Wer Pferde nicht mag, sollte von diesem Buch definitiv die Finger lassen, denn die spielen hier die Hauptrolle, auch wenn ebenfalls zwischenmenschliche und moralische Werte relevant sind. Von Tunierregeln über Dressurtraining bis hin zur absoluten Pferdeliebe gibt es hier alles und teilweise auch sehr detailliert (nur nicht so detailliert, dass es zäh wäre!). Mir hat dieser kleine Ausflug in die Pferdewelt gut gefallen, auch wenn ich selber nicht (mehr) reite und auch prinzipiell eher wenig mit Pferden zu tun habe, denn er hat das bezweckt, was ich mir erhoffte: Unterhaltung. Das Buch liest sich wie ein spannender Pferdefilm mit genau der richtigen Dosis an Drama, Tränen und Glück. Der Spannungsbogen zieht sich unterschwellig und konstant durch die gesamte Geschichte und hält den Leser durchweg bei der Stange, denn auch wenn der Plot nicht unbedingt nervenzerreißend anmutet (und es auch nicht ist), will man doch immer wissen, wie es weitergeht.
Hinzu kommen durchweg sympathische Protagonisten, die zwar stellenweise gerne die Klischees bedienen, insgesamt aber einfach wissen, wie sie das Herz des Lesers wärmen können. Allen voran ist Protagonstin Casey Blue wohl die, die man am meisten ins Herz schließt, denn ihre unerschütterliche Art und ihre Liebe zu ihrem Pferd machen sie besonders liebenswert. Auch Entwicklungen kann man finden, auch wenn diese stellenweise ein wenig aufgesetzt wirken, was mich aber überraschenderweise kaum gestört hat. Es hat einfach zum Buch gepasst, dass man im Grunde doch immer wusste, wie es ausgehen wird und wie und warum sich der Charakter weiterentwickelt. So wird sich auch diversen moralischen Fragen und Thematiken auseinandergesetzt, die insgesamt zwar sehr indiskret sind und dem Leser quasi vor die Füße
Neben Hufgetrappel und strammen Gallopp, findet sich auch eine kleine, aber feine Liebesgeschichte, die eher nebenbei abläuft und ihren Höhepunkt sicherlich in den weiteren beiden Bänden finden wird. Hier sind es einfach die Details, die das Buch zu einem absoluten Comfort-Read machen: kleine Running Gags, liebevoll eingearbeitete Macken und Eigenschaften, die die Figuren lebendig machen. Ob eine Trilogie hier sonderlich sinnvoll ist, weiß ich nicht, denn im Grunde ist das Buch in sich abgeschlossen - auch wenn kleine Fragen bleiben: Was ist mit Mrs Smith? Wird Casey sich in der Vielseitigkeitsreiterei weiterhin behaupten können? Ansonsten könnte man das Buch aber auch als Einzelband lesen, doch da mir die Geschichte sehr gut gefallen hat - sieht man von kleinen Fehlern ab - bin ich schon sehr gespannt, wie die Geschichte um Casey, Mrs Smith, Peter und Storm weitergehen wird.
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Für die freundliche Bereitstellung des Rezensionsexemplars bedanke ich mich sehr herzlich bei