Griechenland. Sofia Samara und Stelios Gavalas bilden das neue Team von Parapol, Athen. Ihr erster Auftrag scheint aber noch nicht so recht in das Ermittlungsschema übernatürlicher Phänomene zu passen, zu schlecht dokumentiert, zu wirr scheinen die Ereignisse: Ein Mädchen will ein Wesen mit Haaren aus Schlangen gesehen haben. Das Ermittlerduo möchte den Fall nicht wirklich ernst nehmen, bis es die erste Leiche zu Gesicht bekommt… (Klappentext)
Die Serie Parapol zeichnet sich zuletzt dadurch aus, dass in jeder Folge andere Ermittlerteams zum Einsatz kommen. Nach den Italienern in Folge 1 sind also nun die griechischen Kollegen an der Reihe. Die Gewöhnung an die neuen Charaktere gelingt überraschend schnell, womit die Episode gleich eine wichtige Hürde nimmt, denn man konnte sich schon die Frage stellen, ob ein solches Serienkonzept wirklich funktionieren könne. Es kann.
Spielte Parapol 1 in der urbanen Atmosphäre Roms, so zieht des die beiden griechischen Polizisten auf Land, wo es trotz der idyllischen Landschaft ebenfalls recht gruselig zugeht. Der Fall entpuppt sich als recht anspruchsvoll und besonders der neue Kollege Stelios Gavalas hat zunächst seine Schwierigkeiten zu akzeptieren, was er zu sehen bekommt. Seine Kollegin Sofia Samara ist da wesentlich offener. Eine nette Umkehrung der Konstellation aus Akte X, wo Dana Scully die Zweiflerin war. Warum aber werden Neuankömmlinge bei Parapol von den etablierten Kollegen eigentlich immer so schroff und unfreundlich begrüßt? Immerhin passiert dies nun schon zum zweiten Mal in ebenso vielen Episoden. Da hätten sich die unterschiedlichen Autoren vielleicht absprechen sollen.
Christiane Marx und Roman Ewert sind als Ermittler Sofia Samara und Stelios Gavalas zu hören und überzeugen vom Fleck weg mit ihrer Darstellung. Die Erfahrung der beiden zahlt sich hier voll aus. Ebenfalls nachhaltig im Gedächtnis bleibt Jennifer Tuttlies als Maria, die ihre anspruchsvolle Rolle überzeugend ausfüllt. Mit Antje Peters, Markus Raab, Michael Gerdes, Anke Bullemer, Sascha Kubath, Christoph Memmert und Anna Haslehner sind auch die anderen Rollen des Hörspiels gut und passend besetzt.Damit die Geschichte beim Hörer die gewünschte Stimmung erzeugt, wurde erneut auf die Gestaltung der Soundeffekte und der atmosphärischen Geräusche viel wert gelegt. Cutter Falko Diekmann hat es geschafft, für jeden Anlass die passenden Geräusche zu finden und setzt die Effekte wirkungsvoll ein. Auch sonst leistet er sich als Cutter keine Schwächen. Die Musik stammt von Erik Albrodt, Veit Schneider, David Ospina und dem Metal & Glass Ensemble. Herausgekommen ist ein Soundtrack, der Handlung wie Dialoge und Emotionen sehr schön unterstützt.Für das Cover wurde wieder auf die Künste von Wolfram Damerius zurückgegriffen, der ein weiteres Mal ein stimmungsvolles Artwork kreiert hat.
Parapol 2: Stolpersteine ist anders gelagert als der erste Fall der E.O.I.P.P., macht aber genau so viel Spaß, denn der Mix aus Action, Mystery und bodenständiger Ermittlungsarbeit zweier sympathischer Ermittler geht voll auf. Die Serie wendet sich an ein breites Publikum und unterhält Fans von Akte X oder Larry Brent ebenso gut, wie alle, die schlicht auf der Suche nach abwechslungsreichen und spannenden Geschichten sind.
In diesem Sinne ist Parapol 2: Stolpersteine für jeden empfehlenswert!
Link: Download von Parapol 2 bei hoerspielprojekt