderes Jugendbuch. Das Buch ist so herrlich normal, jeder kann sich mit dem ein oder anderen identifizieren und vielleicht ja auch noch etwas fürs Leben lernen. Obwohl es merkwürdig zu klingen scheint, lebt diese Geschichte von ihrer "Echtheit", von ihrer Nähe zur Realität und ist so wie du und ich, einfach ganz normal. Ich liebe dieses Buch für seine spezielle Art und kann einfach nur die volle Punktzahl geben und zähle es nun zu meinen Lieblingsbüchern!